Bonobo-Baby im Frankfurter Zoo

Im Frankfurter Zoo ist vor gut vier Wochen ein Bonobo-Baby auf die Welt gekommen. Das Team in Frankfurt spielt schon immer eine wichtige Rolle, wenn es um die kleinste Menschenaffenart geht, die übrigens stark bedroht ist. Nur in wenigen Zoos werden Bonobos gezüchtet.

„Hallo ich bin`s“
Ein kurzes zaghaftes Winken mit der Babyhand. Ansonsten bewegt sich der noch sehr kleine Bonobo-Junge eher wenig bis gar nicht. Denn der Menschenaffe mit dem punkigen Irokesenschnitt ist fest in den Händen von Mama Nayoki. Für die elfjährige Bonobo-Dame ist es der erste Nachwuchs. Vater: unbekannt!
Lena Kämmerer, Tierpflegerin bei den Menschenaffen
„Wir haben ein bisschen Vermutungen. Aber es ist so, dass die Gruppen sich auch durch das Netz verpaaren können. Das heißt, wir haben es überhaupt nicht in der Hand. Da kommen mehrere Männchen in Frage, die das sein können.“
Nayoki hat keinen festen Partner. Und es gibt in den zwei Bonobo-Gehegen einige Vertreter des anderen Geschlechts, mit denen sich das Bonobo-Weibchen gerne mal die Zeit vertreibt. Insgesamt leben 17 Exemplare der stark bedrohten Affen im Frankfurter Zoo. Schon seit 1962 werden die Bonobos hier erfolgreich gezüchtet. Ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der kleinsten Menschenaffenart.
Lena Kämmerer, Tierpflegerin bei den Menschenaffen
„Wir haben mehrere kleine Bonobos in der anderen Gruppe – das ist so ein bisschen der Kindergarten dort – in verschiedenen Altersstadien. Also eins ist vom letzten Jahr, ein anderes ist vor zwei Jahren, dann gibt es einen Fünfjährigen, einen Sechsjährigen. Und die bleiben auch noch eine ganze Weile bei der Mama. Die Weibchen werden irgendwann in andere Zoos abgegeben, damit sich dort auch wieder ihre eigene Familie gründen können.“
Bonobos sind sehr soziale Tiere, die immer in größeren Gruppen leben. Erst seit 1929 werden sie als eigene Art anerkannt. Zusammen mit den Schimpansen sind Bonobos die engsten Verwandten des Menschen. Sie haben mit uns so einiges gemeinsam.
Lena Kämmerer, Tierpflegerin bei den Menschenaffen
„Dass Menschenaffen eine sehr lange Kindheit haben, dass sie genauso wie der Mensch auch aufrecht gehen können. In erster Linie gehen sie im Knöchelgang, aber sie können auch aufrecht gehen.“
So ein Gang auf zwei Beinen braucht allerdings viel Übung. Von anstrengenden Bewegungen ist Nayokis Baby noch weit entfernt. Hauptbeschäftigung: schlafen. Aber jetzt ist Schluss! Die Bonobo-Mama hat genug und zieht sich zusammen mit ihrem gut eingepackten Nachwuchs erst mal zurück.