Der 17:30-Sporttalk mit Thorsten Arnold

Die Länderspielpause ist vorbei – es ist wieder Zeit für die Fußball-Bundesliga.

Markus Appelmann, Moderator: Und eines können wir schon mal vorab verraten: Auch er wird nicht der neue Trainer der deutschen Nationalelf, er bleibt uns als Sportreporter erhalten: Thorsten Arnold.
Thorsten Arnold, Sportreporter: Hallo Markus.
Appelmann: Thorsten, aber es gibt Neues vom DFB.
Arnold: Ja, seit heute haben Sie zumindest schon mal einen Geschäftsführer Sport, Andreas Rettig nämlich. Der war schon mal Boss von der Deutschen Fußball Liga, auch bei vielen Vereinen in leitender Position tätig. Hat so rund um den Fußball auch mal eher einen kritischen Blick. Also da bin ich mal sehr gespannt, wie er ausgerechnet beim DFB zurechtkommt. Am Montag wird er jedenfalls vorgestellt in Frankfurt.
Appelmann: Lass uns erst mal übers Wochenende sprechen, über die Fußball-Bundesliga. Wir starten mit Eintracht Frankfurt, die morgen einen richtigen Angstgegner vor der Brust haben.
Arnold: Und das ist nicht Bayern oder Dortmund, sondern ausgerechnet der VfL Bochum. Da haben sie immer schlecht ausgesehen, zu Zeiten von Charly Körbel schon. Ja, und mal gucken, wie es diesmal läuft. Und ein Spieler, der könnte ganz besonders im Mittelpunkt stehen. Guck mal, da, Goncalo Paciencia, den kennt man ja noch da im Eintracht-Dress. Der wurde jetzt von den Bochumer ausgeliehen aus der spanischen Liga. Mal gucken, ob er schon direkt auf dem Platz steht. Für Eintracht-Trainer Dino Toppmöller auf jeden Fall ein ganz besonderes Spiel.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Was gibt’s Schöneres? Ein Flutlichtspiel im ehrwürdigen Ruhrstadion in Bochum, volles Haus, guter Platz, gute Stimmung, knackige Zweikämpfe – das ist doch das, wofür wir auch Fußball spielen.“
Arnold: Ja, und hinter zwei Spielern steht noch Fragezeichen. Also Kristijan Jakic, der hat Knieprobleme, und Lucas Alario, der hat Zahnweh, muss sogar Medikamente nehmen. Da muss man erst mal abwarten, ob die können.
Appelmann: Schauen wir auf Mainz 05. Ich glaube, die müssen ihr letztes Bundesligaspiel noch verdauen.
Arnold: Ja, da gab es ja diese herbe 0:4-Klatsche in Bremen und Trainer Bo Svensson hat gesagt: “Ja, da müssen wir jetzt erst mal nachdenken und gucken, wie lösen wir das.” Und jetzt kommt ausgerechnet der VfB Stuttgart, gegen den alles wieder gut gemacht werden soll. Aber die Stuttgarter mit ihrem Trainer Sebastian Hoeneß, die sind auch super in die Liga gestartet, schießen Tore wie am Fließband und das ist auch Bo Svensson nicht entgangen.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Das war immer so, dass die Stuttgarter Mannschaft individuell schon sehr gut war. Jetzt finde ich, dass das noch mal – seit Sebastian da ist – schon auch erkennbar ist, dass ein Team dahinter steht. Und die spielen beeindruckend gut.“
Arnold: Ja, aber die Mainzer, die wollen jetzt wieder mehr auf sich gucken, wollen die Tugenden wieder, die sie groß gemacht haben in der Bundesliga, immer wieder den Klassenerhalt geschafft, also Einsatz, Kampf, Wille – das soll wieder an erster Stelle stehen. Da sind wir mal gespannt, wie es ausgeht.
Appelmann: Unser dritter Erstligist in der Runde ist Darmstadt 98. Aufsteiger, die ein besonderes Spiel vor der Brust haben.
Arnold. Ja, klar. Also ein richtiges Traditionsduell am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach und Trainer Torsten Lieberknecht, der sagt: “Okay, wir haben zwar jetzt null Punkte nach drei Spielen, aber das soll sich schleunigst ändern und wir wollen bissiger werden.” Hören wir mal rein.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Wir wollen kein Mitleid, dass es irgendwie ganz ordentlich war, sondern wir wollen eigentlich jetzt auch punkten. Und wollen vielleicht auch mal respektloser auftreten. Wir wollen damit anfangen und das versuchen wir jetzt in jedem Spiel. Erstmal vorzubereiten und dann abzuarbeiten.“
Arnold: Ja, und der Trainer selbst, der hat die Länderspielpause genutzt, hat sich einem medizinischen Eingriff unterzogen, der notwendig war. Jetzt ist er aber wieder fit. Alle freuen sich, dass er wieder an der Linie stehen kann.
Appelmann: Thorsten, dann gehen wir noch in der zweiten Liga vorbei. SV Wehen Wiesbaden, da ist gleich schon Anpfiff auswärts gegen Paderborn, und wir haben morgen ein richtig spektakuläres Südwest-Derby vor uns.
Arnold: Ja, guck mal, der Karlsruher SC, 1. FC Kaiserslautern, da ist also richtig was los. Und für Trainer Dirk Schuster, der war ja in Karlsruhe als Spieler erfolgreich, hat Europapokal gespielt, aber jetzt ist er Lauterer. Und seine Spieler, die freuen sich natürlich auch ganz doll auf dieses Spiel.
Dirk Schuster, Trainer 1.FC Kaiserslautern
„Alle volles Rohr mitgezogen, hat sich keiner rausgenommen. Jeder fiebert in irgendeiner Form auf dieses Spiel hin. Wir wollen dem KSC einen heißen Tanz liefern. Ausverkauftes Stadion. Derby. Mehr brauche ich, glaube ich, nicht dazu zu sagen.“
Arnold: Ja, mehr muss man da nicht sagen. Also 3.000 Zuschauer begleiten die roten Teufel da ins Badische und da ist dann richtig was gebacken.
Appelmann: Richtig was los in diesem Fußball-Wochenende. Danke für deinen Ausblick. Thorsten Arnold.
Arnold: Gerne.