Vorbereitungen für Reparatur von Müdener Moselschleuse

Gute Nachrichten von der Mosel: Nachdem Anfang Dezember ein Schiff das Schleusentor bei Müden gerammt hat und es damit völlig zerstört wurde, konnten mittlerweile alle festsitzenden Schiffe notgeschleust werden. Somit kann das kaputte Schleusentor nun repariert werden. Für die Unternehmen vor Ort ist es enorm wichtig, dass es jetzt auch schnell weitergeht.

Der Hafen in Trier. Von diesem Terminal verlädt das Logistikunternehmen „Am Zehnhoff-Söns“ Tag für Tag alles, was es zu transportieren gibt: Kleidung, Möbel oder Elektrogeräte in riesen Containern. Aber auch sogenanntes Massengut wie Kies oder Sand. Die Container werden zum Großteil auf Zügen transportiert. Das Massengut in aller Regel lose auf Schiffen. Doch die fallen erst einmal aus.
Philipp Klaas, Am Zehnhoff-Söns Terminalleiter Trier
„Für unseren Massenguttransport, dass der komplett zum Erliegen gekommen ist. Das heißt, im Moment ist 50 Prozent unseres Geschäfts weggebrochen. Und ja, wir decken das nur noch mit unserem Zugverkehr ab.“
Und mit LKW. Wie hoch der wirtschaftliche Schaden für das Logistikunternehmen ist, kann derzeit niemand sagen: Denn die Aufträge kommen meist kurzfristig rein. Und bleiben somit derzeit für alles, was mit dem Schiff transportiert werden soll, aus.
Philipp Klaas, Am Zehnhoff-Söns Terminalleiter Trier
„Wir hatten beispielsweise geplant, dass eine Windkraftanlage im Januar bei uns über den Hafen umgeschlagen wird. Zwei Teile davon wurden schon angeliefert im Dezember. Der Rest war für den Januar geplant. Das wurde halt jetzt komplett abgesagt. Und der Kunde muss halt jetzt schauen, dass er seine Schwerlasttransporte anders an die Baustelle bekommt.“
Umso wichtiger, dass es auf einer anderen Baustelle schnell vorwärts geht, nämlich beim kaputten Tor auf der Mosel in Müden. Alle Schiffe wurden mittlerweile notgeschleust und das Wasser ist aus der Schleuse raus. Seit heute wird ein Gerüst aufgebaut, um den kaputten Beton rund um das Schleusentor auszubessern und neu zu gießen. Dafür werden aber erst noch Planen an dem Gerüst angebracht.
Ulrich Zwinge, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
„Sodass wir praktisch einmal beim Strahlen, beim Hochdruckstrahlen sicher sein können, dass nichts nach außen dringt und dort beschädigt, weil wir arbeiten da mit sehr hohen Drücken. Und zum anderen müssen wir für die Sanierung des Betons, müssen wir gewisse Temperaturen haben, und dafür wird dann praktisch innendrin das umhauste Gerüst beheizt.“
Dafür werden die Bauarbeiter einen Spezial-Beton verwenden, der wesentlich schneller trocknet als herkömmlicher Beton. Wenn alles glatt läuft, kann das neue Schleusentor am 25. Januar eingesetzt werden. Das wird derzeit in Trier gelagert.
Ulrich Zwinge, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
„Wenn wir mal einen Torausfall haben, haben wir pro Tortyp an der Mosel immer ein Ersatztor liegen. Im Rohling natürlich. Das dann entsprechend ausgestattet werden kann. Wenn wir das erst herstellen müssten, würde es definitiv länger dauern.“
Zeit, die niemand hat. Deshalb geben die Arbeiter an der kaputten Schleuse seit Wochen ihr Bestes. Die Kunden von „Am Zehnhoff-Söns“ wiederum müssen vorerst eine andere Lösung finden. Das ist für das Logistikunternehmen ein echtes Problem.
Philipp Klaas, Am Zehnhoff-Söns Terminalleiter Trier
„Die meisten Kunden werden auf LKW umsteigen. Das bedeutet mehr LKW auf der Straße, auch eine schlechtere CO2-Bilanz für alle. Und die große Frage wird dann sein, ob du die Kunden, wenn die Schleuse wieder offen ist, ob die zu uns zurückkommen oder eben auf diesem LKW-Verkehr stehen bleiben.“
Anfang Februar soll die Schleuse wieder passierbar sein – und damit knapp zwei Monate früher als ursprünglich angenommen. Für die Unternehmen am Hafen in Trier wäre das enorm wichtig, schließlich geht es für sie um alles.