Welche Weihnachtsmärkte finden statt?

Weihnachtsmärkte ohne coronabedingte Einschränkungen, das war die Ankündigung vieler Städte in Hessen und Rheinland-Pfalz vor wenigen Wochen. Seitdem hat sich die Gesundheitslage in Deutschland aber drastisch verschlechtert. Heißt das, es gibt ein weiteres Weihnachten ohne Weihnachtsmärkte? Nicht ganz. Wir haben uns einen Überblick verschafft, wie einzelne Kreise und Kommunen mit der Situation umgehen.

Endlich wieder über den Weihnachtsmarkt schlendern, Glühwein schlürfen und sich zu den Klängen von Jingle Bells und Co auf die besinnliche Adventszeit einstimmen. Das ist in Trier ab heute wieder möglich. Allerdings nur für Menschen, die sich gegen Covid-19 haben impfen lassen oder von dem Virus genesen sind.
Helga Meyer
„Die Maßnahmen finde ich absolut in Ordnung. Also, wenn es anders wäre, wenn jetzt alles offen wäre, dass jeder reinkäme, wüsste ich jetzt nicht, ob ich unbedingt hier wäre.“
Eric Böhlert
„Wir wurden ja nach dem Impfpass und alles gefragt. Die Maske müssen wir jetzt hier nicht tragen. Wir sind ja auch beide geimpft, also… Es ist nicht so viel los, also sicher fühlt man sich da schon.“
Ulrike Becker
„Kontrolle war in Ordnung, die Weite gefällt mir, dass es abgezäunt ist gefällt mir auch. Also ich werde hier auch mit Kindern hingehen, gar kein Thema.“
Auch Weihnachtsmarktchefin Angela Bruch ist froh, den Markt endlich eröffnen zu dürfen. Und trotzdem: Die Angst, dass hier noch irgendetwas schiefgehen könnte, schwingt in diesen Zeiten immer mit.
Angela Bruch, Veranstalterin Trierer Weihnachtsmarkt
„Das hat mich jetzt schon die ganze Zeit beim Aufbau begleitet und kaum noch schlafen lassen. Und ich denke mal, das wird mich jetzt auch noch ei ganze Weile begleiten, wahrscheinlich bis zum Ende, hoffentlich einem erfolgreichen Ende am 22. Dezember. Weil das zerrt wirklich an den Nerven, dass man hier jeden Tag irgendwelche Entscheidungen abwarten muss, die man selber nicht beeinflussen kann.“
In Darmstadt werden weihnachtliche Leckereien schon seit Montag verkauft. Der Markt erstreckt sich über verschiedene Plätze, um den Publikumsverkehr zu entzerren. Das Konzept geht aber nicht so richtig auf. Während sich der Ansturm auf dem Marktplatz zwischen den Verkaufsbuden in Grenzen hält, tummeln sich die Menschen zwischen den Glühweinbuden auf dem Friedensplatz nebenan. Deshalb gilt in diesem Bereich ab heute 2G. Und auch die Masken sind wieder Pflicht.
Geimpft oder genesen müssen auch die Besucher des Mainzer Weihnachtsmarktes sein. Aktuell bauen die Schausteller auf, Startschuss ist hier erst am Donnerstag. Heute hat die Stadt informiert, in welchem Rahmen die Veranstaltung stattfinden soll. Einlasskontrollen soll es nicht geben, dafür kennzeichnen bunte Bändchen den jeweiligen Impfstatus.
Manuela Matz, CDU, Wirtschaftsdezernentin Mainz
„Zum einen ist es so, es gibt nur was an den Ständen, wenn man eben so ein Bändchen hat, das Bändchen dient auch der einfachen Kontrolle, dass man eben geimpft oder genesen ist, und wenn man so was nicht hat, dann kostet‘s 150 Euro.“
Die Bändchen erhalten die Besucher an speziellen Ausgabestellen und beim Sicherheitspersonal. Dazu kommt eine Maskenpflicht in Warteschlangen und in Situationen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden kann. Ein Verstoß kostet 50 Euro.
Im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis hat man sich für eine andere Lösung entschieden. Hier wird es in diesem, genau wie im letzten Jahr, keine Weihnachtsmärkte geben. Die Bürgermeister im Kreis sind der Meinung, dass auch eine 2G-Regelung in dieser kritischen Phase nicht ausreicht, um die Bevölkerung zu schützen.
Friedel Lenze, SPD, Bürgermeister Berkatal
„Man muss ja auch mal ein bisschen realistisch denken; ist das wirklich so, dass Leute ein Meter fünfzig Abstand halten bei einem Weihnachtsmarkt, wenn Glühwein und andere Getränke ausgeschenkt werden? Wer soll das dann kontrollieren? Die Veranstalter selbst sollen noch einen Ordnungsdienst organisieren, die kommunalen Ordnungsbehörden werden es nicht schaffen.“
Thorsten Dierichs will sich ein solches Szenario gar nicht vorstellen. Er verkauft seit über dreißig Jahren Crêpes auf dem Trierer Weihnachtsmarkt. Eine Absage wäre für ihn und die anderen Schausteller eine absolute Katastrophe.
Thorsten Dierichs, Schausteller
„Das wäre natürlich fatal, wir haben unsere Leute kommen lassen, wir haben unsere Ware bezahlt, wir haben das Standgeld bezahlt und und und. Das sind natürlich immense Kosten, die wieder reinkommen müssen. Das wäre für uns, oder für mich, wirtschaftlich der Super-GAU, wenn wir hier jetzt schließen müssten.“
Heute wurde aber erst einmal eröffnet. Und alle hier hoffen, dass das Konzept aufgeht und Schausteller, Veranstalter und Besucher besinnlich durch die Weihnachtszeit kommen.