Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Die Eintrachte erwartet nach ihrem Conference-League-Sieg ein pickepackevolles Stadion gegen Dortmund, Mainz 05 muss zum Kellerduell nach Bochum und Darmstadt 98 reist nach München.

Markus Appelmann, Moderator: Eine rauschende Europapokal-Nacht gestern Abend in Frankfurt. Die Eintracht hat ihren finnischen Gegner HJK. Helsinki mit sage und schreibe 6:0 nach Hause geschickt. Und live beim Spiel dabei war unser Sportreporter Thorsten Arnold. Thorsten, die Eintracht, das können wir sagen, hatte richtig Spaß, oder?
Thorsten Arnold, Sportreporter: Ja, genauso kann man es sagen. Und das war endlich mal der Fußball, den sich Coach Dino Toppmöller so vorstellt. Da hat vieles gepasst. Ein Rädchen hat ins andere gegriffen. Und vor allem hat die Eintracht mal gezeigt, dass sie auch bei Eckbällen und Freistößen Gefahr ausstrahlen kann. Da sind ein paar Tore gefallen dadurch also ein Schlüssel vielleicht auch für die nächsten Spiele. Also unterm Strich für mich: Die Eintracht hat diesen neuen Wettbewerb für sie, diese Conference League, voll und ganz angenommen und erwartet da noch Großes.
Appelmann: Ja, Großes erwarten wir auch am Sonntag in der Bundesliga. Dann kommt Borussia Dortmund nach Frankfurt, und wir können eins sagen: Es wird voll.
Arnold: Ja, die Eintracht hat ja die Fankurve noch mal ausgebaut, mehr Zuschauer auf den Stehplätzen und gestern Abend wäre es ja schon soweit gewesen, aber die Helsinki-Fans, die waren nur mit ein paar hundert Mann da. Da waren noch ein paar Lücken. Aber am Sonntag, da wird es richtig voll. 57.000 Zuschauer, so viel wie noch nie. Die Dortmunder, die werden ihr Kontingent voll und ganz ausschöpfen. Ja, und Trainer Dino Toppmöller, der freut sich natürlich auch auf eine großartige Kulisse.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Wir wissen, dass wir am Sonntag ein total emotionales Publikum brauchen werden. Wir brauchen einen top Tag. Da spielen die Zuschauer für uns eine extrem wichtige Rolle und deswegen war es wichtig, dass wir gestern in einer Art und Weise schon mal soweit für Begeisterung sorgen wollten und konnten. Und wir wollen diese Begeisterung mitnehmen und mit unseren Zuschauern im Rücken dann am Sonntag das Heimspiel gewinnen.“
Arnold: Ja, und zu diesem Heimspiel gibt es eine wichtige Info – die Eintracht hat extra noch mal darauf hingewiesen: Am Sonntag findet auch der Frankfurt Marathon statt. Da sind etliche Straßen gesperrt in der Stadt, Busse fahren nicht, und alle Fans, die eine Karte haben, die sollen bitte, bitte ganz früh zum Stadion kommen. Ich habe gehört, selbst die Schiedsrichter, die fahren das erste Stück mit der Bahn, weil man ganz schwer aus der Stadt rauskommt zum Stadion. Ja, da sind wir mal gespannt, wie es dann wirklich wird.
Appelmann: Nicht erst am Sonntag, sondern schon heute Abend wird Mainz 05 spielen. Ein Auswärtsspiel, das man als besonderes betiteln kann.
Arnold: Ja, und warum, das sehen wir hier beim Blick auf die Tabelle. Gucken wir mal drauf. Nach dem achten Spieltag ist sie ja schon ein bisschen aussagekräftig und guck mal da, auf dem letzten Platz zurückgerutscht, Mainz 05. Also Alarmstufe rot-weiß, wenn man so will. Und der Gegner heute Abend eins obendrüber VfL Bochum. Also mehr Kellerduell geht nicht. Und Freitagabend Ruhrstadion in Bochum, Nieselregen, Flutlicht, da kann man sich irgendwie Schöneres vorstellen als Auswärtsgast Wir hören mal den Trainer.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05“
„Ich habe ein paarmal in Bochum gespielt und die haben ein sehr gutes Publikum, eine sehr laute Stimmung und die unterstützen immer ihre Mannschaft komplett. Ich finde, das ist schon eine sehr beeindruckende Stimmung, die da immer herrscht. Eine sehr besondere Stimmung in diesem kleinen Stadion und das muss man halt annehmen.“
Arnold: Ja, und personell kann Bo Svensson wohl auf dieselbe Truppe zurückgreifen wie zuletzt, Karim Onisiwo vielleicht, der Stürmer, der war zuletzt angeschlagen, der könnte wieder in die Startelf rücken. Da gucken wir mal, wie er die Truppe aufstellt.
Appelmann: Wir schauen noch auf unseren dritten Erstligisten in der Runde, auf den SV Darmstadt 98. Die Spieler haben sicher die schwierigste Partie vor sich an diesem Wochenende.
Arnold: Na klar. Also dieses Auswärtsspiel beim FC Bayern, das ist ungefähr immer so, wie wenn man zum Zahnarzt muss. Einmal muss man hin und mal gucken, hoffentlich tut es nicht immer zu weh. Klar. Also wer da in der Allianz Arena in München gewinnt, das entscheiden letztendlich dann doch die Bayern und selten doch der Gegner. Und genau in die Richtung denkt auch Torsten Lieberknecht, der Lilien-Coach.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Wir haben uns jetzt echt sehr viele Spiele angesehen und wissen trotzdem: Es gibt halt diese Momente der individuellen Qualität der Bayern, die alles auflösen kann. Wir brauchen wirklich diesen perfekten Tag für uns und wir brauchen den Moment der Schwäche der Bayern, um erfolgreich zu sein.“
Arnold: 6.000 Lilien-Fans werden ihre Mannschaft begleiten nach München und erleben dann das Comeback. Tatsächlich, diesmal ist es soweit: Manuel Neuer kehrt ins Bayern-Tor zurück nach seiner Verletzung. Da hoffen wir mal, dass es ein paar Entlastungsaktionen nach vorne gibt für die Darmstädter, dass der Manuel Neuer ein bisschen was wenigstens zu tun kriegt.
Appelmann: Wir sind gespannt und drücken unseren heimischen Clubs die Daumen. Danke, Thorsten Arnold aus der Sportredaktion.

Arnold: Gerne.