Der Kommentar zur documenta 15

Zum documenta-Skandal findet der 17:30 Sat.1 live Chefredakteur Richard Kremershof deutliche Worte.

Diese documenta ist eine Schande. Hier – wir haben es im Beitrag gesehen – wurde auch antisemitische Propaganda ausgestellt – finanziert mit deutschen Steuergeldern. Das hat mit der Freiheit der Kunst nichts mehr zu tun. Wie selbstvergessen geht es zu bei den Verantwortlichen der documenta, dass man Künstlern freie Hand ließ, ihre anti-israelischen Einstellungen auszuleben. Die Generaldirektorin der documenta, Sabine Schormann, ließ wissen, sie sei keine Instanz, die sich die Kunst vorab zur Prüfung vorlegen lasse. Frau Schormann: Hier geht es nicht um kleinteilige Prüfungen, sondern um klare Maßstäbe und eine Vorstellung, was nach 1945 in Deutschland – auch in der Kunst – eben nicht mehr möglich ist! Es ist genau diese verantwortungslose Scheinliberalität des deutschen Kulturbetriebes, die einen solchen Skandal möglich machte. Und der nun ein schlimmes Signal aus Deutschland in die Welt schickt. Wer übernimmt dafür die Verantwortung? Ist schon jemand zurückgetreten – um mal ein richtiges Zeichen des Verstehens gegenüber Israel und dem Judentum zu senden? Die israelische Botschaft in Berlin ließ alle diplomatischen Höflichkeiten fallen, als sie feststellte: „Die documenta fördert Propaganda im Goebbels-Stil“. Gestern wurde das Machwerk verhüllt, heute wird es abgebaut. Zu spät! Die Kunstaktivisten haben ihr Ziel, weltweite Öffentlichkeit zu erlangen, längst erreicht – und zwar mit gründlicher deutscher Unterstützung. Fast möchte man rufen: Nie wieder – nie wieder documenta.