Unglück

  • Sirenenwarnnetz in Koblenz wird ausgebaut

    Sirenenwarnnetz in Koblenz wird ausgebaut

    Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal ist nun vier Monate her. Sie hat auf dramatische Art und Weise gezeigt, dass Warn-Apps auf dem Handy nichts bringen, wenn die Sendemasten weggespült werden. Daher setzen viele Regionen jetzt wieder auf ein altbewährtes Mittel: die Sirene. Ganz vorne mit dabei: die Stadt Koblenz. Sie will als erste Stadt in Rheinland-Pfalz ein flächendeckendes Sirenenwarnnetz installieren. Dieses Mal ist es kein Ernstfall: Heute vormittag um elf Uhr probt Koblenz den Alarm für den Notfall. Denn wenn es in der Stadt an Mosel und Rhein so aussieht, müssen die Menschen schnell gewarnt werden. Das neue Sirenenwarnnetz in Koblenz sollte eigentlich erst in acht Jahren fertig sein – aber plötzlich ging alles viel schneller. David Langner, SPD, Oberbürgermeister Koblenz „Es gibt aufgrund der Ereignisse im Ahrtal und der geänderten politischen Positionen seitens der Landesregierung Fördermittel, die es uns möglich machen, das zeitnah umsetzen und es ist im Sinne der Bürger dass wir das auch zeitnah machen, um warnen zu können.“ Die Kosten des Warnsystems: 850.000 Euro. Erst nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal beteiligte sich daran auch der Bund. Die Sirenen sollen die Bürger jederzeit warnen können: Meik Maxeiner, Amt für Brand- und Katastrophenschutz „Das bedeutet also, jeder Alarm soll die Bevölkerung auffordern, gewisse Verhaltensregeln einzuhalten, sei es Fenster und Türen zu schließen, sei es das Gebäude zu verlassen.“ Doch viele Menschen wissen heute gar nicht mehr, was sie tun sollen, wenn sie eine Sirene hören. Auch Durchsagen der Feuerwehr, die heute die Warntöne ergänzten, halfen den Koblenzern heute nicht. Eva Maria Henning „Also, den Alarm haben wir gehört, sind auch erst stehengeblieben, weil wir nicht wussten, was hat das zu bedeuten, und danach kam die Durchsage, da haben wir aber nichts verstanden.“ Petra „Ich war in der Eltzerhofstraße, das ist hier ganz in der Nähe, aber ich habe es […]

  • Gedenken an Pogromnacht

    Gedenken an Pogromnacht

    Heute vor 83 Jahren, am 9. November 1938, ereignete sich die Reichspogromnacht. Damals brannten überall im Deutschen Reich Synagogen. Jüdische Geschäfte wurden zerstört und viele Juden von Nazi-Schlägertrupps ermordet. An diese Verbrechen wird heute erinnert, unter anderem in Mainz. Dort betonte der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde: Das Erinnern an den Holocaust sei notwendiger als je zuvor. Jan Guggenheim, Rabbiner Jüdische Gemeinde Mainz „Wir sehen, dass der Antisemitismus immer lauter wird. Manche sagen, er hat nie aufgehört. Umso wichtiger ist es, dass wir weitermachen mit dem Gedenken und gar nicht daran denken, aufzuhören.“ Und morgen erinnert auch der rheinland-pfälzische Landtag an die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten. Wir werden dabei sein und darüber berichten.

