50 Jahre Terminal 1 am Frankfurter Flughafen

Und jetzt gehen wir noch an Deutschlands größten Airport, den Frankfurter Flughafen. Auf den Tag genau heute vor 50 Jahren wurde Terminal 1 eröffnet. Das damals einzigartige Gebäude stieß im Lauf der Zeit an seine Grenzen und musste mehrfach ausgebaut werden. Zum Jubiläum blicken wir zurück und voraus.

Von Anfang an herrschte ein wuseliges Treiben im damals modernsten Terminal Europas. Dichtes Gedränge am Tag seiner Eröffnung anno 1972. Ganze sieben Jahre hatte der Bau des Mammutprojekts gedauert. Erstmals von der Ankunft im neuen Regionalbahnhof bis zum Einchecken in den Flieger alles unter einem Dach. Wo im ersten Jahr 12 Millionen Passagiere gezählt wurden, waren es im Rekordjahr 2019 fast 60 Millionen allein im Terminal 1. Auch langjährige Mitarbeiter schwärmen bis heute vom zentralen Flughafenbau.
Edgar Stejskal, ehemaliger Aufsichtsrat Fraport
„Das Terminal selbst ist sozusagen der Kern, wo sich Menschen begegnen, sich vielerlei Länder und Kulturen kennenlernen. Und von daher ist das natürlich eine faszinierende Anlage.“
Wolfgang Schwalm, ehemaliger Fraport-Sprecher
„Was mich in erster Linie erstaunt, ist die Tatsache, dass dieses Gebäude heute immer noch zeitgemäß wirkt. Nach 50 Jahren Betrieb.“
Die automatische Gepäckförderanlage war damals weltweit einmalig und ist inzwischen auf eine Länge von 80 Kilometern angewachsen. Doch heutzutage verlangt der Fluggast mehr, als nur schnell zu seinem Gate zu kommen. Inzwischen gibt weit über 100 Geschäfte und Restaurants allein im Terminal 1. Der Einzelhandel, in Fachkreisen „Retail“ genannt, wirft heute doppelt so viel ab wie der reine Transport.
Prof. Dr. Yvonne Ziegler, Frankfurt University of Applied Sciences
„Der Retail-Bereich ist für den Flughafen extrem wichtig. Also hier wird eigentlich jetzt das Geld verdient. In dem reinen Aviation-Bereich, also dem Luftverkehr, kann man leider gar nicht mehr so gut Geld verdienen.“
Das Terminal hat aber auch schon schlechtere Zeiten gesehen. Vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie herrschte dort gähnende Leere.
Ganz anders, als der Flughafen in den Jahren zuvor an seine Kapazitätsgrenzen stieß.
Bis zum heutigen Tag hat der Flughafenbetreiber 4,5 Milliarden Euro investiert, um den alten Terminal zu erweitern. Doch trotz neuer Flugsteige scheint der Bau mittlerweile etwas in die Jahre zu kommen.
Prof. Dr. Yvonne Ziegler, Frankfurt University of Applied Sciences
„Man sieht dem Terminal schon sein Alter an. Es ist einfach in einem anderen Jahrhundert gebaut worden. Man versucht, durch die neuen Finger, die man gebaut hat, diese neue, lichte Architektur abzubilden. Aber an dem Grundgebäude kann man jetzt einfach nichts ändern.“
Kein Wunder, dass trotz Pandemie weiter eifrig am neuen Terminal 3 gebaut wird. Spätestens in vier Jahren sollen die neuen Flugsteige fertig sein. Bis dahin soll sich aber auch im Terminal 1 noch einiges tun, mit einem neuen Marktplatz mit weiteren Geschäften. Damit das alte Terminal auch in den nächsten 50 Jahren ganz oben im internationalen Flugverkehr mitfliegt.