Deutsche Schneepflugmeisterschaft

Motiviert waren auch die Teilnehmer der Deutschen Meisterschaft im Schneepflug-Fahren am Wochenende in Koblenz. Ja, Sie haben richtig gehört. Wintersport mal anders – und zwar mitten im Spätsommer. 30 Straßen- und Autobahn-Meistereien messen sich in verschiedenen Disziplinen. Dabei geht es vor allem um Präzision im Umgang mit dem Schneepflug. Und die Titel-Verteidiger kommen aus dem rheinland-pfälzischen Emmelshausen.

Riesen Erleichterung bei Matthias Rudolph und seinem Teamkollegen Luca Assenmacher. Die beiden haben es ins Finale der besten Zwölf geschafft und damit immer noch die Chance ihren Titel zu verteidigen.
Luca Assenmacher, Team Emmelshausen
„Wir haben eigentlich schon nicht mehr richtig dran geglaubt, dass wir unter die besten Zwölf kommen, weil der Lauf war wirklich nicht so gut, die Nerven waren blank. Aber jetzt ist ein Stein vom Herzen gefallen.“
Der Slalom rückwärts lief in der Qualifikationsrunde nicht wie geplant und auch beim Schieben der Kunststoffrohre gab es Probleme. Insgesamt zwölf Hindernisse müssen die Fahrer mit den Unimogs meistern – und das auf Zeit.
Michael Bersch, Organisationschef
„Hier an der ersten Station durchfahren die Teilnehmer einen kleinen Slalom und schieben ein Betonfass vor sich her. Und dieses kleine Betonfass symbolisiert im Prinzip den Haufen Schnee, den wir auf der Straße finden, der, ich sag mal, zur Seite geschoben wird. Im Weiteren fahren sie über Rampen, fahren rückwärts durch enge Gassen und das sind alles reale Situationen, wie sie draußen auch im Bereich der Straßen oder Autobahnen teilweise vorkommen.“
Präzises Fahren und zentimetergenaues Abbremsen gehören genauso zum Geschicklichkeitsparcours wie diese Rampen. Im Idealfall schiebt der Schneepflug die obersten vier Elemente vom Podest. Fallen mehr oder weniger, werden Punkte abgezogen.
Jeder noch so kleine Fehler wird von der Jury notiert. Technische Hilfsmittel wie Kameras oder Zeichen von außen sind nicht erlaubt.
Matthias Rudolph, Fahrer Team Emmelshausen
„Der ganze Parcours an sich war sehr anspruchsvoll. Man hat wirklich wenig oder fast gar nichts gesehen. Kannten wir so auch noch nicht, wir waren ja schon auf mehreren Wettbewerben, da hat man zumindest so ein bisschen was unter dem Schneepflug gesehen.“
Eine zusätzliche Herausforderung in diesem Jahr: Der Fahrer sitzt allein im Unimog. Bisher gab es immer noch einen Beifahrer, der helfen konnte, die Strecke einzusehen. Das fällt jetzt weg, sodass sich der Fahrer in weiten Teilen des Parcours auf sein Gefühl verlassen muss. Das klappt im Finale für das Team aus Emmelshausen deutlich besser als in Runde eins.
Matthias Rudolph, Fahrer Team Emmelshausen
„Ich bin mit meiner Leistung auf jeden Fall sehr zufrieden. Ein paar Dinge hätten vielleicht noch besser laufen können, aber im Großen und Ganzen bin ich froh, dass es jetzt erledigt ist. Und den Rest soll das Schicksal jetzt entscheiden.“
Zehn Fahrer und knapp zwei Stunden später ist klar: Den Titel können sie nicht verteidigen, aber es reicht für einen sehr guten zweiten Platz.
Matthias Rudolph & Luca Assenmacher, Team Emmelshausen
„Mit dem Platz haben wir nicht gerechnet, wir zwei, war doch sehr überraschend.“ – „Wir waren schon froh, dass wir unter den Top Ten waren. Und wie es dann geheißen hat ‚Top Fünf‘ – ja, super! Und dann auf dem zweiten Platz – was Besseres gibt’s nicht.“
Auch Platz drei geht nach Rheinland-Pfalz, an das Team aus Rennerod im Westerwald. Damit haben sich beide Mannschaften, genau wie die Sieger aus Bayern, für die Europameisterschaft im nächsten Jahr qualifiziert. Die soll übrigens in Deutschland stattfinden, wo genau ist noch geheim.