Anlage zur Lithiumproduktion eröffnet

Bis 2035 will die Europäische Union aus dem Verbrenner aussteigen. Bis dahin wird der Lithiumbedarf in Europa um das 57-fache steigen. Denn der Rohstoff wird für Autobatterien gebraucht. Ein Großteil des Lithiums wird in Südamerika und Australien gewonnen und in China weiter verarbeitet. Die Prozesse sind alles andere als umweltfreundlich und die Transportwege lang. Das will das Unternehmen Vulcan Energie ändern – mit Lithium aus Rheinland-Pfalz.

Hier im Oberrheingraben lagert sie, die Unabhängigkeit von der ausländischen Lithiumproduktion. Tief unten in der Erde gibt es heißes Thermalwasser. Und das enthält das begehrte Metall. Sie wollen sich das zunutze machen. Bereits seit Jahren feilt das Unternehmen Vulcan Energie an seinem Verfahren zur Lithiumgewinnung. Bisher in kleinen Pilotanlagen – jetzt mit der neuen Anlage in Landau im Tonnen-Maßstab.
Horst Kreuter, Geologe: „Sie dient dazu, den Prozess, den wir schon nachgewiesen haben, weiter zu optimieren, unser Personal an den Betrieb einer solchen Anlage zu gewöhnen und diese auszubilden.“
Das Besondere: Das Lithium wird nicht nur in Deutschland gewonnen und verarbeitet, sondern die Produktion ist auch CO2-neutral. Denn die Anlage ist an ein Geothermie-Kraftwerk angeschlossen. Das liefert nicht nur grüne Energie, sondern auch den begehrten Rohstoff.
Und so funktioniert es: Tief unten in der Erde befindet sich Wasser, aufgeheizt von der Wärme des Erdkerns. Bis dorthin bohrt das Kraftwerk ein Loch und pumpt das rund 165 Grad heiße Thermalwasser nach oben. Dort treibt es eine Dampfturbine an und erzeugt Strom. Das nun abgekühlte Wasser wird normalerweise über eine zweite Bohrung direkt wieder zurück in den Boden geleitet. Doch vorher lässt sich noch das Lithium herausfiltern.
Cris Moreno, Geschäftsführer Vulcan Energie: „Was wir tun, ist zwei Technologien zu kombinieren: Die Geothermie und die Lithium-Industrie. Durch den Geothermie-Prozess können wir genug grüne Energie gewinnen, um ein grünes Lithium-Produkt zu erzeugen.“
Um zum Beispiel in Autobatterien zum Einsatz kommen, muss das Lithium noch aufbereitet werden. Das soll später einmal im Frankfurter Industriepark Höchst passieren.
Horst Kreuter, Geologe: „In China werden 80 Prozent des Lithiums hergestellt, das in die Batterien kommt, wir sind da absolut abhängig. Und wir können diese Abhängigkeit sehr stark reduzieren, indem wir hier vor Ort in Deutschland, in Europa grünes Lithium produzieren.“
Auch die neue Anlage in Landau gehört noch zur Testphase des Verfahrens. Doch große Konzerne bauen bereits auf das Lithium made in Germany, das in wenigen Jahren auf den Markt kommen soll. Die ersten 10 Jahre Produktion sind bereits an VW, Stellantis und weitere Automobilhersteller verkauft.