Baustelle Deutsche Bank Park

Während bei der Weltmeisterschaft in Katar der Ball rollt und unsere Mannschaft heute Nachmittag gegen Japan die erste Niederlage einstecken musste, rollen am Stadion in Frankfurt die Bagger. Die lange Bundesliga-Winterpause nutzt die Mainmetropole, um für die Frankfurter Eintracht das Stadion zu vergrößern. Allerdings wird das teurer als gedacht.

Das erste große Betonteil wird auf die Tribüne gehievt. Mehrere Tonnen als Stützpfeiler für mehr Zuschauer auf der Nordwestkurve. Alles unter prüfendem Blick des Frankfurter Sport- und Planungsdezernenten Mike Josef. Er denkt beim Stadionausbau nicht nur an den Fußball.
Mike Josef, SPD, Sportdezernent Frankfurt
„Wir gehören ja, glaube ich, bundesweit zu der Stadt und dem Stadion, das wirklich einzigartig ist bei den Events, die hier neben dem Fußball stattfinden. Das bringt natürlich auch Menschen zusammen. Das ist auch Werbung für unsere Stadt.“
Der Oberrang über der Stehkurve wird einfach ein ordentliches Stück nach unten verlängert. Dadurch soll die Stadionkapazität von derzeit 51.500 auf 60.000 steigen. Die Eintracht hätte nach dem Umbau die zweitgrößte Fankurve der Bundesliga nach Borussia Dortmund.
Durch permanent steigende Baukosten dürfte der Ausbau aber deutlich teurer werden. Ursprünglich waren 10 Millionen Euro geplant, die Mainmetropole hat der städtischen Stadion-GmbH nun vorsichtshalber weitere 12 Millionen überwiesen. Ob das gesamte Geld in den Ausbau fließt, ist noch nicht klar. Als Eigentümer liegt das Risiko bei der Stadt, Betreiber Eintracht Frankfurt soll an den Mehrkosten nicht beteiligt werden.
Axel Hellmann, Vorstand Eintracht Frankfurt
„Alle Investitionen, die die Struktur und den Beton berühren, also quasi das Handfeste in dem Stadion kann nur bei der Stadt liegen. Da dürfen wir gar nicht als Mieter eingreifen.“
Dafür übernimmt die Eintracht etwa die Aufrüstung der digitalen Infrastruktur. Deshalb denkt die Stadt Frankfurt auch nicht an eine Mieterhöhung, obwohl sie der Eintracht bereits während der Corona-Krise finanziell unter die Arme gegriffen hatte.
Mike Josef, SPD, Sportdezernent Frankfurt
„Man darf auch nicht vergessen bei all der Diskussion: Die gesamten Betriebskosten – bei den steigenden Energiekosten, die wir momentan haben – übernimmt auch komplett der Betreiber Eintracht Frankfurt. Das sind Kosten, die nicht unerheblich sind.“
Bis zu Beginn der kommenden Saison im Spätsommer 2023 soll alles fertig sein. Wie teuer der Stadionausbau dann wirklich wird, kann derzeit niemand vorhersagen.