2G-Regel geht in Hessen an den Start

Für Geimpfte und Genesene werden die Regeln gelockert, Ungeimpfte könnten vor mancher geschlossener Tür stehen, so kann man die neuen Corona-Regeln für Hessen zusammenfassen. Geschäftsleute und Gastronomen können seit heute die 2G-Regel anwenden. Das stellt sie jetzt vor schwierige Entscheidungen.

Nathalie Henrich hat nicht lange überlegt. Für ihr Lokal in der Wiesbadener Innenstadt gilt ab heute die 2-G-Regel. Wer nicht geimpft oder genesen ist, darf nicht in den Innenbereich des Restaurants.
Nathalie Henrich, Gastronomin aus Wiesbaden
„Ich möchte aber auch ein Zeichen setzen, dass 2G wichtig ist, dass die Gäste sich zusammensetzen und angespornt werden, sich auch mal impfen zu lassen. Dass wir alle mal eine Normalität erreichen, zusammen Freizeit zu machen. Ein bisschen Strenge bringt vielleicht die Motivation auch rein, um sich impfen zu lassen.“
Die Gäste akzeptierten das nicht nur, sie finden die 2G-Regel sogar gut.
Petra Böhnke, Bibliothekarin
„Ich fühle mich sicherer, weil ich weiß, alle im Raum sind geimpft. Wenn jemand hustet, weiß ich, es kann für mich nichts Schlimmes rauskommen.“
Thomas Schmidt Offizier a.D.
„Das hat schon so ein bisschen was, wie es vor Corona war. Und ich denke, das sollte sich jeder überlegen, ob er sich nicht impfen lässt.“
Auch Friseure können sich entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, oder ob sie das 3G-Modell wählen, also auch Getestete ins Geschäft dürfen. Aber nur beim 2G-Modell können Beschränkungen wie die Maskenpflicht und Abstandsregeln aufgehoben werden. Gerade für Clubs und Diskotheken ist das eine reizvolle Option. Der Hotel- und Gaststättenverband ist mit der Regelung daher zufrieden.
Robert Mangold, Hotel- und Gaststättenverband Hessen
„Die Wirtschaftlichkeit ist besser, denn beim 2G-Modell können wir an die Kapazitätsgrenze gehen. Der Club, der 1.500 Gäste reinlassen kann, der kann 1.500 Gäste reinlassen. Er muss nur die Nachverfolgung gewährleisten, aber das ist mit dem elektronischen Ticketing kein Problem.“
Aber: Die Gastronomen und Veranstalter müssen sich überlegen, welches Modell für sie Sinn macht. Und sie müssen sich klar sein, dass die Diskussion über das Impfen nicht an der Restauranttür endet.
Robert Mangold, Hotel- und Gaststättenverband Hessen
„Viele sind unschlüssig, weil sie haben halt Angst vor Reaktionen. Das Netz ist offen, da kann man sofot schimpfen und beschimpfen und das findet auch statt. Wir haben aber Resonanz aus Betrieben, die das anwenden, die sind hochzufrieden, die Gäste sind zufrieden.“
Bei Nathalie Henrich sind übrigens auch ungeimpfte Gäste willkommen, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen – allerdings nur im Außenbereich.