Verteidigungsminister beraten in Ramstein über Ukraine-Krieg

Seit dem 24. Februar führt Russland einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Ein Krieg, der dort schon mehr als 2.300 zivile Todesopfer gefordert hat, so das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte. Heute haben die USA Vertreter aus mehr als 40 Staaten zu einem Treffen auf die Air Base Ramstein in Rheinland-Pfalz eingeladen. Ein Ziel des Treffens: die dauerhafte Sicherheit und Eigenständigkeit der Ukraine.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht heute Morgen bei ihrer Ankunft auf der US Air Base Ramstein. Sie und ihre Amtskollegen kommen auf dem größten amerikanischen Luftwaffenstützpunkt außerhalb der Vereinigten Staaten zusammen, um über die Verteidigung der Ukraine zu sprechen. Künftig auch mit Flugabwehrpanzern aus Deutschland.
Christine Lambrecht, SPD, Bundesverteidigungsministerin
„Wir haben gestern entschieden, dass wir die Ukraine unterstützen werden mit einem Flugabwehrpanzer, mit Geparden. Das ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht, um den Flugraum zu sichern vom Boden aus. Das ist hier noch mal deutlich geworden. Deutschland ist dazu bereit.“
Die Gepard-Flugabwehrpanzer, die an die Ukraine geliefert werden sollen, stammen aus Beständen des Rüstungsherstellers Krauss-Maffei-Wegmann. Außerdem kündigt Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht an, ukrainische Soldaten auf deutschem Boden an Artilleriesystemen auszubilden.
Christine Lambrecht, SPD, Bundesverteidigungsministerin
„Wir haben immer in Abstimmung mit unseren Alliierten unsere Entscheidungen getroffen, das heißt, sobald klar war, andere liefern bestimmte Systeme, unterstützen wir sie dabei, wir liefern ebenfalls. Das ist unser Weg. Keine deutschen Alleingänge.“
Das Treffen auf der Air Base Ramstein wird von einem Interview des russischen Außenministers Lawrows überschattet. Er warnte gestern im russischen Fernsehen vor der Gefahr eines dritten Weltkrieges.
Bereits am Sonntag sind der amerikanische Außenminister Blinken und Verteidigungsminister Austin nach Kiew geflogen. Mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sprachen sie darüber, was nötig sei, um die Ukraine weiter zu unterstützen. Dieses Gespräch ist die Grundlage für die heutige internationale Konferenz in Rheinland-Pfalz.
Lloyd Austin, US-Verteidigungsminister
„Wir haben noch viel zu tun. Die Ukraine braucht heute unsere Hilfe, um zu gewinnen. Und sie wird unsere Hilfe auch noch brauchen, wenn der Krieg vorbei ist.“
Internationale Unterstützung also auch über den Krieg hinaus, Hilfe beim Wiederaufbau. Doch zuvor muss die Ukraine den russischen Angriff abwehren.
Christine Lambrecht, SPD, Bundesverteidigungsministerin
„Es geht darum, dass es jetzt schnell geht mit der Unterstützung für die Ukraine, dass es wirksame Möglichkeiten sind, die wir liefern. Und mit dieser Prämisse werden wir auch zügig entscheiden.“
Wie schnell die deutschen Panzer in die Ukraine geliefert werden, darüber hat Christine Lambrecht heute in Ramstein allerdings nichts gesagt.