Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur wird langwierig und teuer

Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat vor allem auch die Verkehrsinfrastruktur stark beschädigt. Das Wasser hat Brücken weggerissen, Bahntrassen beschädigt, Straßen einfach weggespült. Fest steht, der Wiederaufbau wird teuer und langwierig.

Hier in Bad Neuenahr fließt der Verkehr über die Ahr seit Kurzem wieder etwas flüssiger. Dank dieser Behelfsbrücke, die das technische Hilfswerk innerhalb von sieben Tagen aufgebaut hat.  Die Brücke, die einst hier stand, ist eines der vielen Bauwerke, die den Fluten zum Opfer gefallen sind.
Arno Trauden, Geschäftsführer Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz
„Nach der Flut waren gerade hier im Ahrtal etwa 100 Bauwerke, 100 Querungen zu untersuchen: Sind die noch standsicher, kann man den Verkehr noch drüber leiten? Also 100 Bauwerke insgesamt. 1/3 von diesen Bauwerken ist beschädigt, entweder gar nicht mehr vorhanden oder nicht verkehrssicher.“
Allein am Straßennetz ist ein Gesamtschaden in Höhe von 250 Millionen Euro entstanden, der aber zu 100% aus dem 15 Milliarden Euro schweren Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern bezahlt wird. Aber wo fängt man an?
Daniela Schmitt, FDP, Verkehrsministerin Rheinland-Pfalz
„Uns ist wichtig, dass wir in der Priorisierung schauen, dass Ortschaften erreichbar sind, dass Unternehmen erreichbar sind, dass aber auch Schulen erreichbar sind. Das ist das Grundbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger, dass sie ihren Arbeitsplatz erreichen, dass die Kinder in die Schule kommen, dass man Erledigungen des täglichen Bedarfs vor Ort machen kann und das hat für uns oberste Priorität.“
Dafür hat das Land ein eigenes Projektteam eingerichtet, dass den Wiederaufbau ab heute von Sinzig aus koordiniert.
Arno Trauden, Geschäftsführer Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz
„Wir haben aber auch andere Aufgaben als nur schnell und möglichst einfach und in Beton. Sondern es ist auch Aufgabe von uns und unser Ziel, diesen Flair, den das Ahrtal hatte. teilweise diese historischen Bauwerke – können wir die auch wieder so in Bruchstein und in so schöner Qualität wiederherstellen?“
So soll auch diese Behelfsbrücke irgendwann wieder durch eine vollwertige Brücke ersetzt werden. Doch laut Arno Trauden könnte es zehn Jahre dauern, bis die gesamte Verkehrsinfrastruktur im Ahrtal wieder in altem Glanz erstrahlt.