Arbeitsminister stellt Arbeit der „Transformationsagentur“ vor

Automechaniker sind heute Mechatroniker, weil die Autos immer mehr zum rollenden Rechner werden – auch in der Landwirtschaft hat der Computer schon lange Einzug gehalten. Die Wirtschafts- und Arbeitswelt befindet sich im Wandel, das spürt jeder. Die rheinland-pfälzische Landesregierung will Lotse sein in diesem Transformationsprozess. Die Unternehmen sollen fit für die Zukunft gemacht werden.

Künstliche Intelligenz, Automatisierung, Homeoffice, digitale Technologien, neue Berufsbilder. Unser Arbeitsleben ändert sich – täglich, immer schneller. Ein Wandel im Berufsalltag.
Den müssen auch Betriebe in Rheinland-Pfalz bewältigen. Unterstützt werden sollen sie dabei durch eine Transformationsagentur. Was sich hinter dem etwas sperrigen Begriff verbirgt, das hat der rheinland-pfälzische Arbeitsminister Alexander Schweitzer heute Mittag in Mainz vorgestellt.
Alexander Schweitzer, SPD, Arbeitsminister Rheinland-Pfalz
„Wir können auch helfen, dabei finanzielle Hilfen zu bekommen, wenn es öffentliche Fördermittel gibt. Der Kernpunkt ist eigentlich auch der, dass wir Belegschaften ertüchtigen, dass wir qualifizieren, dass wir Weiterbildungsangebote vermitteln. Weil das ist der wesentliche Punkt, wenn es um den Wandel geht.
Unterstützung also vor allem durch Beratung.
Richard Müller ist der Betriebsratsvorsitzende von Pfaff in Kaiserslautern. Ein Traditionsunternehmen seit über 150 Jahren. Hier wird die Nähmaschine 2.0 entwickelt und produziert. Sondermaschinen für die Industrie. Es ist nicht lange her, da war Pfaff noch tief in der Krise.
Richard Müller, Betriebsratsvorsitzender Pfaff
„Das war vor zwei Jahren. Da hatten wir Probleme, aber durch die Hightech, die wir jetzt machen – wir machen nicht mehr so klassische Nähmaschinen, sondern wir gehen jetzt mehr auf Hightech -, da denken wir, wir haben jetzt mehr Erfolg.“
Politik, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter wollen Partner im Wandel sein. Doch: Digitalisierung, Automatisierung und eine möglichst nachhaltige Wirtschaft sind keine neuen Herausforderungen. Etwas spät also für eine Transformationsagentur?
Dr. Gerhard F. Braun, Präsident Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz
„Die Art und Weise der Herausforderungen, die wir derzeit sehen, die Veränderungen, die auf uns derzeit zukommen, die sind schon von einer Qualität, dass es einer solchen Agentur durchaus bedarf.“
Eine Agentur mit erst mal sechs Mitarbeitern, die für ein Beratungsunternehmen in Berlin arbeiten. Dafür gibt es Kritik von der Opposition.
Helmut Martin, CDU, Landtagsabgeordneter Rheinland-Pfalz
„Ein Beratungsunternehmen anzuheuern, damit dieses dann die Transformationsagentur Rheinland-Pfalz ist, zeigt doch, dass Minister Schweitzer die Aufgabe nicht wirklich verantwortungsvoll angehen will.“
Die Beratung durch die Mitarbeiter der Agentur ist vor allem online und telefonisch geplant. Es soll aber auch Mitarbeiter vor Ort geben. Sogenannte „Regionale Kümmerer“.