Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Die Bundesliga-Saison geht in die Zielgerade und es tut sich viel in den Vereinen im Sendegebiet. Jede Menge Themen für unseren Sportreporter.

Markus Appelmann, Moderator: Drei Spieltage sind es nur noch in dieser Fußball-Bundesligasaison und diese Woche war ja richtig was los bei Eintracht Frankfurt. Mit dem Ergebnis, Trainer Oliver Glasner muss zum Ende dieser Saison sich einen neuen Verein suchen. Bei mir im Studio ist Thorsten Arnold aus der Sportredaktion. Thorsten, wie hat denn der scheidende Trainer diese anstehende Trennung aufgenommen?
Thorsten Arnold, Sportreporter: Ja, Oliver Glasner, der mag sich jetzt zu seiner aktuellen persönlichen Situation nicht mehr äußern. Zumindest so lange, bis das Pokalfinale nicht gespielt ist, will sich medial ausklinken, wie er gesagt hat. Es dürfte ihm morgen nicht schwer fallen beim Spiel gegen Mainz. Da darf er nämlich gar nicht auf der Trainerbank sitzen nach seiner roten Karte im letzten Spiel. Jetzt wäre er im Tunnel, sagt er, guckt nur noch geradeaus, nicht mehr zurück, nicht links, nicht rechts. Aber trotzdem, so ein bisschen was hat er sich entlocken lassen nach dem ganzen Wirbel um seine Person.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Ich bin ja gekommen als ‚Langweiler‘ und gehe jetzt als ‚hochemotionaler‘ Typ. Also das hat zwei Jahre Frankfurt aus mir gemacht. Also ich hab schon gesagt: Oliver Glasner ist und wird Oliver Glasner bleiben. Er hat sicherlich die ein oder andere Stärke, aber auch die ein oder andere Schwäche. Aber ich kann, werde und will mich nicht verbiegen!“
Arnold: Ja, klare Worte und die meisten Eintracht Fans, die finden es schade, dass sie dann nächstes Jahr nicht mehr den Olli an der Linie haben.
Appelmann: Aktuell ist ja richtig viel Unruhe bei Eintracht Frankfurt und jetzt kommt noch ein kräftiges Spiel auf sie zu: Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt. Erwischen die Mainzer die Frankfurter genau zur richtigen Zeit, so als taumelnden Boxer?
Arnold: Ja, klar. Also das Selbstvertrauen ist weg bei der Eintracht. Aber du musst bedenken, auch bei den Mainzern so ein bisschen, weil die letzten zwei Spiele sind verloren gegangen, aber dann reichen wir die Frage direkt mal weiter an Bo Svensson, den Trainer der Mainzer.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Ich glaube nicht, dass das eine Rolle spielt für uns. Ich habe natürlich verfolgt, was da los war, weil es war einiges los. Und trotzdem habe ich nicht ganz verstanden, die ganze Kritik dem Olli gegenüber, für seinen Auftritt vor allem nach dem Spiel. Klar, das war ein bisschen emotional. So was kenne ich auch. Aber ich fand, er hat sich absolut vor seine Mannschaft gestellt.“
Arnold: Ja, da verteidigt er den Trainerkollegen noch mal, aber gut, jetzt ist es so und ja, lass uns auf Fußball freuen. Also tolles Spiel, Frankfurt gegen Mainz, morgen 15:30 Uhr. Und vor allem taktisch wird es interessant. Die Frankfurter wollen ja immer ganz früh weit vorne den Ball erobern und dann schlagen die Mainzer einfach den Ball hinten raus; haben ja vorne einen Riesen drin, Ludovic Ajorque. Also da bin ich mal sehr gespannt, wie es ausgeht.
Appelmann: Richtig gespannt sind auch die Lilien und damit sind wir in Liga zwei. Darmstadt 98, die haben ihren zweiten Matchball in Richtung Aufstieg.
Arnold: Ja, also der erste Matchball vergeben, zu Hause gegen St. Pauli – das hat nicht geklappt. Und jetzt soll es eben auswärts am Sonntag bei Hannover 96 klappen. Aber der Trainer Torsten Lieberknecht, der will jetzt plötzlich den ganzen Druck von seiner Mannschaft wegnehmen und tut so, als wüsste er gar nicht, wie es steht in der Tabelle.
Reporterin
„Es steht ja jetzt die Entscheidung an und Sie hatten gegen St. Pauli …“
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Nein, Entschuldigung, dass ich Sie unterbreche, es steht keine Entscheidung an. Wir haben noch drei Spiele und in drei Spielen gibt es neun Punkte. Und wenn die Saison rum ist, dann ist die Entscheidung gefallen. Aber jetzt steht keine Entscheidung an. Letztendlich ist es der größte Bullshit, im Fußball von Matchbällen zu sprechen. Es gibt bei uns keine Matchbälle.“
Arnold: Ja, da merkt er selber, dass es ihm keine abnimmt. Also klar, es ist der Matchball. Und um im Bild zu bleiben, diesmal hängt das Netz noch niedriger, weil Darmstadt könnte sogar verlieren und trotzdem aufsteigen. Nämlich dann, wenn der HSV zeitgleich in Regensburg auch verliert oder eben beide unentschieden spielen.
Appelmann: Dann wird es ja eine feuchtfröhliche Rückfahrt geben für die Lilien. Feuchtfröhlich gefeiert haben auch die Lauterer am Ende der vergangenen Saison.
Arnold: Ja den Zweit-Liga-Aufstieg. Da waren sie jetzt ein Jahr lang und haben guten Ball gespielt, werden am Ende auf einem schönen vorderen Mittelfeld-Platz landen. Und das ist so die Zeit, wo Dirk Schuster, der Trainer, schon mal ein Fazit ziehen kann.
Dirk Schuster, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„So wie wir das in der Saison gehandhabt haben, niemals aufzugeben, auch Rückstände, die nicht nur ein Tor betragen sondern auch zwei, aufholen zu können – das zeigt dann auch schon die Comeback-Qualität des Teams. Und es ist natürlich für alle auch ein sehr positiver Eindruck, den wir in dieser Saison da in dieser Richtung hinterlassen haben.“
Appelmann: Und vielleicht können wir morgen beim Heimspiel gegen Arminia Bielefeld noch ein paar Bonuspünktchen dazu. Danke an Thorsten Arnold aus der Sportredaktion.

Arnold: Gerne.