„Wir in Paris“ – Trampolinturner Fabian Vogel

Bei den Olympischen Spiele in Paris in dreieinhalb Wochen sind einige Sportarten dabei, von denen man sonst eher selten hört. Eine davon ist das Trampolin-Turnen. Ein Leistungssport, der traditionell hier bei uns in der Region sehr stark vertreten ist. Vor zwanzig Jahren hat die Bad Kreuznacherin Anna Dogonadze als erste und bisher einzige Deutsche Olympia-Gold in dieser Disziplin gewonnen. In diesem Jahr ist wieder ein Athlet aus der rheinland-pfälzischen Trampolin-Hochburg am Start. Teil Zwei unserer 17:30-Olympia-Serie.

Fabian Vogel – 29 Jahre – Bad Kreuznach. Seine Leidenschaft ist das Fliegen. Je mehr Salti und Schrauben, desto besser. Gerade ist er zum fünften Mal Deutscher Meister geworden. Ein anderer Erfolg aber überstrahlt in diesem Jahr alles: Die Qualifikation zu seinen ersten Olympischen Spielen. Damit geht für Fabian Vogel ein Lebenstraum in Erfüllung.
Fabian Vogel, Olympiateilnehmer Trampolin
„Ich habe mit meinem Synchronpartner auch Gold geholt bei dem Weltcup in Cottbus. Und dann kamen schon alle – weil ich hatte das selber noch gar nicht realisiert gehabt – es kamen alle auf mich zu und haben mir schon gratuliert. Und ich wusste gar nicht wieso und alle so: ‚Du hast die Olympia-Quali, du hast es geschafft!‘ Das war ein unbeschreibliches Gefühl, ich hab mich riesig gefreut darüber.“
Zehn Sprünge hat seine Übung, die Hälfte davon sind Dreifachsalti. Damit gehört der 29-jährige Sportsoldat zur erweiterten Weltspitze. Was ihn besonders stark macht: Seine konstanten Leistungen.
Fabian Vogel, Olympiateilnehmer Trampolin
„Ich glaube, ich bin sehr sehr nervenstark tatsächlich. Es ist selten, dass ich mal eine Übung abbreche, also ich kriege meine zehn Sprünge zu, ich würde mal sagen, 95 Prozent durch. Von daher ist das glaube ich meine Stärke.“
Und die wird er bei seinem Olympia-Debut gegen die starke Konkurrenz aus aller Welt ausspielen müssen. Insgesamt 16 Sportler haben sich für den Wettkampf bei den Männern qualifiziert. Die besten Acht aus dem Vorkampf ziehen ins Finale ein.
Fabian Vogel, Olympiateilnehmer Trampolin
„Also wir haben uns als Ziel gesetzt, das Finale zu erreichen. Man muss Schritt für Schritt gehen. Das Finale ist das erste Ziel, damit wir dann um eine Medaille mitkämpfen können. Und ich sage immer: Im Finale ist alles möglich. Jeder muss seine beste Leistung abrufen und wenn andere patzen, dann muss ich die Chance nutzen. Darauf sind wir vorbereitet und werden da unser Bestes geben.“
Zugegeben: Eine Medaille für den einzigen deutschen Trampolinturner bei diesen Spielen wäre eine Überraschung. Deutlich größere Chancen auf Edelmetall hätte er im Synchronspringen, wo er – gemeinsam mit seinem Partner – amtierender Weltmeister ist. Diese Disziplin aber ist nicht olympisch. Und so hofft Fabian Vogel auf einen Höhenflug beim bis dato wichtigsten Einzelwettkampf seiner Karriere, Anfang August in Paris.