Benefiz-Fußballspiel für die Ukraine

Wie heißt es so schön, Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Genau so war das gestern beim Benefizspiel im Ingelheimer Stadion am Blumengarten zugunsten der Menschen in der Ukraine und der Geflüchteten, die zu uns kommen. Eingeladen hatte Fabrizio Hayer, ehemaliger Fußball-Profi beim 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FSV Mainz 05. Und so einige Größen seiner Sportart sind der Einladung gefolgt.

Allen voran Andriy Voronin, geboren und aufgewachsen im südukrainischen Odessa. Unter Jürgen Klopp spielte er sich Anfang der 2000er in die Herzen der 05er.
Andriy Voronin, ehemaliger Mainz 05-Profi
„Meine Familie ist hier. Aber ich habe viele Freunde und Bekannte, die noch da sind, viele Leute, die ich kenne, mit denen ich aufgewachsen bin. Und natürlich bekomme ich alles mit. Und das ist sehr, sehr schwer.“
Auch wenn die Gedanken in der Ukraine sind, für seine Landsleute auf dem Platz zu stehen, lässt sich Voronin nicht nehmen. Umjubelt von 3.700 Zuschauern, die nach Ingelheim gekommen sind.
Rund um das Spiel gibt es Aktivitäten für Groß und Klein. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.
Eugen Pushchyk ist ebenfalls Ukrainer, organisiert Hilfstransporte und die Unterbringung von Geflüchteten in Rheinhessen. Er ist dankbar, dass das Benefizspiel ihm und seinen Landsleuten eine Bühne gibt.
Eugen Pushchyk
„Diese tolle Unterstützung, jeder spielt mit, das motiviert und motiviert auch andere. Wir sind zusammen stark.“
Das ist auch das Motto von Organisator Fabrizio Hayer.
Fabrizio Hayer, ehemaliger Mainz 05-Profi
„Wir müssen irgendwie ein Zeichen setzen und wir müssen Zusammenhalt zeigen. Und was ich kann, ist, glaube ich, ein Fußballspiel organisieren.“
Der gebürtige Wiesbadener bemüht sein Netzwerk. Lange musste hier niemand über seine Zusage nachdenken:
Jens Nowotny, Fußballnationalspieler bis 2006
„Für so eine gute Sache, da schaufelt man sich den Kalender auch mal frei.“
Markus Merk, Weltschiedsrichter aus Kaiserslautern
„Ich glaube, es sind Zeiten, die uns alle unglaublich bewegen. Man kann über die Solidarität nur glücklich sein.“
Wie das Spiel ausgegangen ist, kann am Ende gar keiner mehr genau sagen. Der sportliche Ehrgeiz hat trotzdem nicht gefehlt.
Olaf Thon, Fußballweltmeister 1990
„Wir haben auch, ich glaube, sieben Tore gemacht und das wollten die Leute auch sehen, dass hier gekämpft wird, aber auch fair gespielt und dass viele Tore kommen.“
Stefan Kuhnert, ehemaliger Torwart und jetzt Torwarttrainer bei Mainz 05
„Der Torwarttrainer wäre mit Sicherheit unzufrieden gewesen mit dem Torwart Kuhnert, aber, naja, das kann man verzeihen. Das Alter eh, das ist einfach schwierig. Dann noch vor allem flach zu schießen, das ist ja ganz gemein.“
Ein Nachmittag im Zeichen der Solidarität und seinen Stars mal ganz nahe sein, das kommt an.
Frank Schanno
„Stefan Kuhnert, also die ehemaligen 05-Spieler. Olaf Thon, Weltklasse-Spieler früher, ja, war super!“
Angie Diaz
„War richtig toll. Tolle Stimmung, könnt man eigentlich nochmal wiederholen.“
Über 42.000€ sind an Spenden zusammengekommen. Eine Summe, die überwältigt. Allen voran Andriy Voronin, für den das Wiedersehen mit alten Weggefährten eine Freude war, auch wenn der Anlass ein trauriger ist.