Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Das Sport-Wochenende steht vor der Tür und Samstag 15 Uhr 30, das ist die klassische Anstoßzeit in der Fußball-Bundesliga. Zeitgleich ist da morgen Anpfiff für unsere drei Erstliga-Teams und darüber spreche ich jetzt mit meinem Kollegen Thorsten Arnold aus der Sportredaktion.

Thorsten, lass uns mit der Frankfurter Eintracht beginnen. Vergangene Woche dieses bittere Aus im Europapokal. Du hast die Europa-Reise der Eintracht für uns jahrelang begleitet. Wie tief sitzt da noch der Schock bei den Frankfurtern?
Thorsten Arnold: Tja, wenn man bedenkt, dass diese internationalen Auftritte stets so etwas waren wie die Eintracht-DNA, so etwas einzigartiges, wie es kein anderer Verein in Europa so gelebt hat, dann ahnt man, was da weggebrochen ist. Und fast wär das anschließende Bundesliga-Heimspiel ja auch verloren gegangen. Und morgen, da zeigt es sich richtig: Da müssen die Frankfurter nämlich ran beim Aufsteiger, beim kleinen FC Heidenheim. Und sollte das schief gehen, dann wird’s so richtig ungemütlich bei der Eintracht. Und sicher auch für ihren Trainer. 
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt                                                                                            
„Es ist jetzt nicht so, dass wir uns da komplett unter Druck setzen. Weil es ist sowieso schon genug Negativität so ein bisschen im Umlauf und da wollen wir schon auch mit positiver Energie an die Sache rangehen. Wir reden nicht über Worst Case-Szenarien, sondern wir denken eher an die positiven Szenarien. Wir können jetzt hier auch immer viel erzählen und Parolen raushauen, am Samstag um 15:30 Uhr geht’s los und da müssen wir da sein.“
Thorsten Arnold: Ja und sicher nicht mit dabei sein wird Sebastian Rode, der Kapitän. Bittere Nachricht: er  hat wieder eine Knieverletzung, fällt lange aus und bestreitet wohl kein einziges Spiel mehr für seine Eintracht. Denn nach der Saison wär ja eh Schluss gewesen. Mal gucken, wie die Eintracht auch diesen Nackenschlag wegstecken kann.
Eva Dieterle: Schauen wir rüber zu Mainz 05. Die haben ja nach ihrem Trainerwechsel einmal gewonnen, einmal verloren. Morgen steht das nächste Heimspiel an, gegen Gladbach. Wie kommt denn der neue Trainer, Bo Henriksen, bei den Mainzern so an?
Thorsten Arnold: Ja da scheiden sich die Geister, bei den Einschätzungen der Fans ist alles dabei. Von: Supertyp, endlich mal einer der an der Trainer Bank auf und abspringt, mit den Armen rudert, mit seinen wehenden Haaren. Bis hin zu: das ist so ein Motivations-Coach, der sich irgendwann mal in den Fußball verirrt hat, sein Fachwissen muss er noch unter Beweis stellen. Also: Ich bin jedenfalls gespannt auf die nächsten Spiele. Der Trainer selbst sagt ja, er will gar nicht so im Mittelpunkt stehen, es liege alles bei den Spielern.
Bo Henriksen, Trainer 1.FSV Mainz 05                                                                                                          
„Wenn Fußballer frei sind und einfach nach ihrem Instinkt spielen, erst dann werden wir ihre wahre Qualität erkennen. Jetzt sind sie so bei 80 bis 90 Prozent. Und ich will die Jungs hoch auf die 100 Prozent bringen. Denn dann sehen wir die wahre Stärke in jedem einzelnen Spiel. Und da freue ich mich drauf. Dann werde ich einfach nur noch draußen stehen und lächeln. Anstatt wild rum zu hüpfen. Und ich hoffe, ich kann das am Samstag schon tun.“
Thorsten Arnold: Ja und ein Mittel, dass er einsetzt, das ist Vertrauen. Und dieses Vertrauen, das gibt er  dem Stammtorwart Robin Zentner nach seinem kapitalen Fehlgriff bei der Niederlage in Leverkusen. Also Zentner ist weiter unbestritten die Nummer eins.
Eva Dieterle: Die Nummer eins in der Tabelle, leider allerdings von unten gesehen, ist Darmstadt 98, bei denen sind wir jetzt. Vor dem Spiel gegen Augsburg schauen wir noch mal auf das vergangene Spiel in Bremen, das endete ja ganz bitter.
Thorsten Arnold: Ja da hatten die Lilien in allerletzter Sekunde den Siegtreffer erzielt und dann wurde das Tor aberkannt wegen Handspiels, Trainer Torsten Lieberknecht war außer sich. Aber der ist der voll und ganz pfälzische Kämpfer-Natur, sagt: auch das stecken wir weg und weiter geht’s.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98                                                                          
„Ja diesen Optimismus nie verlieren. Weil man immer eben auch das Gefühl hat, man ist nah dran. Und was fehlt noch? Vielleicht brauchen wir einfach noch eine bessere Leistung, noch mehr Intensität um einfach dann auch die Belohnung.“
Eva Dieterle: Wir drücken unseren drei Erstligisten fest die Daumen und sind gespannt, wie es ausgeht. Das war er, dein Bundesliga Ausblick aufs Wochenende, vielen Dank Thorsten!