„Wahlbeobachter“ als Energiemanager entlassen

Im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg hat heute der Aufsichtsrat des kommunalen Energieversorgers EWF den Geschäftsführer Stefan Schaller von seinen Aufgaben entbunden. Dieser hatte auf Einladung von Russland als Wahlbeobachter die rechtswidrigen Volksabstimmungen begleitet, durch die Gebiete in der Ostukraine ein Teil von Russland werden sollen. Dabei hatte er sich positiv zu den Abstimmungen geäußert. Der Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg, Jürgen van der Horst, nannte die Freistellung von Schaller heute unvermeidlich.

Jürgen van der Horst, parteilos, Landrat Landkreis Waldeck-Frankenberg
„Es haben uns viele kritische Rückmeldungen erreicht aus der Bevölkerung insbesondere, die es nicht verstehen, dass in dieser Krisensituation ein Energiemanager aus Deutschland diese Rolle übernimmt und gleichzeitig die Menschen, die Rechnungen bekommen über die gestiegenen Energiekosten. Das verträgt sich tatsächlich nicht miteinander. Und es gilt, Schaden abzuwenden vom Unternehmen und vom Landkreis Waldeck-Frankenberg.“
Stefan Schaller erklärte hingegen, er habe privat Urlaub genommen, um als Wahl-beobachter tätig zu sein. Das habe nichts mit seiner Geschäftsführung zu tun. Ihm sei allerdings klar gewesen, dass das Ergebnis der Volksabstimmungen in den ostukrainischen Gebieten von Russland vorgegeben werde.