Vorbereitungen aufs Paulskirchenfest

In Frankfurt ist an diesem langen Wochenende mehr los als sonst, denn morgen jährt sich die Nationalversammlung in der Mainmetropole zum 175. Mal. Im Jahr 1848 kam das erste nationale Parlament der deutschen Geschichte in der Frankfurter Paulskirche zusammen. Um an dieses denkwürdige Ereignis zu erinnern, treffen morgen viele prominente Gäste in Frankfurt ein. Dazu gibt es ein öffentliches Fest und jede Menge zu entdecken.

Frankfurt schmückt sich. Schwarz – Rot – Gold. Vor der Paulskirche werden die Platanen in Freiheitsbäume verwandelt. So, wie damals, 1848.
Thomas Feda, Geschäftsführer Tourismus+Congress Frankfurt a.M.
„Das waren im Endeffekt unterschiedliche Bäume mit Banderolen, mit Flaggen, mit sonstigen behängten Applikationen. Aber es war ein deutliches Signal: Wir stehen zur Revolution, wir stehen zur Demokratie. Und genauso ist unser Paulsplatz als Hain der Freiheit. Er steht für Demokratie.“
Ebenso wie diese Telefonzellen. Hier können Besucher an diesem Wochenende mit der Vergangenheit telefonieren. Genauer: Mit einem Schauspieler, der eine historische Person darstellt.
Der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef macht es vor. 15 Minuten mit Robert Blum. Der war in der Paulskirche dabei. Am Ende starb Blum für seine Überzeugungen, von der Monarchie hingerichtet.
Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt
„Er ist eine schillernde, tragische Figur, weil er auf der einen Seite in der Nationalversammlung sich stark gemacht hat für die Freiheitsrechte, für die Meinungsfreiheit, für die Pressefreiheit. Hat aber auch auf der Straße für Demokratie gekämpft.“
Genauso haben damals auch viele Frauen für Freiheitsrechte gekämpft. Allerdings waren sie in der Versammlung nicht zugelassen. Demokratie gab es nur für Männer.
Umso wichtiger, den Frauen von damals, heute eine Stimme zu geben. Wie der Komponistin Clara Schumann aus Leipzig.
Marit Schulz, Leiterin Marketing Leipzig Tourismus
„Frauen sind in dieser Zeit doch eher immer in der zweiten, dritten Reihe gewesen. Sie sind immer als die Frauen ihrer Männer bekannt gewesen. Also Clara Schumann stand oft im Schatten von ihrem Mann Robert Schumann. Und insofern war es uns sehr wichtig zu sagen: Die Frauen haben auch einen großen Beitrag für unsere Gesellschaft geleistet.“
Viel zu entdecken am kommenden Wochenende. Auch auf dem Römerberg, Auf der Bühne gibt es Musik und Theater. Los geht’s morgen um 12 Uhr.