  • Vier Monate nach der Flutkatastrophe – im Ahrtal fahren wieder Züge

    Vier Monate nach der Flutkatastrophe – im Ahrtal fahren wieder Züge

    Durch das Hochwasser sind nicht nur Häuser und Straßen schwer beschädigt worden, auch zahlreiche Bahnstrecken wurden zerstört. Nun startet der Zugverkehr im Ahrtal wieder – zumindest auf einer Strecke. Sie rollt wieder – die Ahrtalbahn. Seit dem frühen Morgen sind die Züge wieder auf der Schiene. Zweimal pro Stunde von Remagen bis Ahrweiler und zurück. Die Neueröffnung der Strecke wird heute mit einer feierlichen Zugfahrt eingeweiht. Mit an Bord der Regiobahn 39 sind unter anderem die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bahnvorstand Ronald Pofalla sowie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Am Bahnhof von Ahrweiler heißt es dann allerdings: Endstation, bitte alle aussteigen. Der Rest der Bahnstrecke bis nach Ahrbrück ist noch immer zerstört. Bei der Flutkatastrophe am 14. Juli wurden mehrere Eisenbahnbrücken von den Wassermassen mitgerissen, 20 Kilometer Schienen weggespült. Umso größer ist heute die Erleichterung, dass man zumindest den Streckenabschnitt von Remagen bis nach Ahrweiler wieder freigeben kann – vier Wochen früher als gedacht. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Viele sind ja hier Pendler, sie sind mobil unterwegs, sie gehen zur Arbeit, zur Schule, was auch immer. Und es ist einfach jetzt so, dass nicht mehr Ersatzschienenverkehre fahren müssen und sie nur mit den Bussen unterwegs sein müssen, sondern, dass sie die Bahn wieder nutzen können, so wie in alten Zeiten. Und das ist einfach ein wichtiges Signal; auch wenn wir alle wissen, dass wir noch eine große Strecke vor uns haben.“ Ab Mitte Dezember sollen die Züge laut Bahn dann auch wieder bis Walporzheim fahren. Für den Rest der insgesamt 30 Kilometer langen Strecke bis Ahrbrück ist laut Bahn noch keine Prognose möglich. Ronald Pofalla, Vorstand Deutsche Bahn „Für das letzte Teilstück bis Ahrbrück können wir deshalb keine Aussage machen, weil dort fast zehn Brücken und viele Bahnübergänge komplett erneuert werden müssen. Und insbesondere bei den Bahnbrücken brauchen wir technische Klärungen, […]

  • Feuerteufel in Burgen an der Mosel?

    Feuerteufel in Burgen an der Mosel?

    In Burgen an der Mosel hat es heute zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen gebrannt. Diesmal brach das Feuer in einem Dachstuhl aus – die Flammen griffen später auf ein benachbartes Gebäude über. Wegen der engen Bebauung konnte die Feuerwehr den Brand nur schwer unter Kontrolle bringen. Während des Löscheinsatzes musste die Ortsdurchfahrt komplett gesperrt werden. Schon Anfang Oktober gerieten drei Wohnhäuser in Brand, in der vergangenen Wochen sprang einen Scheunenbrand auf weitere drei Gebäude über. Die Angst der Bürger wird immer größer. Fritz Martin Bär (FWG), Ortsbürgermeister Burgen: „Das ist nicht mehr normal, also jeder schwört jetzt drauf, dass es sich da um einen Feuerteufel handeln muss, denn ist es nicht mehr normal – innerhalb eines Monats der dritte Brand. Und zwar immer im Mitteldorf. Ich muss sagen, die Leute, die hier wohnen und nicht nur die Leute, die hier wohnen im Mitteldorf, sondern das ganze Dorf ist traumatisiert.“ Der Bürgermeister will jetzt gemeinsam mit der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeiten. Solange der Feuerteufel nicht gefasst sei, sei mit weiteren Bränden zur rechnen.

