1. FC Kaiserslautern entlässt Trainer Dirk Schuster

Der Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern sorgt heute für Schlagzeilen neben dem Platz. Der Verein trennt sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Dirk Schuster. Für viele kommt das überraschend, steht der FCK mit Platz 11 in der Tabelle doch im sicheren Mittelfeld der zweiten Bundesliga. Das aber scheint den Verantwortlichen nicht zu reichen. Wir haben mehr zu den Hintergründen.

Und wieder einmal geht in Kaiserslautern eine Ära zu Ende. Die Ära Schuster hat genau ein Jahr und sechseinhalb Monate gedauert und ist ab heute Geschichte.
Thomas Hengen, Geschäftsführer 1. FC Kaiserslautern
„Diese Gesamtentwicklung, die in 2023 leider nicht das vorangenommen hat, was wir uns alle vorgestellt haben, wenn wir jetzt nur das Kalenderjahr sehen, dann haben wir einen Schnitt von knapp einem Punkt oder einem guten Punkt und haben jetzt mittlerweile im Schnitt auch zwei Gegentore pro Spiel. Und die Art und Weise, wie wir zuletzt dann aufgetreten sind, auch mit Ball oder gerade jetzt zu Hause, das war dann auch nicht mehr genügend.“
Zuletzt hatte der FCK drei Ligaspiele in Folge verloren, die Formkurve zeigt eindeutig nach unten. Allerdings war von einem möglichen Rauswurf des Trainerteams öffentlich keine Rede. Entsprechend überrascht zeigen sich heute viele Fans in der Kaiserslauterer Innenstadt.
Katja Natalino, FCK-Fan
„Ich find’s auch schade, weil ich mochte ihn. Aber ich habe auch einfach das Gefühl, dass die Mannschaft einen Wechsel braucht.“
Karl-Heinz Knoll, FCK-Fan
„Und im Moment hatten wir, glaube ich, so aus den letzten Spielen den Eindruck, dass irgendwas nicht stimmt. Es ist natürlich die Frage, was – ob das am Schuster liegt, ob das aus der Mannschaft heraus kommt. Das ist ganz schwer zu beurteilen.“
Winfried Buck, FCK-Fan
„Es ist das Gesetz der Serie. Also wenn man keinen Erfolg hat, dann muss reagiert werden. Und lieber jetzt als wie wenn’s zu spät wäre.“
In Erinnerung wird Schuster den Fans vor allem als der Trainer bleiben, der im Sommer 2022 den FCK nach vier langen Drittliga-Jahren endlich wieder in Liga Zwei geführt hat. Für die Vereinsführung aber spielt das bei ihrer heutigen Entscheidung keine Rolle. Damit ergeht es Schuster ähnlich wie vielen seiner Vorgänger. Allein in den letzten fünf Jahren hatte die Profimannschaft des FCK sechs verschiedene Trainer. Wer der siebte wird, lässt der Verein heute aber offen.
Thomas Hengen, Geschäftsführer 1. FC Kaiserslautern
„Wie bei den Spielerkaderlisten auch, haben wir natürlich auch Trainerlisten. Es gibt welche, die sind verfügbar, es gibt welche, die sind nicht verfügbar. Es gibt welche, die sind bezahlbar und nicht bezahlbar. Und es gibt welche, die passen oder die passen nicht. Also deswegen sind wir da dran und wollen eine bestmögliche Lösung dann auch liefern.“
Als mögliche neue Cheftrainer werden Michael Wimmer, aktuell unter Vertrag bei Austria Wien, und Enrico Maaßen, ehemaliger Trainer des Bundesligisten FC Augsburg, gehandelt. Bis zum nächsten Spiel am Samstagabend in Magdeburg wird es wohl noch keinen neuen Chef an der Seitenlinie geben. In Vertretung werden die verbliebenen Assistenztrainer das Team betreuen.