Ausstellung zu Hate Speech

Heute schon geflucht? Bestimmt! Wahrscheinlich auf dem Weg zur Arbeit oder am Computer oder… – naja es gibt genug Möglichkeiten. Im Frankfurter Museum für Kommunikation dreht sich alles um Flüche und Beschimpfungen. In der Ausstellung „Potz! Blitz!“ darf auch der Museumsbesucher fluchen und er erfährt vieles über Kraftausdrücke und ihre Geschichte.

Rolf-Bernhard Essig, Kurator der Ausstellung
„Wachsen sollst du wie eine Zwiebel, mit dem Kopf in der Erde. Vittu, Cazzo, Dorritti, Merde.“
Lassen sie sich vom Kurator der Ausstellung mal so richtig beschimpfen, oder literarisch wertvoll vom großen Frankfurter Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe.
Flüche können aus Liebe entstehen und sie haben eine Jahrtausendalte Tradition.
Rolf-Bernard Essig, Kurator der Ausstellung
„Aus dem Glauben, dass man mit Wörtern etwas tun kann, was die Gegenwart, was die Welt verändern kann. Man verwünscht im Märchen, aber auch in den Religionen. Beispielsweise wird Frau Lot in eine Salzsäule verwandelt, auch das ist ein göttlicher Fluch. Diese ganze magische religiöse Sphäre, die macht klar: Man glaubte wirklich, Wörter können die Welt verändern.“
Wörter und Symbole. Das magische Auge schützt seit 3.000 Jahren vor dem Bösen.
Mit schwarzer Magie, mit Voodoo soll das Böse herbei beschworen werden, soll jemand verflucht werden. Das funktioniert auch heutzutage. „ Hate Speech“ der Fluch der Moderne. Er trifft besonders Prominente, Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, ob sympathisch oder nicht.
Rolf-Bernhard Essig, Kurator der Ausstellung
„Heutzutage ist das entscheidende Element, dass die Verbreitung viel schneller und viel weiter reicht als in alten Zeiten.“
Wie flucht die Welt? Welcher Fluch stammt aus welchem Land? Eine gar nicht so einfache Station zum Mitmachen. Der Ausstellungsbesucher wird so zum internationalen Fluchexperten. Diese leicht veränderten Autokennzeichen führen schon auf die richtige Fährte zur Fluch-Hochburg.
Rolf-Bernhard Essig, Kurator der Ausstellung
„Ich glaube, am liebsten Flucht man im Verkehr. Im Straßenverkehr gibt es, glaube ich, kaum jemanden, der nicht den blöden Gurkenkopf, der den Stock aus dem Arsch nehmen sollte und jetzt mal bei Grün losfahren, beschimpfen würde.“
Na, dann mal los und kräftig schimpfen!
Am besten am Ende des Ausstellungsbesuchs. Damit die Wut schon raus ist, bevor es ganz real wieder ins Auto und auf den Heimweg geht, raus aus der Frankfurter City.