Vorbereitung für die Footvolley-Europameisterschaft

Haben Sie schon von Footvolley gehört? Dabei spielen jeweils Zweierteams einen Ball übers Netz. Benutzt werden darf jedes Körperteil, bis auf die Hände. Die zwei deutschen Top-Teams kommen aus Darmstadt und Frankenthal. An diesem Wochenende treten sie bei der Europameisterschaft an.

Das heutige Duell heißt Hessen gegen Rheinland-Pfalz. Deutschlands Nummer 1 gegen Deutschlands Nummer 2. Auch wenn es nur ein Trainingsspiel ist, die Athleten kämpfen um jeden Punkt. Lukas Kicherer aus Darmstadt und sein Spielpartner Joel Nißlein sind amtierende Deutsche Meister und spielen seit vier Jahren zusammen. Ihre stärkste Konkurrenz: Die Brüder Mitch und Dennis Weber aus Frankenthal.
Lukas Kicherer, TG 75 Darmstadt
„Durch die Nähe natürlich haben wir auch hier und da miteinander trainiert, waren im Winter auch öfter zusammen in Trainingshallen quasi und ja, dadurch kennen wir uns sehr gut und dann hat sich das irgendwann so entwickelt, dass wir viele Finals in Deutschland gegeneinander gespielt haben, also normalerweise wenn wir beide die Turniere spielen, beide Teams, dann ist es eigentlich das deutsche Finale.“
Die Angabe zum Spiel erfolgt über einen kleinen Sandhügel mit dem Fuß. Denn beim Footvolley werden Fußball und Beachvolleyball miteinander kombiniert. Es gibt maximal drei Ballkontakte, spätestens dann muss der Ball über das Netz. Das darf dabei nicht berührt werden. Die Spielzüge erfolgen mit dem Kopf, der Brust oder den Füßen. Besonders spektakulär: die sogenannten „Shark-Attack“-Angriffe. Hier ist Athletik gefragt.
Lukas Kicherer, TG 75 Darmstadt
„Die einen springen super hoch übers Netz, sind eh schon groß und die können dann den Ball wie beim Volleyball wirklich runter smashen. Andere sind ein bisschen kleiner, kommen quasi nicht ganz so hoch übers Netz. Die spielen dann eher mit viel Technik die Bälle.“
Mitch und Dennis Weber, CSV Frankenthal
„Wir haben vorher Fußball gespielt, da ist es schon so,zu elft auf dem Platz hat man immer mal wieder Ruhephasen. Und hier musst du halt wirklich immer konzentriert sein. Du kriegst entweder den ersten Bal oder musst den zweiten Ball stellen. Und deswegen ist es auf jeden Fall besonders, dass du immer konzentriert sein musst.“
Dass sie auf so einem professionellen Level trainieren und Wettkämpfe bestreiten, ist nicht selbstverständlich. Weil es keine Förderung gibt, müssen alle vier noch voll berufstätig sein.
Lukas Kicherer, TG 75 Darmstadt
„Der Sport ist cool, der Sport sieht auch super gut aus, aber es ist schon so, dass man sehr viel Probleme hat eine Förderung zu bekommen, einfach weil es auch schwer ist,was vorzuzeigen. Also es gibt nicht so viel im Internet, was man dazu findet und vieles ist auch einen Ticken älter. Man müsste da viel nochmal selber investieren in Videos, in vielleicht auch Internetauftritte. Und die Zeit investieren wir meistens ins Training.“
Da die Sportart noch relativ jung und hier recht unbekannt ist, kennt man sich in der Community. So ist die Europameisterschaft auf Korsika am kommenden Wochenende neben einem Wettkampf auch ein Wiedersehen mit vielen Freunden. Beide Teams haben sich viel für den Wettkampf vorgenommen.
Lukas Kicherer, Footvolleyspieler aus Darmstadt
„Unsere Erwartungen ist auf jeden Fall da erst mal zu bestehen und am Strand mit dem Wind und allem sich gut zurechtzufinden, weil wir das jetzt nicht so gewohnt sind. Da wäre es natürlich super, wenn man irgendwie eine Überraschung wie Finale mal schafft, Halbfinale natürlich wäre ein Traum.“
Mitch und Dennis Weber, CSV Frankenthal
„Wir starten in der Gruppenphase ganz normal und denken immer von Spiel zu Spiel und schauen dann eben, wo wir am Ende rauskommen. Wir haben es schon mal geschafft bei der EM aufs Podium zu kommen. Natürlich ist das auch wieder ein Traum.“
Ob diese Träume in Erfüllung gehen? Das wird sich diesen Freitag und Samstag zeigen. Heute haben Lukas und Joel noch knapp die Nase vorn und holen den Sieg nach Hessen.