Ausstellung über Lyonel Feininger

Er ist ein Klassiker der modernen Kunst und einer ihrer bedeutendsten Vertreter. Lyonel (englisch ausgesprochen) Feininger. Der Deutsch-Amerikaner ist vor allem durch seine Bauhauskunst berühmt geworden. Aber Feininger hat viel mehr geschaffen. Die Frankfurter Kunsthalle Schirn hat Leihgaben aus weltweit bedeutenden Museen und Privatsammlungen  zusammengetragen und zeigt bis zum 18. Februar eine große Retrospektive.

Ein Selbstportrait. Feininger sieht Feininger. Skeptisch und nachdenklich. Gemalt 1915 mit 44 Jahren. – Lyonel Feininger kommt 1887 aus New York nach Deutschland um Kunst zu studieren.  Erst vor einigen Jahren wiederentdeckt werden die Fotografien des großen Künstlers der Moderne.
Sebastian Baden, Direktor Kunsthalle Schirn Frankfurt
Ja Lyonel Feininger war in vielen Gebieten aktiv, als Maler, als Zeichner, Grafiker, Karikaturist und als Spielzeugdesigner. Und wir können die komplette Breite dieses Schaffens hier in der Retrospektive zeigen.
Holzspielzeug, das wegen des 1. Weltkriegs nie in Serie produziert wird. Lyonel Feininger liebt Fahrradfahren. 1912 entsteht „Die Radfahrer“, eines der Hauptwerke des Künstlers. Er reist gerne an die Ostsee, oft nach Rügen. Seine Seebilder sind berühmt. Weltruhm erlangt Lyonel Feininger aber durch einen ganz besonderen Malstil.
Ingrid Pfeiffer, Kuratorin der Ausstellung
Er zeigt Gebäude, die wie im Laufe des Tages gemalt sind, aber in einem einzigen Moment. Also man sieht, wie als würden Folien übereinander gelegt. So sieht man im selben Moment verschiedene Zustände eines Gegenstandes. Es sieht aus wie Musik.
Die berühmten Architekturserien entstehen während des ersten Weltkriegs bis in die 1920er Jahre.  – Die Art der Malerei kommt an. Viele Ausstellungen, viele Käufer, bis 1933.
Ingrid Pfeiffer, Kuratorin der Ausstellung
Er war in den 20er Jahren schon in den meisten Museen vertreten und wurde dann in den 30er Jahren von den Nazis dort entfernt, sie entfernten 400 Werke aus deutschen Museen und das zeigt ja wie sehr er gesammelt wurde.
Ausstellungsverbot im Nationalsozialismus. 1937 zieht Familie Feininger nach New York. Viele Bilder bleiben in Deutschland. Freunde verstecken sie, retten sie vor der Zerstörung. Fast 50 Jahre hat Lyonel Feininger in Deutschland gelebt. Die USA werden zur neuen alten Heimat.
Sebastian Baden, Direktor Kunsthalle Schirn Frankfurt
Das Exil ist für alle Menschen schwer. Lyonel Feininger war ein großer Optimist und man sieht auch viele sprühende Freude in seinen Werken, viel Humor. Aber ein Exil ist immer schwer zu ertragen.
Der alte Mann im Wald entsteht Anfang der 50er Jahre. Feininger hat in den USA Fuß gefasst, wird zum gefeierten Star. Rund 160 seiner Werke sind in der  Kunsthalle Schirn zu sehen. Eine große Retrospektive. Conrad Feininger, der Enkel des Künstlers ist extra aus New York nach Frankfurt gereist, um sich die Ausstellung anzuschauen.
Conrad Feininger, Enkel von Lyonel Feininger
Das ist ein großer Wurf. Ich kenne die meisten Werke aus Katalogen. Aber sie alle zusammen zu sehen, das ist schon ein großes Ding.
Lyonel Feininger stirbt 1956 mit 84 Jahren in New York. Seine Dias sind selten  gezeigte, echte Raritäten.  Das vielfältige Werk des deutsch-amerikanischen Künstlers bleibt bis zum 18. Februar in der Frankfurter Kunsthalle Schirn.