Zebrastreifen in Mainz sorgt für verwunderte Blicke

Los Angeles hat einen, Paris auch, die Landeshauptstadt Wiesbaden ebenfalls und jetzt hat auch die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt – die Rede ist von einem Zebrastreifen in Regenbogenfarben. In dieser Woche wurde er in Mainz als Zeichen für Vielfalt, Offenheit und Toleranz auf die Straße gepinselt. Ein neuer Zebrastreifen also – oder vielleicht doch nicht? Sehen Sie selbst.

Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila. In diesen Farben funkelt der nigelnagelneue Regenbogen-Zebrastreifen in Mainz. Ein echter Hingucker. Für Fußgänger und für Autofahrer.
Aber Moment mal… dieser Zebrastreifen ist gar nicht auf einer befahrenen Straße sondern liegt … mitten in Fußgängerzone. Äh ja…
Monika Obermann
„Das ist aber wirklich eher ein Schildbürgerstreich.“
Ulrike Rosch
„Das hat ja keinen Sinn, es hat keinen Nutzen. Außer dass es schön bunt ist und Geld gekostet hat.“
Nadine Müller
„Ich find’s unnötig. Ehrlich gesagt.“
Katharina Pradini
„Die Sinnhaftigkeit sei mal dahingestellt, glaube ich.“
Sinn oder Unsinn, das ist hier die Frage. Seitdem der Regenbogen-Zebrastreifen feierlich in Betrieb genommen wurde geht’s auch im Netz hoch her. Hunderte Kommentare belächeln die Umsetzung.
„Ich wüsste gern mal, wie es von der Idee bis zur Umsetzung kam und welche Stufen das ganze durchläuft. Und wann da vielleicht jemand mal gesagt hat. Also naja so ganz schlüssig ist das jetzt nicht unbedingt.“
Das wollen wir auch wissen und fragen bei der Stadt nach. Wieso ist der Zebrastreifen denn kein Zebrastreifen?
Janina Steinkrüger (Bündnis 90 / Grüne), Verkehrsdezernentin Mainz
„Die Straßenverkehrsbehörde ist da tatsächlich sehr streng, was die Verkehrssicherheit und das Regelwerk eines Fußgängerüberweges angeht. Wir würden auch dazu noch die Genehmigung der oberen Straßenverkehrsbehörde brauchen. Und einfach um zu sagen, nein wir möchten das gerne selber entscheiden, haben wir uns dann entschieden Regenbogenfarben auf jeden Fall auf die Gasse zu bringen aber eben nicht in nem regulären Fußgängerüberweg der eben in der StVO an ein gewisses Regelwerk auch gebunden ist.“
Nun gut. Und es hat ja auch einen Vorteil, wenn dort keine Autos fahren. Dann können die Kids nämlich unbesorgt auf dem Regenbogen spielen und die Mainzer ihre Fotos machen – ohne den Verkehr zu behindern.
Und sowieso, die meisten Personen finden den neuen Hingucker für 5000 Euro super!
Daniela Hoffmann
„Wunderschön. Ich finde, das steht für Mainz so bunt, wie es ist. Und, dass jeder sein kann, wie er möchte.“
Petra Sulzbacher
„Es fällt auf, wenn man hier vorbei geht und ist ein gutes Statement der Stadt.“
In der Stadtkasse scheint wohl noch genügend Geld übrig zu sein, denn bereits jetzt plant man weitere Regenbogen-Zebrastreifen – pardon Regenbogen-Streifen. Damit es noch ein bisschen bunter wird in der Mainzer City.