„DadiLiner“ – die Alternative zu Bus und Bahn

Flexibel unterwegs sein und das ohne eigenes Auto – so wünschen sich viele den Verkehr der Zukunft. Im Kreis Darmstadt-Dieburg soll genau das in einem Pilotprojekt erprobt werden. Dazu rollt ab dem kommenden Wochenende der DaDi-Liner durch die Straßen, eine Art Sammeltaxi, das den klassischen Schienen- und Busverkehr ergänzen soll.

Der Fahrgast startet die App, bucht eine Fahrt und wird im Idealfall zur gewünschten Zeit an einem Abholpunkt in seiner Nähe eingesammelt. So zumindest die Theorie. In der Praxis ist man aber auch von anderen Nutzern des DadiLiners abhängig. Denn: Die Software der App bündelt verschiedene Fahrgastwünsche.
Dr. André Kavai, Geschäftsführer Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH
„Allerdings ist das Netz der virtuellen Haltestellen so wahnsinnig ausgeweitet, dass eigentlich fast niemand eine längere Distanz bis zu seiner nächsten Haltestelle zurücklegen muss. Das ist das eine. Und zum Zweiten, dass sozusagen auch in Richtung von Verkehrsströmen natürlich ein größeres Angebot auch zu erwarten ist.“
Möglich sind: Fahrten von A nach B oder Zubringerfahrten zum regulären Bahn- und Busverkehr. Dafür sind ab Samstag ingesamt 8 DadiLiner unterwegs – in Erzhausen, Weiterstadt, Griesheim, Pfungstadt und Babenhausen.
Dominik Stadler, Bürgermeister Babenhausen
„Es geht hier um das Angebot den ÖPNV zu ergänzen. Und insbesondere, weil wir sehr viele Stadtteile haben, die weit auseinander liegen, dass ich denke, dass es genau hier für die Zielgruppen möglich ist, am Wochenende in den Randzeiten, diese Personen sicher von A nach B befördern zu lassen.“
Unter der Woche von 5 bis 1 Uhr, am Wochenende von 5 bis 3 Uhr: Als On-Demand-Shuttle fährt DaDiLiner, sobald eine Fahrt gebucht wurde – ganz ohne festen Fahrplan oder Linienweg. Das Ziel: Autofahrten und somit Individualverkehr ersetzen und Neukunden für den ÖPNV gewinnen.
Pro Fahrt zahlt man pauschal bis zu 3,50 Euro, hinzu kommen 30 Cent je gefahrenem Kilometer. Und da der DadiLiner als Erweiterung des ÖPNV gilt, fällt für RMV-Fahrkarteninhaber ein Großteil der Pauschale weg.
Dr. André Kavai, Geschäftsführer Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH
„Ich glaube, dass das natürlich in der Verbindung, wenn ich schon eine ÖPNV-Fahrkarte habe, natürlich am Ende definitiv attraktiv ist. Wenn ich überlege: Brauche ich dann noch tatsächlich ein eigenes PKW oder nicht?“
Die Parkplatzsuche könnte man sich dann jedenfalls sparen. Diese Beule, noch vor der ersten Fahrt, ist hoffentlich kein böses Omen. Denn: Mehr als ein Pilotprojekt ist der DadiLiner noch nicht. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, sowie das Land Hessen, fördern das Projekt bis Ende 2024. Dann wird Bilanz gezogen und entschieden ob und wie der DadiLiner in Zukunft finanziert wird.