Wie funktioniert der Zensus?

Wie viele Menschen leben in Deutschland? Wie wohnen Sie? Was arbeiten sie? Das alles sind Fragen, mit denen sich der Zensus 2022 beschäftigt. Der beginnt schon am Sonntag – und viele von Ihnen werden wohl ein Teil dieser Volkszählung sein. Von uns gibt es deshalb jetzt wichtige Hintergründe zu diesem Mammutprojekt. Hierfür waren wir in den beiden Landeshauptstädten Mainz und Wiesbaden unterwegs.

Die statistische Erfassung von Daten. Zugegebenermaßen klingt das zunächst trocken, doch der Zensus 2022 ist wichtig, denn er wird uns genaue Angaben über die Bundesrepublik, und über Rheinland-Pfalz und Hessen liefern. Die Daten der größten Erhebung in Deutschland laufen beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden zusammen.
Stefan Dittrich, Projektleiter Zensus 2022 Statistisches Bundesamt Wiesbaden: „Diese Einwohnerzahl, die beeinflusst ganz viele Vorgänge. Von der Stimmengewichtung für den Bundesrat über die Zusammensetzung oder die Einteilung der Wahlkreise, die Finanzvorgänge, die Verteilungsvorgänge an die Kommunen, an die Länder. Überall wirkt die Einwohnerzahl mit. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir hier sehr genaue, präzise Daten haben, um eben diese Verwaltungsvorgänge auch mit der gewohnten Genauigkeit durchführen zu können.“
Die Basis des diesjährigen Zensus bilden Daten aus bereits vorhandenen Melderegistern. Ergänzend dazu werden etwa 10% der Bevölkerung befragt – zufällig ausgewählt. Für Befragungen an der Haustüre werden in Mainz rund 200 Menschen benötigt. Ein organisatorischer Aufwand, der sich für Oberbürgermeister Michael Ebling aber lohnt.
Michael Ebling (SPD), Oberbürgermeister Mainz: „Also Statistik ist nie das Erotischste, was wir so zu bieten haben, aber sie ist trotzdem notwendig. BLITZ Wir erfahren, wie und wo Menschen wohnen, also auch Daten über Wohngebäude über die Art und Weise wie wir und dann auch zukünftig auf die Wohnungsbau-Politik aufzustellen haben. Zahlen über die Einwohnerinnen und Einwohnern sind Grundlagen für die Berechnung bei der Bedarfsplanung für Kindertagesstätten, für Schulen.“
Erstmals in diesem Jahr besteht die Möglichkeit, auch online teilzunehmen. Höchste Datenschutzauflagen beim Zensus werden übrigens garantiert. Eine Schlüsselrolle nimmt in diesem Jahr die Gebäude- und Wohnungszählung ein. Sie richtet sich an alle 23 Millionen Wohnungs- und Gebäudeeigentümer. Die Angaben sind verpflichtend. Der Kontakt erfolgt per Post.
Stefan Dittrich, Projektleiter Zensus 2022 Statistisches Bundesamt Wiesbaden: „Mit dem Zensus 2022 werden wir erstmals sagen könne, wie viele Gebäude welche Energieträger haben, wie alt diese Gebäude sind, wie groß diese Gebäude sind, wer diese Gebäude bewohnt, sind es die Eigentümer, sind es Mieter, wohnen dort Familien, wohnen dort einzelne Personen? All diese Informationen und auch gerade in der Kombination… BLITZ …das ist das Ziel und diese Ergebnisse werden wir haben und hoffen da natürlich auch zu einer Objektivierung der Diskussion im Energiemarkt, der im Moment sehr angespannt ist, durch die aktuelle Situation beitragen zu können.“
Übrigens wird es die letzte Volkszählung in dieser Form sein. Künftig sollen die Daten hauptsächlich aus Registern, die in diesem Jahr aktualisiert oder jetzt auch neu angelegt werden, entnommen werden. Weitere Informationen rund um das Thema finden Sie online unter www.zensus2022.de.