Ausstellung über König Ludwig I.

Der bayerischen König Ludwig I. war nicht nur Bayern, sondern auch in der heutigen Pfalz tief verbunden. Hier sind noch heute die Spuren des Bayerischen Königs zu sehen. Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zeigt bis Ende März die Ausstellung „König Ludwig I., Sehnsucht Pfalz“ über den Monarchen, der auch die Stadt Speyer geprägt hat.

Dass der Speyerer Dom so aussieht, wie er heute dasteht, ist König Ludwig I. zu verdanken. Mitte des 19. Jahrhunderts lässt er die Vorhalle des Weltkulturerbes errichten. Nicht die einzige Spur des bayerischen Regenten in der Pfalz, die damals zum Königreich Bayern gehört.
Alexander Schubert, Direktor Historisches Museum der Pfalz
„Ludwig trägt die Pfalz von klein auf im Herzen. Er stammt aus der Linie Pfalz/Zweibrücken, er ist im Prinzip Pfälzer und nach der Flucht aus Frankreich, wo er geboren wird, wächst er auch die ersten Jahre in Mannheim, was damals eben zur rechtsrheinischen Kurpfalz gehört, auf und diese prägenden Kindheitsjahre, die begleiten ihn sein Leben.“
Es ist ein ereignisreiches Leben. Ludwig I. führt einige Neuerungen ein. Zum Beispiel das Y in Bayern und Speyer. Er gründet 1843 Ludwigshafen, das damals allerdings etwas anders aussieht, als der heutige Chemie-Standort. Der König prägt die Pfalz.
Alexander Schubert, Projektleiter der Ausstellung
„Es sind Bauwerke, es ist die Westfassade des Speyerer Doms, die Vorhalle, die er in Auftrag gegeben hat. Es ist die Gründung der Stadt Ludwigshafen, es ist die Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben. Es sind viele Bauwerke im griechischen Stil, die ihn fasziniert haben, die er hier in der Pfalz hat errichten lassen. Also überall trifft man auf Spuren von Ludwig.“
Ein König, der sich gerne als Künstler inszeniert. Er schreibt romantische Gedichte, umgibt sich gerne mit schönen Dingen und schönen Frauen. Nicht nur mit seiner eigenen. In der Ausstellung gibt es extra eine „Galerie der Schönheiten“.
Alexander Schubert, Projektleiter der Ausstellung
„Er hat auch seiner Gemahlin bei der Eheschließung schon gesagt, dass er niemals treu sein kann. Er ist Poet und bräuchte immer wieder die Inspiration durch Amor. Er hat aber nicht mit allen Damen, die in der Schönheitsgalerie portraitiert sind, Affären gehabt, sondern es sind Damen, die eben als besonders schön erachtet wurden. Es kommt auch dazu, dass Ehemänner oder Väter ihre Töchter in diesem Stil portraitieren lassen, er hat regelrecht eine Mode entwickelt.“
Es sind eben andere Zeiten, in die sich die Ausstellungsbesucher regelrecht hineinversetzen können.
Eine Frau wird dem König zum Verhängnis. Die emanzipierte und selbstwusste Lola Montez. Er 60, sie 25. Ein Verhältnis zur Freude der Karikaturisten. Eine Staatsaffäre. Ludwig I. tritt zurück.
Alexander Schubert, Direktor Historisches Museum der Pfalz
„Er vereint solche Widersprüche in sich. Er ist eigentlich etwas rückwärtsgewandt, wie aus einem anderen Jahrhundert stammend, und gleichzeitig aus dieser Rückwärtsgewandtheit entwickelt er eine Schaffenskraft, eine Produktivität, er verändert Städte, er verändert Regionen, prägt sie und das macht ihn unglaublich spannend.“
Ludwig I. stirbt 1868. Er wird 81 Jahre alt. Eine seiner echten Anzug-Westen kann im Historischen Museum der Pfalz bestaunt werden. Wer möchte, darf auch selbst den Thron erklimmen. Einmal König für einen Tag sein – bis zum 31.März ist das in Speyer möglich.