Wetteraussichten für Rheinland-Pfalz und Hessen

Gestern Eis und Schnee, heute frühlingshafte Temperaturen. Woran liegt das? Wir fragen den Diplom-Meteorologen Dominik Jung

Und bei diesem Wetter am Wochenende tat die Wärme gut. Richtiges Winterwetter hatten wir am Samstag und vor allem am Sonntag – was für die einen Spaß beim Rodeln bedeutet, hat auf den Straßen in Hessen und Rheinland-Pfalz für die ein oder andere brenzlige Situation gesorgt. Am Flughafen Frankfurt bedeutete das kalte Wetter für vor allem längere Wartezeiten für die Passagiere und zusätzliche Arbeit für das Flughafenpersonal: Vollgeschneite Rollbahnen, vereiste Flugzeuge. Rund 150 Flüge mussten gestrichen werden. Eis und Schnee gestern – heute dann ein ganz anderes Bild: Sonnenschein und fast schon frühlingshafte Temperaturen. Die Menschen an den Flüssen können die aber nicht genießen. Denn wie hier in Lieser bei Bernkastel-Kues, steigen die Pegelstände. Die Mosel ist über die Ufer getreten, mehrere Straßen sind überschwemmt. Erst Eis, dann Hochwasser, ein ganz normales Wetter-Phänomen? Wir haben beim Mainzer Diplom-Meteorologen Dominik Jung nachgefragt.
Dominik Jung, Diplom-Meteorologe
„Ja, wir hatten einen krassen Wetterwechsel. Wir hatten erst tiefen Luftdruck mit Luftmassen aus Nordwest-Europa und die brachten zum Teil sogar Schneefälle am Donnerstag, Freitag und bis zum Samstag. Und dann quasi mit einem neuen Tief hat der Wind schlagartig gedreht von Nordwest- auf Südwest-Europa. Und dann kam von dort eben die warme Mittelmeerluft und deswegen sind die Temperaturen deutlich angestiegen. Zum Teil auf 13, 14 Grad. Das ist ein deutlicher Sprung nach oben gewesen. Es gab Tauwetter bis in die höchsten Lagen, zum Teil starken Regen – im Hunsrück und im Taunus 20-30 Liter. All das hat natürlich die Pegel steigen lassen und es kam hier und da zu einem leichten Hochwasser.“
Soweit der Mainzer Meteorologe Dominik Jung zum Turbowetterwechsel. Und genauso schnell ändert sich das Wetter in den nächsten Tagen in Hessen und Rheinland-Pfalz wieder. Wie gehts also weiter? Die Aussichten:
Das Tief Bernd befindet sich über Südskandinavien. Es lenkt wieder kühlere, aber nach wie vor feuchte Luft zu uns nach Hessen und Rheinland-Pfalz. In der Nacht bleibt es bei vielen Wolken, dabei fällt gelegentlich Regen, in höheren Lagen Schnee. Dazu weht noch lebhafter Wind. Die Nacht-Temperaturen gehen auf 3 bis 4, im Bergland bis auf ein Grad zurück.
Auch morgen bestimmen die Wolken das Wetter. Sie bringen uns weitere Schauer, im Flachland mit Regen, im Bergland mit Schnee. Zwischendrin scheint aber auch ab und zu die Sonne. Die höchsten Tages-Temperaturen liegen bei 3 bis 5 Grad, an Rhein, Main und Mosel bei 6 bis 7 Grad.
Am Mittwoch kommt von Süden her teils Regen, teils Schnee auf. In der Nacht zu Donnerstag schneit es dann mitunter kräftig. Im Laufe des Donnerstags geht der Schnee wieder in Regen über. Dann besteht erneut hohe Glättegefahr.