Brandbeobachtung aus der Luft

Drückende Hitze – das trifft das Wetter aktuell und auch das Wetter, das wir bereits im Juni und Juli hatten. Doch da hatten wir außerdem noch mit einer großen Trockenheit zu kämpfen. Die Waldbrandgefahr war enorm hoch, fast täglich mussten die Feuerwehren ausrücken. Umso wichtiger ist es, Waldbrände möglichst früh zu erkennen und zu melden, damit Schlimmeres verhindert werden kann. Wir haben die Piloten des Mainzer Luftfahrtvereins bei einem solchen Brandbeobachtungsflug begleiten dürfen.

Andreas Kroemer hält die Augen offen. Wenn er irgendwo Rauch aufsteigen sieht, meldet er es an die Flugsicherung. Die übermittelt den Standort dann direkt an die Feuerwehr. So konnten in den heißen Monaten in diesem Jahr einige Brände frühzeitig erkannt werden.
Andreas Kroemer, Luftfahrtverein Mainz e.V.
„In der langen Hitze- und Trockenheitsperiode im Juli haben wir mehrere Meldungen gemacht. Zum Beispiel hat eine Pilotin einen entstehenden Brand bei Wörrstadt in Rheinhessen gemeldet. Ein anderes Mal habe ich zum Beispiel in der Nähe von Kaub einen Entstehungsbrand gesehen und gemeldet.“
Schon seit drei Jahren suchen die Hobbypiloten während des Fliegens den Horizont nach Rauch ab. Angefangen hat das alles im Pfälzerwald. Nach kurzer Zeit haben auch andere Luftfahrtvereine in Rheinland-Pfalz mitgemacht. Mittlerweile gibt es die Brandbeobachtungsflüge in ganz Deutschland. Dafür heben die Piloten aber nicht extra ab.
Andreas Kroemer, Luftfahrtverein Mainz e.V.
„Die Brandbeobachtung ist so organisiert, dass wir die Pilotinnen und Piloten mehrfach angeschrieben und angesprochen haben, dass sie auf ihren Flügen auf Brände achten sollen. Das hat sich gut bewährt. Es ist inzwischen selbstverständlich, dass unsere Pilotinnen und Piloten bei ihren ganz regulären Flügen, also zum Beispiel schon bei der Platzrundenschulung hier, den Boden mal absuchen, ob da sich irgendwo ein Feuer entwickelt.“
Die Kleinflugzeuge fliegen im Normalfall unter der Wolkendecke. Bei 500 – 1000 Metern über dem Boden hat man eine perfekte und vor allem hindernisfreie Sicht auf den Horizont.
Andreas Kroemer, Luftfahrtverein Mainz e.V.
„Ich kann jetzt hier bis zum Taunuskamm schauen. Das sind so etwa 20 Kilometer. Nach Westen sehr viel weiter, nach Osten auch bis hinter Frankfurt. Und ich passe auf, ob irgendwo Rauch aufsteigt, aber wir sehen nichts.“
Gefährdet sind vor allem kahle Waldstücke wie diese hier. Die Brandbeobachter bekommen von Feuerwehren Hinweise, auf welche Wälder sie besonders achten sollen. Auch abgeerntete Felder stellen bei Trockenheit ein großes Risiko da.
Andreas Kroemer, Luftfahrtverein Mainz e.V.
„Die abgeernteten Felder können sich bei Hitze und starker Sonneneinstrahlung – wenn da eine Glasscherbe drauf liegt zum Beispiel – entzünden. Oder wenn eine landwirtschaftliche Maschine, die zu heiß geworden ist, drüber fährt.“
Die Brandbeobachter sind ehrenamtlich im Einsatz. Für Andreas Kroemer ist es eine Selbstverständlichkeit den Einsatzkräften zu helfen. Denn durch die Ortung aus der Luft kann kostbare Zeit gewonnen und ein für die heimischen Wälder möglicherweise katastrophaler Großbrand verhindert werden.