Der Sporttalk mit David Rischke

Unser Sportreporter David Rischke bringt sie auf den aktuellen Stand zum bevorstehenden Bundesliga-Wochenende.

Eva Dieterle, Moderatorin: Über den grandiosen Einzug ins Europa League-Finale der Eintracht haben wir ja schon berichtet. Am Wochenende steht ein halbwegs normaler Liga-Spieltag an. Bei mir ist David Rischke aus der Sport-Redaktion. David, in der Bundesliga spielt Mainz 05 morgen auswärts bei Hertha BSC Berlin. Für die Mainzer das letzte Auswärtsspiel der Saison.

David Rischke, Sportreporter: Und damit auch die letzte Chance noch mal einen Auswärts-Sieg einzufahren. Die Mainzer haben ja eine Auswärts-Statistik, die ist zum Gruseln. In der Auswärts-Tabelle steht Mainz auf einem direkten Abstiegsplatz. So will der Trainer Bo Svensson die Saison nicht zu Ende gehen lassen.

Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05: „Ja, das spielt auch eine Rolle, dass wir da Nachholbedarf haben. Das war unsere Auswärtsbilanz angeht, is klar. Und ich finde auch, wenn man so ein bisschen weiter vorausschaut in die nächste Saison, ist es wichtig, dass wir auch zeigen, dass auswärts was geht.“

Eva Dieterle: Stichwort Auswärts. Es könnte sein, dass die Mainzer nächste Saison wieder bei  Darmstadt 98 spielen. Denn für die Lilien geht‘s in der 2. Liga noch um den Aufstieg, heute Abend in Düsseldorf. Man sollte meinen: Der Erfolgsdruck steigt.

David Rischke: Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Der Trainer Torsten Lieberknecht schiebt sogar dem heutigen Gegner Fortuna Düsseldorf die Favoritenrolle zu. Die sind ja seit der neue Trainer Daniel Thioune da ist ungeschlagen. 11 Spiele ungeschlagen. Und da kommt es dem Lilien-Trainer wohl ganz gelegen, den Druck von seinen Jungs zu nehmen. Und überhaupt

Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98: „Was man tatsächlich komplett merkt, ist Normalität in der Truppe. Bei uns Trainingseinheiten bringen wir vernünftig über die Bühne. Wie gestern ein richtig guter Drive in, teilweise auch ein bisschen Überhärte drin, aber die Jungs brennen halt auch, ne. Dann hast du auch mal eine Trainingseinheit drin, wo du weißt, das ist jetzt nicht so prickelnd. Deswegen: Bei uns herrscht komplett Normalität. Das finde ich total spannend, zu dem jetzigen Zeitpunkt, dass das so ist.“

David Rischke: Diese Einstellung passt aber auch ins Bild bei den Lilien aktuell. Man macht sich einfach keinen großen Kopf. Spieler, Verein und Umfeld freuen sich einfach, dass man so gut dasteht und aufsteigen KANN. Der wirkliche Erfolgs-Druck, aufsteigen zu MÜSSEN, liegt eher bei den Schwergewichten der 2. Liga: Schalke, Bremen und auch HSV.

Eva Dieterle: Und auch in der 3. Liga geht’s weiterhin um den Aufstieg. Der FCK allerdings hat zuletzt zwei Mal in Folge verloren. Am Sonntag steigt das letzte Ligaspiel für die Roten Teufel.

David Rischke: Genau, auswärts bei Viktoria Köln. Die Ausgangslage für den FCK ist etwas kompliziert. Einfach gesagt: Machen die Lauterer ihre Hausaufgaben und gewinnen, dann haben sie mindestens die Relegation sicher. Da hatte man sich halt bis vor zwei Wochen noch was anderes vorgestellt. Aber der Trainer Marco Antwerpen, nimmt es, wie es kommt.

Marco Antwerpen, Trainer 1. FC Kaiserslautern: „Und wenn man dann einfach mal sieht, wo wir jetzt stehen, immer noch mit der Möglichkeit in die 2. Liga aufzusteigen, das muss man ja unterm Strich auch so sagen, auch wenn es dann vielleicht, und vielleicht ist es dann unser Weg, diesen Umweg noch mal zu gehen, vielleicht haben wir das immer gemacht. Dann haben wir aber immer noch die Möglichkeit in die 2. Bundesliga aufzusteigen, über die zwei Spiele, die dann noch kommen.“

David Rischke: Und Antwerpen ergänzt: Konkurrent Eintracht Braunschweig kann ja auch noch zwei Mal Punkte liegen lassen. Der direkte Aufstieg ist also für den FCK  auch noch drin. Die Hoffnung auf dem Betze stirbt also zuletzt.

Eva Dieterle: Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt. David, vielen Dank für deine Einschätzungen zum Fußball-Wochenende.

David Rischke: Sehr gerne.