Wiesbadener Stadtwald ist Wald des Jahres
Seit 2012 ruft der Bund Deutscher Forstleute das Waldgebiet des Jahres aus. In diesem Jahr geht die Auszeichnung nach Hessen. Der Stadtwald Wiesbaden ist das „Waldgebiet des Jahres 2025“. Mit rund 4300 Hektar ein großes kommunales Waldgebiet. Die Stadt hat sich hier schon früh für eine naturnahe Waldentwicklung entschieden.
Ein Kunstwerk der Natur. Der Wald: in Wiesbaden ist auch im Winter wunderschön. Der kleine, vereiste Wasserfall gehört zum Stadtwald. Nicht nur für die rund 300. 000 Einwohner der hessischen Landeshauptstadt ist er ein beliebtes Ausflugsziel.
„Das ist halt ein ganz wunderbarer Platz hier oberhalb der Stadt/ Super Wanderwege, toll erschlossen, sind auch sehr gut gepflegt. Da muss man auch mal den Waldarbeitern ein Riesen-Kompliment machen. Wir kommen von Taunusstein her und du kannst es hier herrlich, brauchst kein Auto, kannst alles erlaufen, im Sommer mit dem Fahrrad fahren, super!“
Gepflegte Wege, um die sich ein 30-köpfiges Team kümmert. Und eine naturnahe Bewirtschaftung. Was viele Förster heute „Wald der Zukunft nennen“, ist im Wiesbadener Stadtwald schon seit 1999 Gegenwart. Zum Beispiel abgestorbene Bäume, die im Wald liegen gelassen werden. Forstamtsleiterin Sabine Rippelbeck erklärt uns, wozu das sogenannte Totholz gut ist.
Sabine Rippelbeck, Forstamtsleiterin Stadtwald Wiesbaden: „Totholz ist gut, weil natürlich viele Insekten dort ihre Heimstadt finden, es gibt Pilze, die Totholz brauchen und letztendlich, wenn das Holz am Boden liegen und sich langsam zersetzt, ist es auch im Klimawandel ganz hervorragend, weil es speichert die Feuchtigkeit.“
Auch der Specht bearbeitet besonders gerne abgestorbene Bäume. Im Wald wird rund 1/3 des städtischen Trinkwassers gewonnen. Unterirdisch aus vier über hundertjährigen Stollen. Es gibt aber noch weitere Aspekte, die den Bund Deutscher Forstleute bewogen haben, den Wiesbadener Wald auszuzeichnen.
„Dann wird der Wald an manchen Stellen offen gehalten. Es gibt nämlich wunderschöne Wiesentäler, die nicht nur für die Erholung gut sind, sondern auch so liegen, dass sie ordentlich Frischluft in die Stadt bringen. Ein Thema, das uns in Zukunft immer weiter berühren wird.“
Der Wiesbadener Stadtwald ist ein Mischwald mit 70 Prozent Laubbäumen. Auch Wildkirschen, Elsbeeren und Esskastanien wachsen hier. Baumarten, die mit Hitze und Trockenheit gut klarkommen. Daneben Nadelbäume wie Fichten. Der Titel „Waldgebiet des Jahres“ ist Lohn für viel Arbeit der städtischen Forstarbeiter.
Sabine Rippelbeck, Forstamtsleiterin Stadtwald Wiesbaden: „Weil wir gerne im Wald arbeiten und wir möchten, dass viele Menschen, noch mehr Menschen als jetzt, den Wiesbadener Wald kennenlernen und ihn vor allen Dingen schätzen und respektieren lernen, warum er so wertvoll für uns Menschen ist.“
Ein Wald für Mensch und Tier. Hier leben auch gefährdete Tierarten, wie der Hirschkäfer oder die Äskulapnatter. Hoch über Wiesbaden, in einem Waldgebiet von rund 4.300 Hektar.