Woche des sozialen Zusammenhalts
In den sozialen Berufen ist der Fachkräftebedarf momentan am größten. Das zeigt, wie sehr diese Jobs jetzt und in Zukunft gebraucht werden. Daher stellt die rheinland-pfälzische Landesregierung und die Wohlfahrtsverbände im Land die Menschen in den sozialen Berufen im Rahmen einer Aktionswoche in den Mittelpunkt. Doch reicht aus, damit mehr Menschen diese Jobs ergreifen?
Mittagsruhe auf der Löwenstation im Haus St. Martin in Ingelheim. Die jungen Bewohner der Caritas-Einrichtung haben alle mehrere Behinderungen und sind auf intensive Pflege angewiesen. Einrichtungsleiter Daniel Krudewig hat den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer eingeladen um ihm die Arbeitsbedingungen in der Pflege näher zu bringen.
Daniel Krudewig, Leiter Haus St. Martin Ingelheim
„Wir haben viel zu wenige Fachkräfte. Die Pflege ist da ein riesen Thema, das kriegt mal jeder mit in der Öffentlichkeit. Klar, Krankenhäuser kriegen Stationen nicht mehr voll, weil sie nicht mehr das Fachpersonal haben. Das Thema ist hier auch gewesen. Wir hatten auch eine Zeit lang zu wenige Fachkräfte, sodass wir nicht mehr Bewohner aufnehmen konnten. Mittlerweile konnten wir ein paar gewinnen, aber auf Kosten anderer Einrichtungen.“
„Einsatz zeigen – Wert schätzen“ heißt die Aktionswoche, die die Landesregierung gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Wohlfahrtspflege ausgerufen hat. Aber gibt es in Rheinland-Pfalz denn genug Einsatz und Wertschätzung für die Betroffenen? Zumindest die finanzielle Lage der Menschen in der Pflege habe sich bereits verbessert, sagt der Ministerpräsident.
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
„Auch wir in Rheinland-Pfalz haben uns immer dafür stark gemacht, dass die Ausbildungs- aber natürlich auch die allgemeine Vergütung besser wird. Jetzt müssen auch noch ganz viele darüber sprechen, weil manchmal schaut man in ungläubige Gesichter, wenn man ihnen sagt: Es gibt kaum einen anderen Beruf, bei dem sich die Lohnentwicklung so dynamisch nach oben bewegt hat, wie die Pflege.“
Bewohner werden im Haus St. Martin nicht nur gepflegt und versorgt, sondern bekommen hier auch Bildungs- und Sportangebote. Dafür braucht es vor allem eines: viel Personal. Doch fast jede fünfte Arbeitsstunde fällt hier wegen Krankheit aus.
Daniel Krudewig, Leiter Haus St. Martin Ingelheim
„Also letztendlich heißt es: Wie kriegen wir Fachkräfte hierher? Und das heißt letztendlich auch die Option: aus dem Ausland, Werbung machen, Menschen hierher zu bekommen und im Hinblick auf Ausbildung neue Wege zu gehen. Also wir müssen junge Menschen in den Beruf kriegen.“