  • Totraser leidet unter Wahnvorstellungen

    Totraser leidet unter Wahnvorstellungen

    Im Februar kommt es in Frankfurt zu einem schweren Unfall an einer Kreuzung im Stadtteil Sachsenhausen. Zwei Fußgänger sterben. Der beschuldigte Raser muss sich ab heute vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Eine Verurteilung wegen Mordes oder Totschlags droht ihm aber nicht. Thomas R. soll den Tod zweier Menschen billigend in Kauf genommen haben, so heißt es in der nüchternen Sprache der Juristen. Mit über 100 km/h soll er über die Mörfelder Landstraße gerast sein und mehrere rote Ampeln überfahren haben. Dabei erfasst er zwei Fußgänger: Die beiden 31 und 40 Jahre alten Opfer werden bis zu 60 Meter durch die Luft geschleudert und kommen ums Leben. Nach dem schweren Unfall will Thomas R. verletzt flüchten, wird aber von Augenzeugen aufgehalten. Die Staatsanwaltschaft erhebt heute jedoch keine Anklage, sondern beantragt die Unterbringung in einer Psychiatrie. Monique Mugrauer, Staatsanwaltschaft Frankfurt „Der Beschuldigte ist psychisch krank, er leidet an einer paranoiden Schizophrenie. Diese Erkrankung ist mit Stimmenhören verbunden, mit wahnhaften Erleben.“ Im Februar sollen die krankhaften Symptome bei dem 39-Jährigen verstärkt aufgetreten sein. Am Unfalltag sollen ihm Stimmen befohlen haben, schnellstmöglich von seinem Wohnort Darmstadt nach Frankfurt zu fahren. Carsten Praeg, Reporter „Er habe geglaubt, er sei Jesus und Maria Magdalena würde zu ihm sprechen. Nach dem Unfall soll der Beschuldigte angegeben haben, den Zusammenstoß zwar mitbekommen, sich aber wie fremdgesteuert gefühlt zu haben. Im Gerichtssaal macht er heute einen ruhigen und in sich gekehrten Eindruck.“ Seit Februar sitzt Thomas R. bereits in der forensischen Psychiatrie in Gießen. Wegen seiner Schuldunfähigkeit sei laut Staatsanwaltschaft keine Anklage wegen Mord oder Todschlag möglich. Da Thomas R. aber eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt, soll er dauerhaft in einer Psychiatrie untergebracht werden. Aber: Monique Mugrauer, Staatsanwaltschaft Frankfurt „Dann würde in regelmäßigen Abständen – bedeutet in diesem Fall einmal im Jahr – geprüft, ob die Person noch […]

  • Große Drohnen für den Katastropheneinsatz

    Große Drohnen für den Katastropheneinsatz

    Wenn nach einer Katastrophe Menschen aus Trümmern gerettet werden müssen, dann kommt modernste Technik zum Einsatz. Das Technische Hilfswerk testet zur Zeit extra entwickelte Drohnen, die sehen, hören und riechen können. Mit den Drohnen, die wir aus dem Privatbereich kennen, hat das nur wenig zu tun. Die Fluggeräte messen 1,60 m im Durchmesser. Wir waren bei einer Katastrophenübung in Neustadt an der Weinstraße dabei. Präzisionsarbeit in der Luft. Andreas Wilde vom Technischen Hilfswerk steuert eine 18 kg schwere Spezialdrohne. An ihrer Seilwinde hängt ein Bioradar, das im Ernstfall Menschen orten und Leben retten soll. Um das Radar punktgenau abzusetzen ist höchste Konzentration gefragt. Das neue Fluggefühl, so beschreiben es die Drohnenpiloten, sei, wie von einem Kleinwagen auf einen 40-Tonner umzusteigen. Andreas Wilde, Drohnenpilot THW Hauenstein „Der Unterschied zwischen Golf und einem Bus, das ist halt einfach so. Auch in der Bremswirkung. Wenn ich irgendwo drüber fliege und lasse dann los, dann brauch die natürlich auch eine gewisse Zeit, bis sie richtig steht. Das ist bei einer kleinen natürlich viel einfacher zu handeln.“ Ein Trümmerfeld weiter wirft die Drohne kleine gelbe Roboterattrappen ab. Im echten Leben können die so genannten „Smurfs“ dann nach Verschütteten suchen, indem sie sehen, hören und sogar riechen. Das ganze Training in Rheinland-Pfalz ist Teil des mit rund 7 Millionen Euro geförderten EU-Projekts namens „Cursor“. Tiina Ristmäe, „Cursor“-Projektkoordinatorin „Die Entwicklung läuft zusammen – Einsatzkräfte, Forscher und technische Partner. Und das ist was Neues. Die Einsatzkräfte sehen normalerweise die Endlösungen und dann sagen die, passt oder passt nicht. Wir denken, das ist zu spät. Und wir holen die schon früher ein. Und auch heute, die geben Feedback und sagen dem technischen Partner: ‚Das passt uns, das müssen Sie ändern‘. Also, das ist genau was wir hier machen. “ Weitere Vorteile der Drohnen: Die Einsatzkräfte bekommen aus der Luft […]

