Der Bundesliga-Ausblick mit Thorsten Arnold

Mit unserem Sportreporter Thorsten Arnold blicken wir auf das anstehende Bundesliga-Wochenende.

Eva Dieterle, Moderatorin: Erster Auftritt der Frankfurter Eintracht in dieser Saison gestern Abend im Fußball Europapokal. Im Play-off-Hinspiel der Conference League in Bulgarien kamen die Hessen über ein 1:1 Unentschieden bei Lewski Sofia nicht hinaus. Und darüber spreche ich jetzt hier im Studio mit unserem Sportreporter Thorsten Arnold. Thorsten, viele, viele Eintracht Fans, die haben eigentlich schon im Hinspiel mit einem klaren Sieg gerechnet, oder?
Thorsten Arnold, Sportreporter: Ja, schnell hinfahren, hoch gewinnen, alles klar machen – das war eigentlich der Plan. Aber Pustekuchen. Es kam anders. 40.000 Fans haben das Stadion in einen echten Hexenkessel da verwandelt in Sofia. Das war ganz schweres Spiel für die Eintracht. Die ist zwar in Führung gegangen durch Kolo Muani – wer sonst? -, aber dann, ganz spät in der Nachspielzeit, dann noch der Gegentreffer. Ja, 1:2 nach dem Hinspiel, das ist dünn, das reicht noch nicht. Und die Frage an Dino Toppmöller am Morgen danach: Was hat gefehlt bei seinem Team?
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Ein Tick mehr Ruhe, ein Tick mehr Mut auch in unseren Aktionen. Gerade wenn der Gegner uns auch mal unter Druck setzt, dass wir da einen Tick ruhiger sind, immer wieder auch mal spielerische Lösungen brauchen. Ein Tick mehr Spielaktivität, wirklich diese Spielfreude, Bälle fordern – Bälle ablegen, nachgehen, Give-and-Go-Aktionen. Ich denke, dass wir uns da schon auch noch entwickeln können.“
Arnold: “Entwickeln können”, sagt er – die Eintracht-Fans werden sagen “entwickeln müssen”. Und zwar ganz schön schnell. Am besten bis nächsten Donnerstag zum Rückspiel. Also wenn das schiefgeht, dann war es das nämlich mit Europa. Dann fällt die Tour über den Kontinent aus.
Dieterle: Und vorher – und damit sind wir jetzt bei der Bundesliga – steht für die Eintracht noch eine andere wichtige Aufgabe an: ausgerechnet das Rhein-Main-Duell bei Mainz 05.
Arnold: Ja, erst das Hessen-Derby gegen Darmstadt, jetzt zu Gast in Mainz. Also die Nachbarschafts-Duelle hat die Eintracht dann schon hinter sich für die Hinrunde. Und dieses Sandwichspiel zwischen diesen zwei Europapokal-Partien, das könnte natürlich ein Vorteil sein für die Mainzer. Oder, Bo Svensson?
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Wäre diese Thematik für sie ganz neu, dann wäre es vielleicht anders, aber eine Mannschaft mit erfahrenen Spielern, die aus den Jahren zuvor gewohnt sind, in diesem Rhythmus zu spielen – ich glaube, das macht keinen Unterschied.“
Arnold: Ja, und apropos Unterschied: Vielleicht macht den Marco Richter, der Neuzugang von Hertha BSC. Der ist ja so was wie der Eintracht-Schreck, jetzt bei den Mainzern aktiv. Der hat ja schon fünfmal in der Bundesliga gegen die Hessen getroffen.
Dieterle: Kommen wir noch zu unserem dritten Erstligisten, zu Darmstadt 98. Für die steht im ersten Heimspiel eine richtig schwere Aufgabe an.
Arnold: Ja, klar. Also Champions-League-Teilnehmer Union Berlin ist zu Gast und Trainer Torsten Lieberknecht, der beschwört noch mal diesen Heimspielgeist vom Bölle.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Hier, ich glaube, das ist für alle noch mal was Besonderes, hier hinzukommen. Ist für viele vielleicht auch ein neues Stadion, jetzt auch für die Union-Berlin-Spieler. Die haben vielleicht nicht so diese Atmosphäre, die man normalerweise in einem Bundesliga-Stadion kennt. Das hier ist noch mal was Besonderes.“
Dieterle: Und wir sind gespannt, wie besonders das werden wird. Thorsten, vielen Dank für deinen kompakten Blick auf dieses Erstliga-Wochenende. Danke.
Arnold: Gerne.