Gespensterjagd im Odenwald

Wenn es jetzt so richtig schön nebelig draußen ist, dann ist genau die richtige Zeit, um sich Geschichten über Geister zu erzählen, bei denen es so richtig schön gruselig wird. Geistergeschichten, Sagen und dazu auch noch den Herbstnebel hautnah erleben, das gibt es jetzt im Odenwald bei Fränkisch-Crumbach auf dem neuen Themenpfad rund um die Ruine Rodenstein.

„Sehr verborgen, nicht leicht zu finden, liegt im Wald die Burgruine Rodenstein. Auf einem Bergvorsprung, der den mächtigen Felsbrocken der Neunkircher Höhe nach Osten hin fortsetzt.“
So beginnt die Rodensteinsage. Die Burg selbst existiert vollständig nur als Animation. Sie erscheint per QR-Code auf dem Smartphone. Dazu gibt es Geschichten rund um die Sage. Eine Art Freilichtmuseum, genau an dem Ort, an dem ein Ritter sein Unwesen treibt. Verflucht von seiner Frau.
Claus Fittschen, Vorsitzender Rodensteinmuseum
„Du Ungeheuer, du hast mich von dir gestoßen als ich helfen wollte und dich schützen wollte. Du hast mich damit umgebracht und auch deinen ungeborenen Sohn. Dafür wirst du büßen. Von nun an sollst du mit dem wilden Heer im Odenwald hin und her ziehen und Krieg und Frieden verkünden – und so geschah es.“

Den spukenden Ritter gab es tatsächlich. In der evangelische Kirche von Fränkisch-Crumbach steht die Grabplatte von Hans von Rodenstein.

Claus Fittschen, Vorsitzender Rodensteinmuseum
„Er war wohl ein sehr guter Kämpfer. Und er war in verschiedenen Kriegen beteiligt, wo er Verwandten geholfen hat.“

Also eigentlich ein netter Mann. -Nur bei seiner Frau war Ritter Hans wohl nicht beliebt.
Eine andere Sage beschreibt den Ritter des 15. Jahrhunderts als echten Helden.

„Der starke kampfeslustige und gefürchtete Ritter von Rodenstein streckte alle Gegner in den Sand.“
Es gibt viele Sagen rund um die Burg Rodenstein. Der „Pfad der Sagen“ hat insgesamt 36 Stationen. Es geht um Geister, ein Wildes Heer. Aber auch um die ganz reale Geschichte der Burg und ihrer Burgherren aus Fränkisch-Crumbach.
Claus Fittschen, Vorsitzender Rodensteinmuseum
„Da stammen ja die Rodensteiner her. Und die nachfolgenden Adelsgeschlechter, wir hatten insgesamt drei, die sich hier niedergelassen hatten.“
Im siebzehnten Jahrhundert verstarb der Adel, auch an der Pest.
„Seitdem war die Burg unbewohnt. Verfiel mit der Zeit. Und wurde von Bewohnern der angrenzenden Ortschaften als Steinbruch genutzt.“