  • Witzenhausen: Autofahrer soll absichtlich in Schülergruppe gefahren sein

    Witzenhausen: Autofahrer soll absichtlich in Schülergruppe gefahren sein

    Am Freitag mussten wir hier über einen schweren Unfall in Witzenhausen in Nordhessen berichten. Ein Mann war mit seinem Auto in eine Gruppe von Schulkindern gefahren. Ein Mädchen kam dabei uns Leben. Doch der Unfall war möglicherweise Mord. Der Fahrer des Kleinwagens, der am Freitag vor einer Kita in Witzenhausen-Gertenbach in eine Gruppe von Schülern fuhr, hat möglicherweise sein Auto mit Absicht in Richtung der Kinder gelenkt. Ein achtjähriges Mädchen starb, zwei weitere Mädchen wurden schwer verletzt. Der Fahrer hatte ursprünglich ausgesagt, ihm sei schwarz vor Augen geworden, was auf einen medizinischen Notfall hindeutet. Heute teilt die Staatsanwaltschaft Kassel mit, dass sich ein Zeuge des Geschehens gemeldet habe. Andreas Thöne, Staatsanwaltschaft Kassel: „Diese Beobachtungen und auch die Einschätzung eines Sachverständigen lassen den Schluss zu, dass es eine aktive Lenkbewegung war in Richtung der Mädchen, so dass die Staatsanwaltschaft Kassel jetzt die Ermittlungen wegen Mordes, versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung führt.“ Die Ursache für die Tat könnte nach ersten Erkenntnissen eine schwere psychische Erkrankung sein. Der Mann wurde inzwischen in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht.

  • Hohe Brandgefahr – Feuerwehr Bad Homburg baut "Löschanzug" für E-Autos

    Hohe Brandgefahr – Feuerwehr Bad Homburg baut „Löschanzug“ für E-Autos

    Rund eine Million E-Autos und Hybridwagen fahren bereits durch Deutschland. Doch was viele nicht wissen: Bei einem Unfall können die Elektrogefährte schnell in Brand geraten und zur tödlichen Falle werden. Und das Löschen ist eine extrem schwierige Aufgabe. Eine Erfindung aus Hessen soll es den Feuerwehrmännern künftig einfacher machen.   Ein schwerer Unfall kurz vor einem Autobahntunnel. Die Feuerwehr kann den Brand zwar schnell löschen – doch die Akkus des E-Autos entzünden sich immer wieder aufs Neue. Ganze fünf Stunden dauert es, bis die Feuerwehrleute den Brand endlich im Griff haben. Harald Samoiski, Hauptbrandmeister Flughafen Frankfurt: „Ein Hochvoltblock brennt heißer, als es bisher Benzin getan hat. Das heißt, ich habe eine höhere Reaktionstemperatur im ersten Schritt, die natürlich eine höhere Rauchentwicklung hat. Und natürlich auch das Elektrolyt als Kühlmittel darin, was hochgiftig ist.“ Ein hochriskanter Einsatz für die Brandbekämpfer. Und selbst wenn das Feuer gelöscht scheint, ist die Gefahr noch lange nicht gebannt. Denn in den folgenden zwei Tagen kann sich der überhitzte Akku immer wieder entzünden. Harald Samoiski, Hauptbrandmeister Flughafen Frankfurt: „Wir laden das auf einen Abschleppwagen und schicken den jetzt einfach weg. Dann könnte es passieren, das auf dem Weg zum Abschleppunternehmen das Auto wieder anfängt zu brennen.“ Um das zu verhindern, muss das Wrack dauerhaft unter 80 Grad gekühlt werden. Nicht selten benutzen Feuerwehren mit Wasser gefüllte Spezialtanks. Zum Weitertransport aber denkbar ungeeignet. Und hier kommt eine Erfindung aus dem hessischen Bad Homburg ins Spiel: Eine Kunststoffplane, die mit Gurten schnell rund ums E-Auto fixiert wird. Nun wird der große Sack mit Wasser gefüllt. Der Wagen kühlt runter und kann abtransportiert werden. Der Hochtaunuskreis führt mit diesem neuen Bergungssystem erstmals in Hessen ein einheitliches Löschkonzept für E-Autos ein, das Schule machen könnte. Carsten Lauer, Kreisbrandinspektor Hochtaunuskreis: „Wir haben hier ein relativ einfaches System. Das kann sehr schnell […]

