BMX-Talent Tom Clemens will zu Olympia

Mehr als nur gute Ansätze zeigt dieser junge Mann aus der Eifel: Tom Clemens aus Birresborn gehört zu den besten BMX-Fahrern Deutschlands. Jetzt will er mit dem Bike zu Olympia in Paris. Daran war vor zehn Jahren, als er mit dem Sport anfing, nicht zu denken, denn da gab es in seiner Heimat nicht mal eine BMX-Rampe. Doch die Trainingsbedingungen haben sich ebenso verbessert wie BMX-Skills des 18-Jährigen.

Er hat Olympia im Visier. Die Spiele in Paris sind DAS große Ziel von Tom Clemens. Der BMX-Sport fasziniert den Teenie aus der Vulkaneifel seit Jahren. Schon als Kind besucht er Wettbewerbe und studiert die Tricks seiner BMX-Idole.

Tom Clemens, BMX-Fahrer aus Birresborn: „Wenn ich da Videos geguckt habe von Profi-BMX-Fahrern habe ich mir angeguckt, was die für Tricks machen und wie die die Tricks ausführen und dann habe ich versucht, das selber umzusetzen. Nach der Zeit entwickelt man einfach ein Gefühl für das Rad und dann muss man sich das nicht so oft angucken, um zu verstehen, wie der Trick geht.“

Und so bringt sich Tom über die Jahre Trick für Trick für Trick bei. Mit Erfolg. Als 14-Jähriger wird er Nachwuchssportler des Jahres in Rheinland-Pfalz. Schon damals sein größter Wunsch: Er will BMX-Profi werden.

Tom Clemens, BMX-Fahrer aus Birresborn (2020): „Das wäre mein Traum, dass ich davon leben könnte, aber das ist natürlich sehr schwer.“
Tom Clemens, BMX-Fahrer aus Birresborn: „Den Traum gibt’s ganz sicher noch. Das ist immer noch das Ziel, dass ich halt einfach von meinem ‚Hobby‘ sozusagen leben kann, komme immer näher an mein Ziel.“

Toms Karriere ist vor allem auch ein Vater-Sohn-Projekt. Papa Guido baut vor rund zehn Jahren die ersten Rampen für seinen Sohn, gründet einen BMX-Verein und errichtet später gemeinsam mit anderen Eltern eine erste Halle und einen Trick-Park im Vulkaneifel-Ort Birresborn. Weil der Park durch eine Flut unbenutzbar wurde, entsteht im Ort gerade eine neue, größere Anlage.

Tom Clemens, BMX-Fahrer aus Birresborn: „Es fing ja mit der Halle an. War ja im Prinzip meine Idee und dann hat Papa das natürlich alles umgesetzt. Und eigentlich ist dadurch dann halt der Verein entstanden und jetzt auch hier der neue Trainingspark.“

Guido Clemens, Vater von Tom: „Manchmal ist es schon noch unwirklich. Ist ja nicht nur Tom, sondern wir sind dann mit dem ganzen Verein da. Wir haben ja einen Landeskader hier. Und wir sind dann auch in allen Altersklassen vertreten. Wenn wir so auf die Wettbewerbe kommen, heißt es schon immer: Aaaah, die Birresborner sind da. Dann wissen sie eigentlich, jede Altersklasse ist auf dem Podest irgendwo ein Platz in Gefahr für sie.“

Die größten Erfolge fährt aber der eigene Sohn ein. Im Vorjahr wird Tom Dritter bei den Deutschen Meisterschaften, bei der Weltmeisterschaft in Glasgow wird er als Sechzehnter bester Deutscher. Während er in den Wettbewerben durch die Luft wirbelt, ist Tom abseits des Parks kein Mann für die lauten Töne.

Guido Clemens, Vater von Tom: „Tom ist ein sehr Ruhiger. Vor jedem Wettbewerb macht er genau die gleichen Sachen. Er steht oben auf der Rampe, rüttelt an seinem Helm, ist an seinem Lenker, rüttelt nochmal am Helm und dann geht’s erst los.“
Tom Clemens, BMX-Fahrer aus Birresborn: „Wenn ich da oben stehe, kurz vor dem Run, denke ich halt nur an meinen Run. Also, ich konzentrier mich da drauf, bin so im Tunnel, sozusagen. Und ich hör auch die Zuschauer nicht. Das Einzige, was mich nervös macht, ist mein Run dann. Ich will den halt einfach schaffen.“

Schaffen will Tom jetzt erstmal sein Abi, bevor im Mai die Olympia-Qualifikation in Shanghai ansteht. Hat er dort alles im Griff, ergattert der Birresborner einen der zwölf Startplätze. Und wäre seinem Traum vom BMX-Profi damit wieder einen großen Schritt näher.