Der 17:30-Sporttalk

Der Ball rollt wieder im neuen Fußballjahr und nachdem vergangenes Wochenende schon die erste Liga in die Rückrunde gestartet ist, greift nun auch die zweite Liga wieder voll ins Geschehen ein. Darüber spricht Eva Dieterle mit Thorsten Arnold aus der Sportredaktion

Eva Dieterle, Moderatorin: Thorsten, für unsere beiden Erstligisten Frankfurt und Mainz war das ja kein so gelungener Start in das neue Jahr.
Thorsten Arnold, Sportreporter: Ja, genau so muss man es formulieren. Beide Teams mit Niederlagen und vor allem für die Mainzer ist ja sehr unglücklich, in Leipzig dieses frühe Handspiel, Rote Karte, Elfmeter, dann der Rückstand – also da war dann kaum noch was zu retten. Aber Trainer Bo Svensson sagt, das haken wir mal ganz schnell ab, jetzt geht’s erst richtig los, dann morgen das erste Heimspiel, dann gegen den VfL Bochum. Und da gibt es ja aus dem Hinspiel auch eine Menge gutzumachen.
Bo Svensson, Trainer 1.FSV Mainz 05
„Wir brauchen eine bessere Leistung als damals, das ist klar. Und das fängt an mit unserem Spiel. Wir wissen, für was Bochum steht und wenn wir nicht an unser Limit kommen, wird es für uns schwer, wie in jedem Bundesligaspiel, auch am Samstag. Und das müssen wir ändern, weil wir damals vor 17 Spieltagen nicht an unser Limit gekommen sind.“
Arnold: Ja, mal gespannt, wie es diesmal läuft. 1.000 Fans dürfen sich es angucken, live im Stadion, das gibt zumindest die rheinland-pfälzische Corona-Verordnung derzeit her. Mal gucken., vielleicht kommt ja tatsächlich so ein bisschen so was wie Stimmung auf.
Dieterle: Große Aufregung gab es heute bei unserem anderen Erstligisten, bei Eintracht Frankfurt. Was war da los?
Arnold: Ja, da wurde heute früh in den sozialen Netzwerken gestreut – muss man sagen: sind ja nur Gerüchte, dass zwei Leistungsträger der Eintracht, also Filip Kostic und Torwart Kevin Trapp, angeblich positiv getestet wurden auf Corona. Vorhin war Pressekonferenz, der Trainer saß da.Wichtigste Frage:
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Das ist einer der Gründe, warum ich in keinen sozialen Medien bin. Weil einfach viel zu viel geschrieben wird, es schnell mal was reingehauen. Wenn jetzt irgendein Spieler definitiv ausfallen würde, aufgrund einer Verletzung, aufgrund einer Krankheit oder vielleicht auch wegen einer privaten Situation, dann hätte ich das heute gesagt. Bis jetzt gibt es nichts. Es ist eine bisschen strange und komplizierte Zeit für uns alle. Was ich jetzt heute sage, kann sich bis Sonntag noch mal verändern. Aber so ist der Stand heute.“
Arnold: Ja – „Stand heute, Stand jetzt“ sagt man ja immer bei der Eintracht. In der Tat, letzte Woche gab es eine überraschende Wendung. Da war ein Spieler, der war positiv getestet, durfte dann doch spielen, einer musste dann draußen bleiben, ein Verdachtsfall – also mal gucken, wer da am Sonntag auf dem Spielfeld steht.
Dieterle: Dann schauen wir jetzt noch ganz rasch in die zweite Liga, denn da ist ja morgen das erste Spiel im neuen Jahr für den SV Darmstadt 98 und das zu einer ungewöhnlichen Anstoßzeiten.
Arnold: Ja, tatsächlich. Samstag, 20:30 Uhr, also quasi zur besten Sendezeit. Und der Gegner ist der Karlsruher SC. Und beim Thema KSC, da fällt dem Darmstädter Trainer Torsten Lieberknecht ein Spiel ein aus seiner aktiven Zeit. Das wird auch nicht mehr vergessen. Hören wir mal rein.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Wir mussten feststellen, dass man mit einer Salmonellenvergiftung, die man sich tagsüber eingefangen hat, abends zu spielen schwierig zu bewältigen ist für einige. Wir haben trotzdem gewonnen. Aber ich kann mich an Michael Zeyer im Mittelfeld erinnern, dass er 15 Minuten mit zusammengepetzten Pobacken durch den Mittelkreis gerannt ist und gehofft hat, dass der Schiedsrichter bald abpfeift. Gerry Ehrmann ist damals noch ausgefallen. Morgens bei der Eierauswahl lagen wir wohl falsch.“
Arnold: Ja, damals war er noch Spieler beim 1. FC Kaiserslautern. Gut, das kann diesmal nicht passieren. Ist kein Auswärtsspiel mit Hotel, sondern Heimspiel. Da sitzt morgens jeder am eigenen Frühstückstisch und in Hessen dürfen 250 Zuschauer ins Stadion rein. Und da hatte der SV Darmstadt eine schöne Idee. Freikarten gab’s für Ehrenamtler, die ja ansonsten in ihrer Freizeit dafür sorgen, dass gemäht ist und die Bratwurst heiß und was nicht alles. Also, tolle Idee.
Dieterle: Und die dann hoffentlich auch einen Sieg miterleben. Thorsten, das war er schon wieder, dein Ausblick aufs Bundesliga-Wochenende. Danke.
Arnold: Gerne.