12-jähriger Moritz mischt Kart-Szene auf

Vielleicht haben wir jetzt einen zweiten Sebastian Vettel? Moritz Fischer aus Eich bei Worms hat sich mit seinen 12 Jahren schon einen Namen im Kart-Sport gemacht – ist gerade vom ADAC als Förderpilot aufgenommen worden. Wir haben Moritz beim Training besucht.

Mit 110 km/h in die Kurve. Für Kartfahrer Moritz Fischer kein Problem. Im Training auf seiner Lieblingsstrecke in Kerpen, heizt er den anderen Fahrern ordentlich ein. Der 12-jährige sitzt seit 4 Jahren am Steuer und weiß genau wie er mit dem Boliden umgehen muss. Seitdem ist er vom Rennsport begeistert.
Moritz Fischer, Kartfahrer
„Das Besondere für mich beim Kartfahren ist das Adrenalin, das man spürt, und auch die ganze Geschwindigkeit, die Kräfte, denen man ausgesetzt ist. Das ist halt einfach was Besonderes für mich.“
28 PS haben die Fahrzeuge. Bei gerade einmal 145 Kilogramm inklusive Fahrer, beschleunigen die Karts in kürzester Zeit. Dabei die Kontrolle zu behalten – eine echte Herausforderung. Konzentration ist das A und O. Deshalb ist Moritz jedes Mal wenn er auf die Strecke fährt voll fokussiert.
Moritz Fischer, Kartfahrer
„Ich gehe alles nochmal durch, ob alles am Kart passt, ich gehe den Start nochmal durch – also simuliere ihn in meinem Kopf – und dann gehe ich nochmal die Runde durch, dass auch ja alles passt.“
Und wenn dann alles passt heißt es: Gas geben, Ideallinie suchen und Überholen.
Das Alles liegt Moritz im Blut. Denn sein Großvater war ebenfalls Rennfahrer. Team-Mechaniker und Papa Hans-Peter erinnert sich noch gut an Moritz großes Interesse an Opas Rennwagen.
Hans-Peter Fischer, Vater von Moritz
„Bei jeder Gelegenheit hat er in der Garage im Fahrzeug gesessen und hat da quasi am Lenkrad gedreht. Die Füße haben natürlich in keinster Weise an die Pedale gepasst. Und von daher hat er das von Kindesbeinen aus in die Wiege gelegt bekommen.“
Da ist es auch keine Überraschung dass das heimische Gästezimmer immer mehr nach einem Trophäenzimmer aussieht. Auch abseits der Rennstrecke ist der Motorsport aus Moritz Leben kaum wegzudenken. Die Schule hat aber trotzdem Vorrang.
Moritz Fischer, Kartfahrer
„Meine Eltern sind da immer dabei, dass sie sagen: Komm lern doch mal. Auch wenn ich keine Lust habe. Das find ich manchmal auch gar nicht so gut, aber genau genommen haben sie Recht. Weil ohne Schule geht das alles halt nicht.“
Für Moritz ist klar dass er seine Leidenschaft später auch zum Beruf machen will. Deshalb hat er klare Ziele.
Moritz Fischer, Kartfahrer
„Mein Ziel ist es, in die große Motorsportwelt einzusteigen. Und meine größten Ziele sind eigentlich einmal Le Mans zu fahren oder einmal Formel 1 zu fahren.“
Bis es soweit ist, tobt sich der 12-Jährige auf der Kartbahn aus. Sein Teamchef vom Koblenzer Rennstall RMW Motorsport ist sich sicher, dass aus Moritz ein großer Fahrer werden kann.
Michael Wangard, Teamchef RMW Motorsport
„Er ist so einer, der halt immer versucht 110 Prozent zu geben und dann auch mit Emotionen arbeitet. Ich finde es ganz gut. Mein Bruder ist der Fahrercoach, der findet Emotionen jetzt nicht ganz so gut, aber ich finde, wenn jemand emotional ist, dann brennt er für irgendwas und dann legt er halt nochmal eine Schippe obendrauf.“
Mit diesem Erfolgsrezept will Moritz Fischer die diesjährige Meisterschaft für sich entscheiden. Aktuell befindet er sich auf dem zweiten Platz – in Reichweite zu dem Führenden. Der Meistertitel im Kartsport wäre ein weiterer Tritt aufs Gas in Richtung Formelsport und einem Leben auf der Überholspur.