5. Content Convention in Mainz

Fast genau ein Jahr ist es her, dass der Chatbot ChatGPT online gegangen ist. Mit ihm wurde Künstliche Intelligenz mit einem leicht nutzbaren Tool der breiten Masse zugänglich gemacht. Doch Künstliche Intelligenz kann auch missbraucht werden, beispielsweise in Medien oder sozialen Netzwerken. Welche Chancen und Risiken hinter KI stecken und wie sie sich regulieren lässt, damit haben sich heute die Besucher der Medienmesse Content Convention in Mainz befasst.

Künstliche Intelligenz kann unterhalten. Sie kann hilfreich sein.
Reporter: „Wo kann ich in Mainz am besten essen gehen?“ – KI-Stimme: „Als Johannes Gutenberg kann ich Ihnen einige Empfehlungen für Restaurants in Mainz geben. Das Weinstube …“
Mit KI lassen sich aber auch mediale Inhalte manipulieren. Deshalb sind sie anfällig für Missbrauch. Wie kann man sich schützen? Wie lässt sich KI regulieren? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich heute rund 1.000 Teilnehmer in Mainz auf der Content Convention.
Gersi Gega, Veranstalter Content Convention
„Wir bringen hier die ganzen Medienschaffenden zusammen, um quasi über die neuesten technologischen, aber auch Content-Entwicklungen zu sprechen. Was wir jetzt dieses Jahr ganz neu haben, das hinter mir, der KI-Playground. Das sind über zehn Unternehmen, die ausschließlich KI-getrieben Angebote und Services auch schaffen.“
Künstliche Intelligenz verändert gerade in vielen Branchen die Arbeitswelt, besonders die Medienindustrie. Die Landesmedienanstalten beschäftigen sich mit der Frage, wie beim Einsatz neuer Technik die Meinungsfreiheit gesichert und zugleich Rechtsbrüche vermieden werden können.
Marc Jan Eumann, Direktor Medienanstalt Rheinland-Pfalz
„Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen wissen, welcher Inhalt ist jetzt menschengemacht, welcher ist KI-gemacht? Und kann ich diesem Inhalt trauen? Und da zu Vereinbarungen zu kommen, ist für die gesamte Medienbranche unglaublich wichtig. Und da kommen die Medienanstalten ins Spiel. Das ist unser Job. Wir wollen Partner*innen sein für die Unternehmen, die KI einsetzen. Wir wollen ihnen aber auch an die Hand geben, zu sagen: Wenn ihr KI einsetzt, müsst ihr euren Nutzer*innen sagen: Da ist auch KI drin. Und das ist eine ganz entscheidende Aufgabe für die Zukunft.“
Um sicherzustellen, dass KI nicht missbraucht wird, fordern viele Politiker eine gesetzliche Regulierung. Aus Sicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer müssen künstlich generierte Inhalte kenntlich gemacht werden. In einzelnen Fällen, bei denen Persönlichkeitsrechte angegriffen werden, spricht sich Dreyer sogar für ein Verbot aus. KI, so Dreyer, könne die Arbeit von Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen.
Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
„Das A und O wird sein, dass sie wiederum auch die Chance bekommen, durch eine Weiterbildung oder was auch immer in anderen Bereichen die Arbeit zu machen, die wirklich auch durch Menschen getan werden muss. Also KI als unterstützende Maßnahme ist total wichtig, aber die Mitarbeiter sollen keine Angst haben, denn auch in Zukunft wird die Medienwelt vor allem durch den Menschen gemacht sein und das müssen Menschen auch unterscheiden können: Ist etwas Künstliche Intelligenz oder ist es durch Menschenhand gemacht?“
Eine gute Nachricht, auch für die Medienschaffenden auf der Content Convention. Das Interesse der Besucher zeigt: Die Bereitschaft von Medien und Politik, sich dem Thema KI anzunehmen, ist real und alles andere als künstlich.