  • Unfall in Witzenhausen: Drei Schulkinder werden schwer verletzt

    Unfall in Witzenhausen: Drei Schulkinder werden schwer verletzt

    Dramatische Szenen haben sich heute Morgen in Nordhessen abgespielt. Im Witzenhausen im Werra-Meißner-Kreis ist ein Autofahrer in eine Gruppe von Grundschülern gefahren. Drei Kinder sind bei dem Unfall schwer verletzt worden. Um kurz nach 8.00 Uhr heute Morgen fährt ein Mann mit seinem Kleinwagen vor einer Kita in Witzenhausen-Gertenbach in eine Gruppe von fünf Grundschülern. Die Kinder waren auf dem Weg zur Schule. Drei Mädchen im Alter von sieben bis acht Jahren werden mit schweren, zum Teil lebensbedrohlichen Verletzungen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Eines der Mädchen konnte nicht mehr gerettet werden. Alexander Först, stellv. Sprecher Polizeidirektion Werra-Meißner „Wie sich herausstellte ist ein Kleinwagen von der Ortsmitte in Gertenbach zum Ortsausgang gefahren und muss dann unmittelbar vor der Bahnunterführung von seiner Fahrspur abgekommen sein, nach rechts abgekommen sein von der Fahrspur.“ Die Schüler werden auf dem Gehweg von dem Fahrzeug erfasst. Ein Kind wird offenbar auf eine Mauer geschleudert. Zum genauen Gesundheitszustand der beiden überlebenden Mädchen gibt es noch keine Angaben. Auch der 30-jährige Fahrer wird mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht. In einer ersten Befragung gibt er an, dass ihm schwarz vor Augen geworden sei. Eine Blutprobe soll klären, ob er Alkohol getrunken hat. Den genauen Unfallhergang muss jetzt ein Sachverständiger klären. Die Ermittler suchen Unfallzeugen. Sie sollen sich unter der Nummer 05542/93040 an die Polizei in Witzenhausen wenden.

  • Neue Gashochdruckleitung im Ahrtal

    Neue Gashochdruckleitung im Ahrtal

    Dreieinhalb Monate ist die Flutkatastrophe im Ahrtal jetzt her. Für viele Menschen vor Ort bedeutet das auch dreieinhalb Monate voller Arbeit und großer Entbehrungen. In Bad Neuenahr-Ahrweiler kehrt mit dem heutigen Tag nun aber ein Stück Normalität zurück. Denn dort ist heute eine neue Gashochdruckleitung in Betrieb genommen worden. Kurz vor dem Winter ein ganz wichtiges Signal für die von der Flut betroffenen Menschen. Es ist ein lang ersehnter Tag für Brigitte Schmitz aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und ihre Freundin. Wenn alles klappt, sollen sie heute endlich wieder ans Gasnetz angeschlossen werden. Monteur: „Mein Kollege, den ich dabei hab, nimmt eure Heizung wieder in Betrieb. Und das war’s eigentlich schon.“ Frau: „Das wird aber noch dauern ein paar Tage.“ Monteur: „Nee, ich denke, so eine halbe Stunde.“ Frau: „Halbe Stunde nur? Ja, super!“ Die beiden können ihr Glück kaum fassen. Brigitte Schmitz, Anwohnerin Bad Neuenahr-Ahrweiler „Ah, super, super! Einfach erleichtert jetzt, dass es warmes Wasser wieder gibt. Und die Heizung natürlich. Weil die letzten Tage hat man jedes Grad gemerkt, wo es runter ging.“ Dass Brigitte Schmitz nun endlich nach dreieinhalb Monaten wieder heizen kann, hängt mit dieser wichtigen Gasleitung zusammen. Die Hochdruckleitung, die viele Haushalte in Bad Neuenahr-Ahrweiler versorgt, ist wie vieles bei der Flutkatastrophe komplett zerstört worden. Nach weniger als 100 Tagen kann die Ministerpräsidentin heute eine neue Hochdruckleitung in Betrieb nehmen. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Man muss sich vorstellen, für uns alle ist es so selbstverständlich, dass wir den Wasserhahn aufdrehen und Wasser raus kommt, dass wir die Steckdose nutzen und Strom raus kommt und dass wir die Heizung aufdrehen und Wärme raus kommt. Und im Ahrtal ist seit dieser schrecklichen Naturkatastrophe der Alltag eben nicht mehr selbstverständlich und deshalb ist die Grundversorgung, jetzt wo der Winter da ist, tatsächlich etwas ganz ganz Wesentliches um den Menschen […]

  • Was tun im Katastrophenfall?

    Was tun im Katastrophenfall?

