Zeit für die Grippeschutzimpfung

Wenn man in diesen Tagen über Impfung spricht, dann eigentlich nur über die Corona-Impfung. Dabei – so raten Experten – sollte man die Grippeschutzimpfung nicht vergessen. Im letzten Jahr ist die Grippesaison wegen der Corona-Schutzmaßnahmen quasi ausgefallen. Wir zeigen Ihnen, warum es gerade in diesem Jahr besonders wichtig ist, sich impfen zu lassen.

Jedes Jahr aufs Neue lassen sich Millionen Menschen gegen die Grippe impfen. Und das ist auch in diesem Jahr wieder ganz wichtig, sagt Allgemeinmedizinerin Barbara Römer. Sie konnte in ihrer Praxis in Saulheim viele Patienten für den Impfschutz begeistern.
Dr. Barbara Römer, Hausärztin in Saulheim
„Ich war noch im Spätsommer skeptisch. Im August, September, da fangen wir meistens schon an, unsere Patienten drauf anzusprechen. Und da habe ich oft gehört, oh, jetzt nicht schon wieder eine Impfung. Aber das Blatt hat sich gewendet, also ich bin sehr begeistert.“
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Grippeimpfung für Menschen über 60 Jahre, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen und für diejenigen, die beruflich mit vielen Menschen in Kontakt sind.
In der letzten Saison ist die Grippewelle wegen der Corona-Schutzmaßnahmen quasi ausgefallen. Für die bevorstehende Saison in Winter und Frühjahr sei die Impfung jetzt daher umso wichtiger.
Prof. Fred Zepp, STIKO-Mitglied Universität Mainz
„Die sollten die älteren oder die betroffenen Menschen überhaupt nicht versäumen, denn wir haben einen Winter gehabt mit einer Lockdown-Situation – das heißt, diese für uns Menschen übliche jährliche Auseinandersetzung mit den Influenzaviren, die hat auch nicht stattgefunden. Und das bedeutet: Umso wichtiger ist es, dass neben der SARS-CoV-2-Impfung auch eine Influenza-Impfung gemacht wird in den Zielgruppen.“
Wer möchte, kann sich sogar beide Impfungen an einem Tag geben lassen – die Grippeimpfung in den einen und die Corona-Impfung in den anderen Arm.
Dr. Barbara Römer, Vorsitzende Hausärzteverband Rheinland-Pfalz
„Wir wissen auch, dass die Kombination von mehreren Impfungen – also zum Beispiel Corona plus Grippe – für beide Impfungen dann eine bessere Immunantwort schlussendlich erzeugt, als wen ich die zwei / drei Tage voneinander trenne. Also machen Sie sich bitte keine Sorgen. Wir dürfen und es geht und es funktioniert auch gut, es zu kombinieren.“
Auch der Frankfurter Virologe Martin Stürmer wirbt für die Grippeimpfung.
Martin Stürmer, Virologe Universität Frankfurt
„Einfach deswegen, weil eine weitere Infektionskrankheit, die uns ja im Winter einfach auch befallen kann, wegfällt aus der Gleichung. Und entsprechend fehlen auch die Grippekranken letztendlich auch in den Arztpraxen, in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen.“
Für Menschen über 60 Jahre empfiehlt die Ständige Impfkommission seit diesem Jahr den neuen Hochdosis-Impfstoff Efluelda, den man wie gewohnt beim Hausarzt oder in der Apotheke nachfragen kann. Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre kann die Grippeimpfung sogar auch in Form eines Nasensprays verabreicht werden.
Doch unabhängig davon, welche Form für Sie die richtige ist, das Fazit bleibt:
Auch in diesem Jahr ist die Grippeimpfung wieder besonders empfohlen.