Weltmeisterinnen in Sportaerobic

Woran denken Sie, wenn Sie den Begriff Sportaerobic hören? Vermutlich nicht an Leistungssport, sondern eher an einen Freizeitkurs. Wir stellen Ihnen jetzt zwei junge Frauen vor, die das Ganze hochprofessionell betreiben. Annika Junck und Lilli Kaiser sind Weltmeisterinnen im Sportaerobic und wir haben die beiden bei ihrem harten Training besucht.

Die Freude ist riesig, als Annika und Lilli das Juryvotum erfahren. Als Außenseiter können sich die beiden bei der Sportaerobic-Weltmeisterschaft überraschend gegen die starken Australierinnen durchsetzen. Die WM wurde in diesem Jahr als Online-Event ausgetragen. Die Siegerehrung verfolgen die Teilnehmerinnen deshalb bei sich zu Hause. Bereits Wochen zuvor mussten Sie ihre Choreografie als Video einreichen.
Annika Junck, Sportaerobic-Weltmeisterin
„Da hatten wir Unterstützung von Freunden die das aufgenommen haben. Und wir haben es einige Male versucht aufzunehmen und dann war eben einmal dabei, wo wir mit uns und unseren Elementen zufrieden waren. Und das haben wir dann eingeschickt.“
Über ein Jahr haben die beiden Freundinnen ihre Choreo einstudiert. Die verschiedenen Elemente erfordern Kraft und Konzentration. Denn Sportaerobic wird oft unterschätzt.
Lilli Kaiser, Sportaerobic-Weltmeisterin
„Wenn man Leuten erzählt, dass wir Sportaerobic machen, das assoziieren die meisten mit irgendwelchen Steps, wo man mal hoch und runter steigt, und die wenigsten die Sportart so, wie sie wirklich ist. Ich versuche es immer zu erklären mit einer Mischung aus Turnen und Tanzen, aber mit vielen fitnesslastigen und dynamischen Elementen. Aber ich glaube, die wenigsten können sich wirklich etwas darunter vorstellen, bevor sie es dann wirklich gesehen haben und es wird auch von den meisten sehr unterschätzt.“
Lilli und Annika trainieren vor einem Wettkampf fünfmal die Woche bis zu drei Stunden. Die Choreografie entwickelt das Duo dabei selbst. Lilli übernimmt auch die Trainerrolle. Denn sie leitet an der Sportschule in Bad Homburg auch einen Sportaerobic-Kurs für Jugendliche.
Lilli Kaiser, Sportaerobic-Weltmeisterin
„Also wir springen ab. Füße zeigen nach vorne. Der Sprung sieht so aus: Man dreht sich zur Hälfte, lehnt sich nach hinten – davor haben die meisten Angst – nach hinten lehnen, sodass die Füße oben an die Deckenkante zeigen. Aus der Position dreht man nur noch den Oberkörper, landet im Liegestütz auf der Matte.“
Und so sieht das Ganze dann in normaler Geschwindigkeit aus.
Vor 10 Jahren haben sich Annika und Lilli in der Sportschule kennengelernt. Aus der gemeinsamen Liebe zum Sport ist mit der Zeit eine enge Freundschaft geworden. Diese Freundschaft ist für das gemeinsame Training sehr wichtig.
Annika Junck, Sportaerobic-Weltmeisterin
„Dadurch dass uns der Sport ja an unsere Grenzen bringt, müssen wir uns schon gut verstehen. Weil manchmal ist man dann so erschöpft, dass man auch nicht mehr weitermachen will und dann muss man sich aber gegenseitig unterstützen und einfach weitertrainieren und über sein Level hinauswachsen.“
Aber auch abseits des Sportaerobics kann das Duo über alles reden.
Lilli Kaiser: „Ob es jetzt Uni ist oder privat oder….
Annika Junck: „…irgendwelche Boyfriends oder Freundinnen.“
Lilli Kaiser: „Also Anni ist auch eher so der extrovertierte Typ und ich bin die die freitags nach dem Training eher mal lieber nach Hause geht und schon schlafen geht, anstatt noch irgendwie was zu unternehmen. Und ich glaube, da ergänzen wir uns auch ganz gut. Also, Anni versucht mich doch auch mal zu motivieren auch mal abseits vom Training noch ein Leben zu haben, und andersrum aber genauso.“
Doch wenn dann der nächste Wettkampf ansteht, rückt das Training wieder in den Fokus der Weltmeisterinnen. Ihr nächstes Ziel: Den Weltmeistertitel bei einem Turnier zu gewinnen das in Präsenz stattfindet.