    Heute kam der Städtetag Rheinland-Pfalz in Kaiserslautern zusammen. Bei der Veranstaltung ging es vor allem um die Frage, wie Städte angesichts zunehmender Krisen und Katastrophen widerstandsfähiger gemacht werden können. Neben den Themen „Corona“ und „Digitalisierung“ stand vor allem der Klima- und Katastrophenschutz im Mittelpunkt, der mit der Flutkatastrophe im Ahrtal enorm an Bedeutung gewonnen hat. Im Ahrtal sind die Menschen nach wie vor mit dem Wiederaufbau zerstörter Häuser beschäftigt, der unter entsprechenden Hochwasserschutzauflagen fast überall erfolgen darf. Doch niemand kann sagen, wann das nächste Großereignis bevorsteht. Im Bereich des Katastrophenschutzes fordert der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Städtetags heute daher eine weitere Instanz auf regionaler Ebene, um im Ernstfall vor Ort künftig schneller und gezielter reagieren zu können. Michael Ebling, SPD, Vorsitzender Städtetag Rheinland-Pfalz „Das ist eine große Lage, die macht nicht an Gebietskörperschaftsgrenzen einfach Halt. Und deswegen ist es wichtig, dass wir auch auf einer regionalen Ebene Katastrophenschutz organisieren. Der muss nicht immer da sein. Aber für den Fall der Fälle muss er rufbereit sein, er muss einsatzbereit sein. Wenn es um Männer, Frauen geht, um technisches Gerät. Er muss auch Entscheidungen treffen können. Und nicht sozusagen erst zusammenfinden und Kompetenzen absprechen.“ Bislang ist der Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz Teil der kommunalen Selbstverwaltung. Künftig könnte eine übergeordnete Stelle die Koordinierung von Einsatzkräften und Hilfsmaßnahmen übernehmen. Innenminister Roger Lewentz zeigt sich dafür heute offen – bremst aber allzu hohe Erwartungen. Roger Lewentz, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Das kann am Schluss eines der Ergebnisse sein, aber jetzt will ich mal sagen, dreieinhalb Monate nach dem eigentlichen Schadensereignis darf man auch keine Schnellschüsse machen. Wir müssen belastbare, aus den Erkenntnissen gewonnene Neuaufstellungen betreiben. Heute einzelne Puzzlestücke sozusagen als Lösungsansatz nennen, das wäre falsch. Wir brauchen das gesamte Bild.“ Zum Bild gehört auch, dass einigen Kommunen unmittelbar nach der Flut Einsatzkräfte fehlten, die andernorts bereitstanden, aber nicht […]

  • Stromausfall in Frankfurt

    Stromausfall in Frankfurt

    Viele Frankfurter saßen gestern Abend im Dunkeln. In mehreren Stadtteilen der Mainmetropole und der Nachbarstadt Offenbach fiel über Stunden der Strom aus. Bis in die späten Abendstunden wurde an dem Problem gearbeitet. Und plötzlich war das Licht aus. Ab 17:18 Uhr sitzen Tausende Menschen im Dunkeln. Betroffen sind die Frankfurter Stadtteile Höchst, Nied, Sossenheim und Unterliederbach. Die Menschen machen aus der Situation das Beste. Rentnerin „Was machst du jetzt? Und dann hab ich gewürfelt. Und das ging so eineinhalb Stunden und dann hab ich probiert, ob Fernsehen wieder an ist. War immernoch nix. Und dann bin ich so viertel vor elf einfach ins Bett gegangen.“ Duygu Rettig, Ingenieurin „Ich muss sagen, ich komme aus der Türkei und ich hab das in meiner Kindheit erlebt, dass wir einmal pro Woche Stromausfall hatten. Und das erinnert mich ein bisschen an die Türkei“. Marko Pavic, Gastronom „Es war halt ein bisschen anstrengend. Wir hatten keine Heizung und konnten nicht warm duschen. Man musste halt kalt duschen. Aber es war ganz okay. Ich hab dann ein Buch gelesen, die Kerzen angezündet. Aber es war ein bisschen nervig.“ Rund 11.000 Haushalte waren auf Kerzen angewiesen. Der Grund für den Stromausfall in den Frankfurter Stadtteilen war ein Defekt im Umspannwerk in Höchst. Dr. Andreas Berg, Technischer Geschäftsfüher Syna „Grund für den gestrigen Stromausfall hier im Frankfurter Westen war ein defektes Betriebsmittel in unserer Umspannanlage in Höchst. Ein Spannungswandler war defekt. Es kam zur Rauchentwicklung und zu einer enormen Hitzeentwicklung in der Anlage, die dann letztendlich dazu geführt hat, dass die Anlage vom Netz genommen werden musste.“ In dem Umspannwerk finden seit längerer Zeit Umbaumaßnahmen statt. Während den Arbeiten kam es jetzt schon vermehrt zu Stromausfällen. Bereits im vergangenen Jahr waren Tausende Menschen stundenlang ohne Strom. Dr. Andreas Berg, Technischer Geschäftsfüher Syna „Das ist eine große Maßnahme […]

