Besuch von den Therapie-Eulen

Eigentlich sind Eulen nachtaktive Raubvögel, doch wer sich mit den Tieren auskennt, der kann sie zähmen und zu Therapie-Eulen ausbilden. So wie die „Falkner der Herzen“ aus dem Donnersberg-Kreis. Sie sind regelmäßig in sozialen Einrichtungen zu Gast. Zum Beispiel im Sophienstift in Worms.

Uhu Frodo wartet im Bus auf seinen Einsatz. Die Bewohner des Sophienstifts, im Hof der gemeinnützigen Pflegeeinrichtung. Katharina Häfner bereitet Waldkauz Oscar auf seinen Auftritt vor. Für die Eulen-Show ist dann Ehemann Achim Häfner zuständig.
Achim Häfner, Falkner: „Sind alle handzahm, streichelbar. Warum machen wir das? Ja, um den Leuten nochmal eine Freude zu machen. Um einfach zu sagen, wir wollen sie nicht vergessen. Auch die alten Leute wollen wir nicht vergessen, um das geht es eigentlich.“
Das Pflegepersonal hilft mit. Jeder der Senioren und auch jüngeren Menschen mit Beeinträchtigung darf, wenn er Lust hat, eine Eule streicheln. Acht Vögel haben die Häfners mit nach Worms gebracht.
„Der linke Handschuh. So hebst du und jetzt kannst du streicheln. Gib mir mal das hier da.“
Oscar spielt mit, er ist trainiert. Zusammen mit Lilli, Frodo und den anderen Eulen lebt der Kauz in Bisterschied im Donnersbergkreis. Hier ziehen die Falkner ihre Vögel groß und bilden sie zu Therapie-Eulen aus.
Katharina Häfner, Falknerin: „Wir bekommen die von klein auf, die sind dann fünf bis zehn Tage alt und dann werden die bei uns zuhause in der Wohnung von Hand großgezogen und gehen dann auch von klein auf mit uns in die Einrichtungen. Die besuchen Kinderhospize, Palliativstationen, Altenheime, Behinderteneinrichtungen und lernen die Arbeit mit den Menschen, mit den älteren Menschen, ja Menschen mit Beeinträchtigung, das lernen sie von klein auf.“
Deshalb sind die Eulen auch total entspannt, obwohl sie von vielen Händen gestreichelt werden. Die Bewohner der Wormser Pflegeeinrichtung haben keine Angst vor den Raubvögeln.
Ilka Renz: „Ich finde das schön, wann hat man schon mal die Möglichkeit sowas anzufassen. Ich finde das ganz toll.“
Gertrud Binghoff: „Ganz weich, ganz zart, wunderschön.“
Michaela Oswald: „Sehr schön. Find ich wirklich dufte. Die schönsten Tiere wo es gibt.“
Kinderhospize besuchen die Falkner ehrenamtlich. Von Kindergärten, Altenheime oder Pflegeeinrichtungen wie das Sophienstift, werden sie gebucht.
Harald Oswald, Leiter Agaplesion Sophienstift Worms: „Solche Erlebnisse wie heute, das ist wunderbar. Das sind Ereignisse, die den normalen Alltag durchbrechen.“
Wer nicht mehr so fit ist, muss trotzdem nicht auf seine Eulen-Streicheleinheiten verzichten. Katharina Häfner geht mit ihren Vögeln auch auf die Zimmer. Frau Dirschel scheint sich über den gefiederten Besuch sehr zu freuen.
„Du ja, ooch ja.“