Grundsteinlegung bei Boehringer Ingelheim

Kinderärzte warnen zurzeit davor, dass im Herbst Fiebermedikamente knapp werden könnten. Um einem Versorgungsengpass vorzubeugen, sollen wieder mehr Arzneimittel in Deutschland hergestellt werden. Ein wichtiger Akteur dabei ist das rheinland-pfälzische Unternehmen Boehringer Ingelheim. Dort wird gerade mächtig investiert – davon hat sich heute auch Bundeskanzler Olaf Scholz ein Bild gemacht.

Der erste Stein ist gelegt. In drei Jahren wird hier ein neues Innovationszentrum stehen: der „Chemical Innovation Plant“. Hier sollen neue Arzneimittel entwickelt werden, die dann zur Produktion zugelassen werden. Die neue Anlage kostet das Pharma Unternehmen stolze 284 Millionen Euro. Ein Preis, der sich für Bundeskanzler Olaf Scholz lohnt:
Olaf Scholz, SPD, Bundeskanzler
„Der Krieg in der Ukraine, die Pandemie, die damit zusammenhängenden Probleme in den weltweiten Lieferketten haben uns doch eines gezeigt: Bei bestimmten kritischen Produkten dürfen wir nicht abhängig sein von nur einem oder zwei Lieferanten.“
Denn das würde auch die Versorgungssicherheit gefährden.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin sieht die Investitionen von Boehringer Ingelheim in die neue Entwicklungsanlage auch als klares Bekenntnis zum Land.
Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
„Es geht auch darum, kontinuierlich Medikamente zu produzieren am Standort Deutschland und damit eben auch Versorgungssischerheit zu gewährleisten auch für die Zukunft. Es gibt wenig gesundheitspolitische Themen, die so im Fokus im Moment stehen, wie die Versorgung von Patienten und Patientinnen mit Arzneimitteln.“
Neue Medikamente gegen Krebs und Fettleibigkeit – entwickelt im neuen Innovationszentrum von Boehringer Ingelheim. Damit das möglich wird, möchte das Pharma-Unternehmen in den nächsten Jahren weitere 30 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren.
Sabine Nikolaus, Landesleiterin Deutschland Boehringer Ingelheim
„Eine Erforschung eines Arzneimittels dauert in der Regel um die zehn Jahre und von daher brauchen wir auch einen gewissen Schutz, damit eben unsere Medikamente auch nicht von Nachahmern sofort nachgebaut werde können, sondern, dass wir einen gewissen Patentschutz haben, der eine solche Großinvestition dann auch rechtfertigt.“
Boehringer Ingelheim setzt also auch auf Hilfe der Politik. Der Kanzler wird das sicherlich gehört haben.