Deutsche Fußballfrauen trainieren in Frankfurt

Bei der Fußballnationalmannschaft der Männer ist wohl mit Julian Nagelsmann ein neuer Bundestrainer gefunden. Ob beim zuletzt ebenfalls kriselnden Frauen-Nationalteam auch eine neue Bundestrainerin gefunden werden muss, bleibt aber ungeklärt. Seit dem frühen WM-Aus vergangenen Sommer ist National-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg gesundheitlich angeschlagen. Nun treffen sich die DFB-Frauen erstmals wieder zum Training in Frankfurt.

Bei den bevorstehenden zwei Länderspielen sitzt sie nicht auf dem Trainerstuhl: Martina Voss-Tecklenburg ist seit der Weltmeisterschaft krankgemeldet, von Burnout ist die Rede. Damit konnte beim DFB auch das WM-Debakel noch nicht aufgearbeitet werden. Wer künftig Bundestrainerin ist, bleibt weiter ungeklärt.
Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften
„Das sind interne Gespräche, die wir einfach noch führen müssen, übereinander legen müssen. Dazu kam es nicht und von daher bleibt es bei dem Stand.“
Auf die nächsten beiden Olympia-Qualifikationsspiele am Freitag gegen Dänemark und danach gegen Island bereitet Co-Trainerin Britta Carlson die Nationalmannschaft in Frankfurt vor. Seit dem WM-Aus wird über Differenzen im Trainerteam spekuliert, die Co-Trainerin widerspricht.
Britta Carlson, Co-Bundestrainerin
„Das ist meine Cheftrainerin, der ich einfach nur wünsche, dass sie gesund wird. Wir haben die ganze Zeit ein gutes Verhältnis gehabt, das wird auch in Zukunft so sein. Insofern kann ich das nur dementieren, was da geschrieben worden ist.“
Britta Carlson hat bereits ausgeschlossen, den Posten der Bundestrainerin dauerhaft zu übernehmen. Ob Martina Voss-Tecklenburg, die vergangenes Jahr immerhin noch die Vize-Europameisterschaft feiern konnte, überhaupt ihren Trainerstuhl räumen soll – die Fans sind sich uneinig.
Sarah Horn
„Also wenn sie dazu in der Lage ist, finde ich, dass sie bleiben sollte. Weil sie eine sehr gute Trainerin ist. Aber wenn’s wirklich nicht anders geht, dann kann man ja auch nichts anderes machen.“
Anne Bauer
„Puh, schwer. Also da wird ja wahrscheinlich im Hintergrund mehr laufen, als man im Vordergrund eigentlich weiß. Ja, die WM ist jetzt nicht ganz so gut gelaufen. Aber man sollte ihr schon noch eine Chance geben.“
Angelique von Eicken
„Finde ich schwierig. Also das Ausscheiden ist natürlich schon ein großer Punkt für einen Neuanfang, auf jeden Fall. Deswegen ja, jetzt wäre vielleicht der Zeitpunkt für einen Neustart.“
Zumindest etwas Rückendeckung für die Noch-Bundestrainerin kommt aus den Reihen ihrer Spielerinnen.
Giulia Gwinn, Nationalspielerin
„Ich finde auch sehr viel, was in den Medien geschrieben wird, ein bisschen respektlos, weil Martina krank ist und das sollte man akzeptieren. Und alles andere wird dann besprochen werden, wenn sie wieder da ist.“
Diskussionen gibt es derzeit auch um einen Neuanfang beim sportlichen Leiter: Joti Chatzialexiou ist derzeit sowohl für die Männer als auch die Frauen zuständig. Bald schon könnte es einen separaten Sportchef für die Frauen-Nationalmannschaft geben. Doch auch diese Entscheidung vertagt der Deutsche Fußball-Bund auf die Zeit nach den zwei kommenden Länderspielen.