Zollhund Greta schnüffelt für den Artenschutz

Tausende Menschen landen jeden Tag am Frankfurter Flughafen. Im Gepäck haben sie oft Dinge, die gar nicht ins Land eingeführt werden dürfen. Dabei geht es nicht immer nur um Drogen, Waffen oder Bargeld; sondern auch um den Artenschutz. Am Flughafen gibt es drei Hunde die darauf trainiert sind, organische Materialien wie Muscheln, Felle oder gar lebende Exoten zu erschnüffeln. Einer davon ist Greta.

Vor wenigen Minuten ist eine Maschine aus Mexiko am Flughafen gelandet. Die Gepäckstücke an Bord sollen vom Zoll nach illegalen Gegenständen durchsucht werden. Hier beginnt die Arbeit für Spürhund Greta. Ihre Aufgabe: Geschützte Tiere und Pflanzen aufspüren.
Alexandra W., Hundeführerin
„Greta geht an den Koffer und geht an die Stell,e wo der meiste Duftstoff für sie aus dem Koffer heraustritt und geht mit der Nase an diese Stelle heran und friert ein. Also sie stellt alle ihre Tätigkeiten ein und erstarrt sozusagen. Und das ist für mich das Zeichen: Da muss ich mal nachschauen.“
Bis zu fünf Flugzeuge kann Greta so am Tag abschnüffeln. Bei der Maschine aus Mexiko scheint Greta an einem Rucksack besonders interessiert zu sein.
Alexandra W., Hundeführerin
„An diesem Koffer hat sich Greta etwas länger als an den anderen Koffern aufgehalten und das hat mich jetzt ein bisschen stutzig gemacht. Und da schau ich jetzt mal nach, ob da vielleicht was drin ist, was doch für mich interessant ist. Aber wie es aussieht, habe ich mich getäuscht.“
Also nur ein falscher Alarm. Das kann vorkommen, wenn sich zum Beispiel Essen oder noch nasse Badekleidung, die im Meer getragen wurde im Koffer befindet. Denn Greta ist darauf trainiert auch Meereslebewesen aufzuspüren.
Alexandra W., Hundeführerin
„Es werden verschiedene Sparten abgedeckt beim Artenschutz. Einmal der maritime Bereich. Das sind die Muscheln und Korallen, die haben natürlich diesen typischen Meeresgeruch. Dann werden die Hunde auf Felle ausgebildet. Wir haben zum Beispiel Löwenfelle oder Gorillafelle, aber der Hund zeigt auch zum Beispiel Zebrafell an, weil die Geruchsstruktur, die Moleküle sich sehr ähnlich sind.“
Mit diesem Training konnten so in einem Jahr rund 650 Fälle von illegalem Handel mit geschützten Arten aufgedeckt werden. Darunter jede Menge kuriose Gegenstände aus exotischen Tieren, aber auch lebende Tiere. Greta hilft mit ihrer Spürnase dabei den Handel mit gefährdeten Arten einzudämmen. Für den sechs Jahre alten Labrador ist die Arbeit aber auch eine spielerische Beschäftigung.
Alexandra W., Hundeführerin
„Greta kommt von einer Familie, die mit ihr nicht klar kam. Sie waren überfordert mit dem Hund. Sie war mit neun Monaten sehr lebhaft gewesen, hat zu Hause alles Mögliche kaputt gebissen und hat einfach eine Aufgabe gebraucht. Und der Zoll konnte ihr die Aufgabe geben und bei mir zu Hause ist sie total lammfromm, ist ruhig und ausgeglichen.“
Die Koffer aus Mexiko sind alle abgeschnüffelt. Ohne Fund. Also werden sie jetzt zur Gepäckausgabe gebracht. Greta hat sich ihre Leckerlis verdient und hat jetzt erst einmal Pause. Zumindest solange, bis das nächste Flugzeug kontrolliert werden muss.