Bundespräsident besucht jüdische Kulturdenkmäler

Im Juli 2021 wurde der Verbund der jüdischen Gemeinden in den sogenannten SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Die erste anerkannte jüdische Welterbe-Stätte in Deutschland! Heute wurde die offizielle Urkunde der UNESCO feierlich überreicht. Ein bedeutender Moment, dem auch der Bundespräsident beiwohnte.

Er ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe Europas. Der Friedhof „Heiliger Sand“ im Synagogenbezirk von Worms. Gemeinsam mit Innenminister Michael Ebling besucht am Morgen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Begräbnisstätte. Anschließend geht es weiter – zur Wormser Synagoge. Dort mahnt der Bundespräsident: Der heutige Blick gehe zwar weit zurück in die Vergangenheit, bis ins Mittelalter. Aber die Botschaften dieser Geschichte seien sehr gegenwärtig.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
„Nämlich wachsam zu sein, wachsam zu bleiben, jeder Form von Antisemitismus entgegenzutreten. Und zu wissen, dass Verantwortung aus der Geschichte keinen Schlussstrich kennt. Dass wir auch heute aufgefordert sind, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen.“
SchUM – das sind die Anfangsbuchstaben von Speyer, Worms und Mainz. Mittelalterliches hebräisch. Nach einem Eintrag des Bundespräsidenten ins Goldene Buch der Stadt Worms überreicht im Rahmen einer Feierstunde in der Neuen Synagoge in Mainz die aus Paris angereiste UNESCO-Generalsekretärin Audrey Azoulay die Welterbe-Urkunde. Ein großer Tag für Speyer, Worms und Mainz – ein großer Tag für Rheinland-Pfalz.
Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
„Heute die Anerkennungsurkunde in der Hand zu halten ist etwas sehr, sehr wunderbares. Und ich bin zutiefst dankbar und ich bin auch wirklich sehr, sehr stolz darauf, dass wir sagen dürfen, dass die SchUM-Stätten jetzt Weltkulturerbe geworden sind.“
Die SchUM-Stätten sind die insgesamt 50. Welterbe-Stätte in Deutschland. Aber die erste, die das jüdische Erbe würdigt. Jüdische Kultur, Dichtung, Architektur und Rechtsprechung in Europa – all das entwickelte sich maßgeblich in den jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz. Seit heute – ganz offiziell – Welterbe-Stätte der UNESCO.