Der 17:30-Sporttalk mit Thorsten Arnold

Corona hat bei Mainz 05 zugeschlagen. Eins von vielen Themen für unseren Sportreporter Thorsten Arnold.

Eva Dieterle, Moderatorin: Es ist Freitag und wie immer werfen wir einen Blick auf den aktuellen Spieltag in der Fußballbundesliga. Neben allen aktuellen Krisenherden lässt auch Corona die Akteure nach wie vor nicht los. Heute Nachmittag wurde das Spiel Mainz 05 gegen Borussia Dortmund abgesagt und bei mir ist jetzt mein Kollege Thorsten Arnold aus der Sportredakteur Ja, Thorsten, was ist da los?
Thorsten Arnold, Sportreporter: Ja, Mainz 05 berichtet über nicht weniger als 19 aktuelle Corona-Fälle; also 13 Spiele hat es erwischt, inklusive aller drei Profitorhüter – und das ist auch der Knackpunkt für die Absage, einer muss ja in die Kiste rein – ein paar Betreuer sind dabei und auch der Trainer Bo Svensson, zu Hause in Isolation. Ja und deswegen saß heute auch der Sportvorstand Christian Heidel vorm Mikrofon.
Christian Heidel, Vorstand Strategie, Sport und Kommunikation 1. FSV Mainz 05
„Aufgefallen ist es dadurch, dass ein Spieler Symptome gehabt hat und wir sofort in die Testung gegangen sind und der Spieler positiv getestet wurde und im Nachgang weitere Spieler positiv getestet wurden. Man muss klar sagen, wären diese Symptome nicht aufgetreten, ist es ganz schwer das festzustellen. Wie alle anderen Vereine testen wir nicht mehr jeden Tag, sondern eben dann, wenn sich irgendetwas ergibt.“
Arnold: Tja, so ist es jetzt. Und die Mainzer haben natürlich versucht, das nachzuvollziehen – wie ist es passiert? Und nach allem, was man jetzt rekonstruiert hat, hat sich das wohl alles rund um das Auswärtsspiel bei Union Berlin zugetragen. Also enge Umkleidekabine ohne Masken und auch beim Transport, also wer hat da neben wem gesessen? Das hat man noch mal nachvollzogen und das deckt sich so ungefähr mit den Infektionsfällen. Und nachgeholt werden soll das Spiel jedenfalls jetzt am 16. März.
Dieterle: Kommen wir zu Eintracht Frankfurt. Die müssen ja morgen auswärts ran bei Hertha BSC. Ja, und die Eintracht scheint aktuell Probleme zu haben mit dem Toreschießen, oder?
Arnold: Ja, genau so kann man’s sagen. Also nullTore in den letzten drei Spielen. Da sind die Eintracht-Stürmer in der Tat aktuell sehr schwachbrüstig. Und Trainer Oliver Glasner sagt das sogar im wörtlichen Sinne, Macht das zum Thema, ist sehr interessant. Hören wir mal rein.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Zum einen war es jetzt die Qualität der Gegner geschuldet, zum anderen ist es eben so, dass wir hier uns diesen Mann-gegen-Mann-Duellen speziell in der Offensive ein bisschen entziehen müssen, indem wir unsere Positionen anpassen. Weil wir – und ob ich das will oder nicht, und ob irgendwer das hören will oder nicht – halt hier einfach im Infight körperliche Nachteile haben und da gilt es halt, andere Lösung zu finden.“
Arnold: Ja, da spürst du richtig, wie er erst mal nachdenkt: „Kann ich das jetzt hier überhaupt laut sagen?“. Aber er spricht es klar aus und jeder weiß es eigentlich auch bei der Eintracht. Die Stürmer vorne, ob das jetzt Lindström oder Hauge oder Borrée, die sind eben körperlich nicht die Robustesten. Da muss was passieren. Und siehe da, heute wurde bestätigt: Neuzugang im Sturm bei der Eintracht Randal Kolo Muani kommt vom französischen Pokalfinalisten FC und für die kommende Saison? Da sehen wir ihn unterschreibt sein Vertrag bis 2027. Ja, ist immerhin 1,90 groß fast. Vielleicht verleiht er ja der Eintracht ein bisschen mehr Körperlichkeit vorne.
Dieterle: Körperlich geht es ja meistens auch in Liga Zwei zu. Wir schauen jetzt noch mal auf Darmstadt 98, denn für die Lilien ist jetzt schon gleich Anpfiff am Böllenfalltor.
Arnold: Genau, um halb sieben geht es los gegen den 1. FC Heidenheim und Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht, der schaut ja immer mal gern so in Statistiken rein und da hat er gesehen: „Oh, Heidenheim – die sind stark in der Luft bei Kopfbällen ligaweit“. Und er hat noch mehr gefunden in all den Daten. Hören wir mal rein.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Es ist so, dass wir mit Heidenheim die laufstärkste neben der luftstärksten Mannschaft aus der zweiten Liga zu bespielen haben. Eine Mannschaft, die immer über 120 km läuft. Also von daher wissen wir, dass wir da voll ausgeruht und physisch gut dagegenhalten müssen. Heidenheim ist immer das starke Brett, das du bohren musst.“
Arnold: Ja, das wird anstrengend heute Abend. „Rennen, rennen, rennen“ ist da die Devise. Und da wird quasi der Bölle zur Laufarena.
Dieterle: Thorsten, wir sind gespannt, wie es gleich ausgeht. Vielen Dank für den Ausblick.
Arnold: Gerne.