  • Tödliche Massenkarambolage auf der A 7

    Tödliche Massenkarambolage auf der A 7

    Ein schwerer Unfall mit mehreren Lastwagen hat heute Nacht den Verkehr auf der A7 in Osthessen über Stunden lahmgelegt. Die LKW waren ineinander gefahren und in Brand geraten. Für einen der Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Stundenlang kämpft die Feuerwehr auf der Autobahn zwischen Niederaula und Hünfeld / Schlitz gegen die Flammen. Am späten Abend hatte es bei nassen Straßen einen Unfall mit zwei Pkw gegeben, wegen dem sich ein Stau bildete. Nach ersten Erkenntnissen fährt ein 30-Jähriger mit seinem Lkw in das Stauende Julian Kimpel, Polizei Osthessen „Durch die Wucht des Aufpralls wurden insgesamt vier Fahrzeuge – oder vier Lkw – ineinander geschoben. Leider wurde der 30-jährige Fahrer dadurch eingeklemmt und aus bislang ungeklärter Ursache kam es zur Brandentwicklung. Weder die Ersthelfer noch die Rettungskräfte konnten den 30-Jährigen retten, so dass dieser noch an der Unfallstelle verstarb.“ Die Fahrer der drei anderen beteiligten Lkw können ihre Fahrzeuge verlassen. Sie erleiden Prellungen und Rauchgasvergiftungen. Auch zwei Ersthelfer müssen wegen der heftigen Rauchentwicklung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Besonders schwierig gestaltet sich die Arbeit der Feuerwehr, weil ein Laster Holzpellets geladen hat. Die Löscharbeiten dauern bis in die frühen Morgenstunden. An diesem Autobahnabschnitt kommt es immer wieder zu Unfällen. Thorsten Rübsam, Feuerwehr Hünfeld „Wir sind leider hier an dieser Stelle kurz vor Hünfeld / Schlitz öfters im Jahr und haben leider auch hier in dieser Gefällstrecke in den letzten sechs Jahren öfters Unfälle mit Toten, mit einer größeren Zahl von verletzen Personen gehabt; vielmals auch überhöhter Geschwindigkeit, wo auch die Fahrzeuge die Fahrbahn verlassen.“ Die genaue Unfallursache müssen jetzt Gutachter klären. Die A7 bleibt mehr als sechs Stunden vollgesperrt, dann kann eine Spur zumindest zeitweise wieder freigeben werden. Die Bergungsarbeiten dauern allerdings den ganzen Tag an, außerdem muss die Straße über eine Strecke von drei Kilometern Länge erneuert werden, weil der […]

