Weihnachtsmärkte unter Corona-Regeln

Heute in genau neun Wochen ist Heiligabend. Angesichts der steigenden Corona-Zahlen droht das Weihnachtsfest erneut im Zeichen der Pandemie zu stehen. Eines ist aber jetzt schon anders als 2020: Nach einem Jahr Corona-Zwangspause sollen fast überall in Hessen und Rheinland-Pfalz wieder Weihnachtsmärkte stattfinden. Wenn auch mit unterschiedlichen Hygienekonzepten.

Mit Freunden gemütlich einen Glühwein trinken, nach Weihnachtsgeschenken stöbern, oder einfach nur ein bisschen vorweihnachtliche Atmosphäre schnuppern: Was viele Menschen im vergangenen Jahr so schmerzlich vermisst haben, soll jetzt wieder möglich sein – zum Beispiel in Fulda. Ab dem 26. November sollen bis zu eine Million Weihnachtsmarktbesucher in die Stadt strömen. Um allzu dichtes Gedränge zu vermeiden, soll der Markt auf mehrere Standorte verteilt werden. Grundsätzlich ist aber jeder willkommen.
Dag Wehner, CDU, Bürgermeister Fulda
„Es ist keine Einlasskontrolle vorgesehen oder Ähnliches, sondern ein normales Marktgeschehen, wie man es aus den Vorjahren kennt. Es wird eine Maskenpflicht auf dem Markt an sich geben, aber natürlich sind die gastronomischen Bereiche, wenn man sich dort am Platz befindet, davon ausgenommen. Sodass es relativ normale Bedingungen sein werden, zu denen man diesen Markt besuchen kann.“
Weniger Gedränge durch mehr Fläche – auf dieses Konzept setzen in diesem Jahr die meisten Weihnachtsmärkte in der Region. Doch es gibt auch Unterschiede.
Ein Überblick:
In Frankfurt soll der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wie gewohnt am Römer und vor der Paulskirche stattfinden. Allerdings mit größeren Abständen zwischen den einzelnen Ständen. Genaueres, etwa zum Hygienekonzept, steht noch nicht fest.
Auch in Darmstadt setzt man auf Entzerrung – hier soll sich der Weihnachtsmarkt auf mehrere Plätze der Innenstadt verteilen. Masken- und Abstandspflicht sind nur für das gastronomische Angebot vorgesehen.
Auch in Kassel, Gießen und Koblenz soll es in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt geben. Ob frei zugänglich oder nur mit 2G oder 3G, wollen alle drei Städte vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig machen.
Auf Nummer sicher geht man dagegen in Trier: Hier soll auf dem Weihnachtsmarkt grundsätzlich die 2G-Regel gelten. Nach der Einlasskontrolle muss dann aber auch niemand mehr Abstand halten oder einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Und in Wiesbaden steht die Entscheidung noch aus, ob der Sternschnuppenmarkt überhaupt stattfindet oder nicht.
Anders als in der Nachbarstadt Mainz: Hier soll der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder fast wie gewohnt über die Bühne gehen. Wenn auch mit Masken- und Abstandspflicht – und mit 3G-Regel. Zutritt also nur für Geiimpfte, Genesene und Getestete. Einlasskontrollen soll es aber nicht geben.
Manuela Matz, CDU, Wirtschaftsdezernentin Mainz
„Wir werden halt mit Stichproben entsprechend das kontrollieren.“
Besonders groß ist die Freude bei den Schaustellern – und das nicht nur wegen der Verdienstausfälle im vergangenen Jahr.
Marco Sottile, Sprecher Mainzer Weihnachtsmarkt
„Das ist auch eine emotionale Sache. Weil der Weihnachtsmarkt wurde gegründet von einer Handvoll Schaustellern, unter anderem von meinen Eltern und Großeltern. Und das ist schon emotional schwierig, wenn man letzten Dezember über den Domplatz läuft und es ist kein Weihnachtsmarkt.“
Nicht nur in Mainz kann es also wieder losgehen – wenn auch noch nicht ganz so normal wie in früheren Zeiten.
Aber was soll’s – der Glühwein schmeckt bestimmt genauso gut wie immer.