Bilanz der NFL-Spiele in Frankfurt

Der erste Frankfurt-Trip der NFL endet gestern mit dem Spiel der New England Patriots gegen die Indianapolis Colts. Für die Stadt war das American-Football-Abenteuer lukrativ, die zu Zehntausenden angereisten Fans dürften für zig Millionen Euro Umsatz gesorgt haben. Doch ob die NFL auch in den nächsten Jahren regelmäßig Überseespiele am Main austrägt, ist ungewiss. Frankfurt misst sich mit anderen großen Metropolen in Europa.

Frankfurt im NFL-Fieber. Über eine Woche lang war die umsatzstärkste Sportliga der Welt zu Besuch und ließ auch am Main die Kassen klingeln. Zwei Spiele und weitere Events rund um das lederne Ei lockten zehntausende Fans an.
Martin
„Jetzt, wo es hier nach Europa kommt, gehe ich die Spiele auch gucken. In London, in Frankfurt, München, egal…“
Kerstin
„Wochenende ist NFL time. Und ist natürlich das Größte, heute hier dabei zu sein.“
Andreas
„Sind jetzt dieses Jahr zum zweiten Mal hier und feiern einfach ein riesengroßes Football-Fest.“
Ein stimmungsvolles und friedliches Fest, das auch Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef begeistert hat. Die Stars des American Football in der Stadt, das Stadion zweimal ausverkauft, der Fokus der Sportwelt auf Frankfurt: Geht es nach Josef, darf die NFL gerne öfter vorbeischauen.
Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt
„Die Bilder, die um die Welt gingen, insbesondere in den USA, von der Stadt Frankfurt, aber auch aus dem Stadion heraus, das ist unbezahlbar. Das ist Marketing. Das ist Werbung für unsere Stadt. Im Übrigen: Wir waren ja vorher auch in London. Die haben das dort jedes Jahr. Dort finden die Spiele jedes Jahr statt. Die haben uns klipp und klar gesagt. Für die ist es ein wesentlicher Bestandteil des City-Marketings. Und so sehe ich das im Übrigen hier auch.“
1,5 Millionen Euro hat die Stadt in ihre NFL-Premiere investiert. Die angereisten Football-Fans dürften ein Vielfaches dieser Summe dagelassen haben. Wie viel genau, das wird jetzt ermittelt. Als im Vorjahr das erste NFL-Spiel auf deutschem Boden in München stattfand, sorgten die Fans rund um das Spiel für 70 Millionen Euro Umsatz. Die Spiele haben Anhänger aus ganz Deutschland angelockt.
Malte Rubel, NFL-Fan aus Hannover
„Aus Hannover sind wir etwa 40 bis 50. Mit den gesamten organisierten Fanclubs in Deutschland in jedem Fall 400 bis 500 Fans und darüber hinaus gibt’s noch ganz, ganz viele.“
Dennis Müller, NFL-Fan aus Frankfurt
„Ich hoffe ja, dass es dann regelmäßig hier ist. Nicht nur alle zwei Jahre.“
Für 2025 gibt es laut der Stadt einen Vertrag für ein weiteres NFL-Spiel in Frankfurt. Und danach? Längst haben auch andere Metropolen erkannt, wie attraktiv das Geschäft mit der amerikanischen Football-Liga ist. Deren Chef Roger Goodell, der sich am Rande der Frankfurt-Spiele ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hat, hat für die Zukunft schon Berlin, Madrid oder Barcelona als Austragungsorte ins Spiel gebracht. Mike Josef sieht Frankfurt jedoch in einer guten Ausgangssituation für kommende Bewerbungen.
Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt
„Wir haben, glaube ich, jetzt gezeigt, dass wir aufgestellt sind hier in Frankfurt. Und vor allem, das macht Frankfurt auch aus, dass wir gute Partner haben. Dass wir eine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Generalkonsulat, mit den Vereinen, mit Eintracht Frankfurt hier ein tolles Angebot abgegeben haben.“
Ein Angebot, das auch die Liga überzeugt hat. Spieler und Verantwortliche haben Frankfurt als Ausrichter durchweg gelobt. Gut möglich also, dass die NFL auch in Zukunft regelmäßig zu Gast am Main ist.