  • Kritische Stimme zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Kritische Stimme zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Mehr als drei Monate ist das verheerende Hochwasser an Ahr und Co. her und noch immer sind die betroffenen Gebiete weit entfernt von Normalität. Viele Gebäude sind weiterhin nicht bewohnbar, einige wurden so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten. Fast alle Häuser dürfen aber wieder an selber Stelle aufgebaut werden, das besagt ein Erlass des Landes. Ein hohes Risiko, denn das nächste Hochwasser kommt bestimmt. Der Blick aus der Ferne lässt kaum erahnen, was sich hier in Dernau vor wenigen Monaten abgespielt hat. Das 1700-Seelen-Dorf am Fuße der Weinberge ist einer der am stärksten vom Hochwasser betroffenen Orte im Ahrtal. Fast neunzig Prozent der Gebäude wurden beschädigt. Wegziehen und woanders neu anfangen? Die meisten Dernauer denken gar nicht daran. Alfred Sebastian (CDU), Ortsbürgermeister Dernau: „Neunzig Prozent wollen auf jeden Fall hierbleiben. Es sind einige wenige, die einfach nicht mehr mit der Angst leben können, dass so eine Flut, so ein starkes Hochwasser uns wieder erreicht. Aber das sind die Ausnahmen.“ Die meisten Anwohner wollen ihre Häuser sanieren oder wiederaufbauen – und dürfen das auch. Das hat das Land Rheinland-Pfalz beschlossen. Obwohl ein Großteil der Gebäude im hochwassergefährdeten Gebiet liegt. Ein riskanter Plan, findet Hochwasser-Forscher Thomas Roggenkamp. Thomas Roggenkamp, Hochwasser-Forscher: „Aus Hochwasserrisikosicht ist es natürlich immer besser, dem Fluss möglichst viel Raum einzuräumen und möglichst viel Platz zu geben und der Platz ist einfach nicht mehr vorhanden im Ahrtal. Die meisten Gebiete, gerade im Mittel- und Unterlauf, sind fast vollständig besiedelt und gerade diese dichte Bebauung, die dichte Besiedlung sorgt natürlich auch eine erhöhte Gefahr, gerade was die Wasserstände angeht.“ Je dichter die Fläche besiedelt sei, desto mehr werde der Fluss aufgestaut und desto stärker steige folglich auch der Pegel. Am besten sei deshalb: In dem Gebiet, das immer wieder überschwemmt werde, keine Häuser mehr zu bauen. Doch wenn die […]

  • Gefährlicher Bahnübergang in Frankfurt-Nied wird automatisiert

    Gefährlicher Bahnübergang in Frankfurt-Nied wird automatisiert

    Fast eineinhalb Jahre ist es her, dass eine 16-jährige Schülerin am Bahnübergang in Frankfurt-Nied bei offener Schranke von einem Zug erfasst und getötet wurde. Ein Fehler der Schrankenwärterin, wie sich später herausstellte. Doch schon davor galt der Bahnübergang als besonders gefährlich – und das nicht nur, weil die Schranke hier manuell bedient werden muss. Heute hat die Deutsche Bahn mit umfangreichen Umbaumaßnahmen an Frankfurts gefährlichstem Bahnübergang begonnen. Bahnübergang Frankfurt-Nied, Anfang Mai 2020: Die 16-jährige Cindy wird beim Überqueren der Gleise von einem Zug erfasst. Sie stirbt noch an der Unfallstelle. Auch ein Radfahrer und eine Autofahrerin krachen in den Zug: Beide werden schwer verletzt. Unfallursache: Eine unachtsame Schrankenwärterin. Doch auch ohne menschliches Versagen kommt es am Bahnübergang in Nied fast täglich zu lebensgefährlichen Situationen. Keine Ampel, kein Signalton, kein Warnlicht – wie aus dem Nichts schließen sich plötzlich die Schranken. All das soll nun anders werden: In einem ersten Schritt hat die Deutsche Bahn heute damit begonnen, die Anlage zu automatisieren. Zunächst werden Kabel verlegt, in den kommenden Tagen soll das Schrankenwärterhäuschen durch eine vollautomatische Anlage ersetzt werden. Seit Jahren setzt sich die Bürgerinitiative „Die Schranke muss weg“ dafür ein. Heike Stoner, Bürgerinitiative „Die Schranke muss weg“ „Wir sind total happy, dass es gefruchtet hat. Dass die harte Hintergrundarbeit und Öffentlichkeitsarbeit jetzt das Resultat gebracht hat, dass es endlich losgeht. Und wir sind total geflasht.“ Spätestens am 11. Dezember soll am Bahnübergang in Nied alles automatisch funktionieren – inklusive Ampeln und Warnhinweisen. Die Anwohner sind erleichtert. Caroline Beling, medizinische Fachangestellte „Es hat ja schon sehr lange gedauert, bis jetzt endlich was passiert. Dass erst ein Mensch sterben muss.“ Jürgen Strauß, Rentner „Dass es endlich losgeht, ist nach 100 Jahren eine ganz ganz tolle Erfahrung.“ Den Bahnübergang in Frankfurt-Nied gibt es schon seit 1888. Seit den 1960er Jahren gibt es Pläne, […]